Unternetzwerk definieren

Mit dem Jobtyp Unternetzwerk (NET) können Sie ein komplettes Netzwerk als Job definieren. Dieses "Unternetzwerk" muss zuvor definiert worden sein. Es muss eine Eingabebedingung NET-BEGIN und eine Ausgabebedingung NET-END enthalten, siehe Beispiel.

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Das gleiche Unternetzwerk darf in verschiedenen Jobs des Hauptnetzwerks definiert werden.

Das Unternetzwerk kann wahlweise zusammen mit dem aufrufenden Netzwerk (bzw. Job des Typs NET) oder zum Startzeitpunkt des Job des Typs NET aktiviert werden.

Für Unternetzwerke werden eigene Laufnummern vergeben.

Dieser Abschnitt behandelt folgende Themen:


Verknüpfung mit dem Hauptnetzwerk

Die folgenden reservierten Bedingungen werden benutzt, um ein Unternetzwerk mit einem Hauptnetzwerk zu verknüpfen und die Verbindung zwischen dem aufrufenden Job vom Typs NET und dem aufgerufenen Unternetzwerk zu steuern.

Reservierte Bedingung Bedeutung
NET-BEGIN Eingabebedingung des ersten Jobs des Unternetzwerks.

Die Bedingung NET-BEGIN müssen Sie angeben, um das Unternetzwerk zu starten und den ersten Job des Unternetzwerks laufen zu lassen.

NET-END Ausgabebedingung des letzten Jobs des Unternetzwerks.

Die Bedingung NET-END müssen Sie angeben, um den letzten Job des Unternetzwerks laufen zu lassen und das Ende des Unternetzwerks anzuzeigen.

NET-END-NOTOK Diese Bedingung ist optional.

Falls diese Bedingung angegeben ist und festgestellt wird, dass sie beim Beenden des Unternetzwerk erfüllt ist, dann wird der Job vom Typ NET als nicht ok beendet behandelt.

Falls die Bedingung NET-END-NOTOK im Unternetzwerk angegeben ist, aber NET-END nicht vorhanden ist, dann ändert sich der Status des Jobs vom Typ NET nach Unternetzwerk läuft - Fehler angezeigt. In diesem Fall wird die globale Nachricht Job nicht ok beendet übermittelt, wenn die entsprechende Option in der Funktion Globale Nachrichten für Ereignisse (siehe Systemverwaltung-Dokumentation) eingeschaltet ist.

Wird die Bedingung NET-END-NOTOK im Unternetzwerk wieder zurückgesetzt, dann ändert sich der Status des Jobs vom Typ NET zurück in Unter-NW läuft. In diesem Fall wird die oben genannte globale Nachricht wieder übermittelt.

NET-END-OK Diese Bedingung ist optional.

Falls diese Bedingung mindestens ein Mal in Ihrem Unternetzwerk angegeben ist und festgestellt wird, dass sie beim Beenden des Unternetzwerks erfüllt ist, dann wird der Job vom Typ NET (genauer: das gesamte Unternetzwerk) als ok beendet behandelt.

Dies hat Auswirkungen auf die Freigabe von Ressourcen, die auf der Netzwerkebene zugeordnet sind. Sie können die Ressourcenfreigabe durch Setzen dieser Bedingung erzwingen. Weitere Informationen siehe Feld Freigabe-Modus und Abschnitt Angaben zu einer vorausgesetzten Ressource ändern.

Hinweise zur Verwendung von Unternetzwerken

  1. Falls die Bedingung NET-END-NOTOK zusammen mit NET-END gefunden wird, wird der aufrufende Job auf den Status "nicht ok" gesetzt.

  2. Jobs vom Typ NET dürfen beliebige Vorbedingungsprüfungen und Job-Ende-Aktionen haben.

  3. Die Zeitplan-Parameter des Jobs vom Typ NET werden an das Unternetzwerk vererbt. Siehe Parameter für Job-Zeitplan-Definition definieren - Register Zeitplan-Parameter .

  4. Der aufrufende Job eines Unternetzwerks (Job vom Typ NET) sollte eine eigene Symboltabellendefinition haben.

Aktivierung und Ausführung von Unternetzwerken

Ein Unternetzwerk wird zusammen mit dem Hauptnetzwerk aktiviert. Für Unternetzwerke werden eigene Laufnummern vergeben.

Wenn der rufende Job vom Typ NET (Unternetzwerk) aus irgendwelchen Gründen zu einem temporären Dummy-Job wird, dann erfolgt keine Unternetzwerk-Aktivierung (wenn das Unternetzwerk nicht schon vorher aktiviert war).

Jobs des Unternetzwerks erhalten über vordefinierte (reservierte) Symbole die Information, welcher Job das Unternetzwerk aufgerufen hat. Eine Beschreibung der Symbole finden Sie im Abschnitt Vordefinierte Symbole für Unternetzwerke und Fehlerbehebungs-Jobs im Kapitel Symboltabellen und Symbole.

Falls das Unternetzwerk eine Standard-Symboltabelle hat, werden diese Werte in die aktive Kopie dieser Tabelle als Symbole eingetragen.

Damit kann auch über mehrere Stufen zurückverfolgt werden, von wo das Unternetzwerk aufgerufen wurde.

