Allgemeine Informationen zu Meldungen

Dieses Kapitel beschreibt, welche Meldungstypen es in Natural gibt, welche Meldungssprachen mit der Utility SYSERR verwaltet werden können und wie Meldungen in Ihrer Natural-Systemumgebung abgesetzt und abgerufen werden.

Die folgende Abbildung veranschaulicht die Funktionen und Merkmale der SYSERR Utility und zeigt, wie Meldungen innerhalb von Natural verarbeitet werden:

Folgende Themen werden behandelt:


Meldungstypen

Es gibt zwei Typen von Meldungen: Natural-Systemmeldungen und benutzerdefinierte Meldungen.

Natural-Systemmeldungen werden vom Natural-Nukleus und von Natural Utilities ausgegeben. Natural-Systemmeldungen werden von der Software AG geliefert und als Meldungsdateien in der Natural-Systemdatei FNAT gespeichert. Sie beginnen stets mit NAT. Darauf folgt eine vierstellige Nummer, zum Beispiel: NAT0230.

Benutzerdefinierte Meldungen werden von Anwendungen ausgegeben, die ein Benutzer geschrieben hat. Benutzerdefinierte Meldungen werden als Meldungsdateien in Libraries (einschließlich SYS-Libraries) in der Natural-Systemdatei FUSER oder FNAT gespeichert.

Eine Meldung kann in verschiedene Sprachen übersetzt werden. Jede Sprahe wird in einer getrennten Meldungsdatei gespeichert. Pro Library und Meldungsdatei können 9999 Meldungen gespeichert werden.

Es gibt vier Typen von Meldungstexten:

  • Natural-System-Kurzmeldung

  • Natural-System-Langmeldung

  • Benutzerdefinierte Kurzmeldung

  • Benutzerdefinierte Langmeldung

Eine Kurzmeldung ist eine einzeilige Meldung, die in der Meldungszeile angezeigt wird, wenn die entsprechende Fehlersituation auftritt.

Eine Langmeldung ist eine ausführliche Erläuterung der entsprechenden Kurzmeldung und enthält Anleitungen zur Lösung von Problemen.

Vorsicht:
Änderungen an Natural-Systemmeldungen können zur Folge haben, dass nach der Freigabe einer neuen Natural-Version falsche Meldungen ausgegeben werden können oder die vorgenommenen Änderungen verloren gehen können.

Meldungssprachen

Meldungen können in bis zu 60 Sprachen erstellt werden, siehe auch Beschreibung der Systemvariablen *LANGUAGE in der Systemvariablen-Dokumentation.

Es gelten folgende Regeln und Einschränkungen:

  • Natural-System-Kurzmeldungen müssen zuerst in Englisch eingegeben werden. Sie können erst danach in eine andere Sprache übersetzt werden.

  • Natural-System-Langmeldungen können in Englisch eingegeben, aber nicht in andere Sprachen übersetzt werden.

  • Benutzerdefinierte Kurzmeldungen können in beliebiger Sprache eingeben und danach in eine andere Sprache übersetzt werden.

  • Benutzerdefinierte Langmeldungen können in beliebiger Sprache eingeben werden, jedoch nur wenn die entsprechende Kurzmeldung bereits in dieser Sprache existiert.

Meldungen und Codepage-Unterstützung

Bei jeder Kurz- und Langmeldung kann eine Codepage gespeichert werden.

Mit dem Session-Parameter SRETAIN=OFF wird die Codepage der aktuellen Session (s. Systemvariable *CODEPAGE) einer Fehlermeldung zugewiesen, wenn diese gespeichert wird.

Wenn mit Session-Parameter SRETAIN=OFF eine Fehlermeldung mit SYSERR gelesen wird, wird diese in die Codepage der aktuellen Session konvertiert. Weitere Informationen siehe Codepage-Unterstützung bei Editoren, Systemkommandos und Utilities im Abschnitt Entwicklungsumgebung in der Unicode- und Codepage-Unterstützung-Dokumentation.

Ausgabe von Meldungen

Dieser Abschnitt enthält Informationen zu den Natural-Statements INPUT und REINPUT, die benutzt werden, um in einem Natural-Programm eine Natural-System-Kurzmeldung oder eine benutzerdefinierte Kurzmeldung auszugeben.

Beginn der Anweisungsliste Um eine Natural-System-Kurzmeldung in einem Programm auszugeben:

  • Geben Sie eines der folgenden Natural-Statements an:

    INPUT WITH TEXT *-nnnn ' '

    oder

    REINPUT WITH TEXT *-nnnn

    dabei ist nnnn die Nummer der angeforderten Meldung (führende Nullen können weggelassen werden.

Beginn der Anweisungsliste Um eine benutzerdefinierte Kurzmeldung in einem Programm auszugeben:

  • Geben Sie eines der folgenden Natural-Statements an:

    INPUT WITH TEXT *nnnn ' '

    oder

    REINPUT WITH TEXT *nnnn

    dabei ist nnnn die