Wenn der Job vom Typ NET ablauffähig ist (alle Eingabebedingungen erfüllt), wird die Bedingung NET-BEGIN des Unternetzwerks gesetzt. Damit beginnt das Unternetzwerk zu arbeiten: Der Job vom Typ NET befindet sich jetzt im Status "in Ausführung". In diesem Zustand bleibt er solange, bis das Unternetzwerk die Bedingung NET-END gesetzt hat. Erst dann werden die im aufrufenden Netzwerk definierten Job-Ende-Prüfungen und -Aktionen ausgeführt.

Falls ein Ablauffehler im Unternetzwerk auftreten sollte, würde somit auch die weitere Ausführung des rufenden Netzwerkes blockiert. Wenn das Unternetzwerk die Bedingung NET-END bereits vor seinem eigentlichen Ende (oder gleich am Anfang) setzt, läuft das rufende Netzwerk sofort weiter, und eine parallele asynchrone Ausführung der Netzwerke ist möglich. Der Benutzer ist dann allerdings für eine eventuelle spätere Synchronisierung mit dem rufenden Netzwerk selbst verantwortlich.

Zeitpunkt der Aktivierung eines Unternetzwerks

Unternetzwerke können zu zwei verschiedenen Zeitpunkten aktiviert werden:

  • Zum Zeitpunkt der Aktivierung des aufrufenden Netzwerks
    Das Unternetzwerk wird immer (d.h. mit dem Job des Typs NET) aktiviert, nachdem das rufende Netzwerk aktiviert worden ist. Die Zeitabweichung ist vom Monitor-Aktivierungszyklus abhängig. Das Unternetzwerk steht ab diesem Zeitpunkt mit Laufnummer und aktiver JCL bereit. Dies ist die Standard-Einstellung.

  • Zum Start-Zeitpunkt des aufrufenden Jobs vom Typ NET
    Das Unternetzwerk wird erst aktiviert, wenn der aufrufende Job vom Typ NET tatsächlich gestartet wird. Man kann damit verhindern, dass ein Unternetzwerk auch dann aktiviert wird, wenn der aufrufende Job später überhaupt nicht ausgeführt wird. Zudem entzerrt man dadurch den Aufwand für Job-Aktivierungen, Laden der JCL, und verkürzt das Warten auf Vorbedingungen innerhalb des Unternetzwerks.

Der Aktivierungs-Modus für Unternetzwerke kann wie folgt definiert werden:

Aktivierung der Symboltabellen für Unternetzwerke

Symboltabellen eines Unternetzwerks werden in folgender Reihenfolge aktiviert:

  1. Aufruf-Information in die aktive Tabelle (P-C-...-Symbole) setzen.

  2. Symboltabelle(n) aktivieren.

  3. Symboländerungs-Exit ausführen.

Die Reihenfolge der Aktivierung der Symboltabellen für Unternetzwerke ist gleich der für Hauptnetzwerke.

Einschränkungen bei Unternetzwerken

Rekursionsprüfung

Die Definition eines Netzwerks als sein eigenes Unternetzwerk ist nicht erlaubt. Wenn dies versucht wird, wird eine entsprechende Fehlermeldung ausgegeben.

Maximale Verschachtelungsebene

Die maximal unterstützte Verschachtelungsebene für Unternetzwerke ist 5.

Spezielle Angaben für die Job-Ausführung für den Jobtyp Unternetzwerk - Register Unternetzwerk

Dieser Abschnitt behandelt folgende Themen:

Definition eines Unternetzwerks

Beginn der AnweisungslisteUm ein Unternetzwerk zu definieren:

  1. Wählen Sie im Dialog Neues Objekt erzeugen Jobs im Feld Jobtyp den Typ Unternetzwerk (NET).

    Das Register Unternetzwerk ist jetzt vorhanden.

  2. Wählen Sie das Register Unternetzwerk.

    Register Unter-Netzwerk

    Weitere Informationen siehe Felder: Definition eines Unternetzwerks.

  3. Wählen Sie Anwenden, um die Angaben zu speichern.

Felder: Definition eines Unternetzwerks

Feld Bedeutung
Eigent. des Unternetzwerks Eigentümer des bereits vorhandenen Unternetzwerks.

Zur Auswahl können Sie ein Platzhalterzeichen verwenden.

Name des Unternetzwerks Name des bereits vorhandenen Unternetzwerks.

Anmerkung:
Zur Auswahl können Sie ein Platzhalterzeichen verwenden.

Version des Unternetzwerks Version des bereits vorhandenen Unternetzwerks.
Aktivierungsmodus Mögliche Werte:
Benutze globale Einstellungen Globale Standardwerte verwenden. Siehe Entire Operations-Standardwerte in der Systemverwaltung-Dokumentation).
Zur Aktivierungszeit Zum Zeitpunkt der Aktivierung des rufenden Jobs.
Zur Ausführungszeit Zum Zeitpunkt des Starts des rufenden Jobs.
multiple Suffixe anhängen Mögliche Werte:
Markiert Suffix des aufrufenden multiplen Jobs an den Namen des Unternetzwerks anhängen. Der entstehende Name darf nicht mehr als 10 Zeichen haben.
Nicht markiert Der Name des aktiven Job-Netzwerks ist gleich dem Namen des Master- Job-Netzwerks. Eindeutigkeit ist durch unterschiedliche Laufnummern gegeben.
Unternetzwerk-Zeitrahmen ver. Mögliche Werte:
Nicht markiert: Zeitrahmen des aufrufenden Jobs (Typ NET) verwenden.
Markiert: Eigene Zeitrahmen des Unternetzwerks verwenden.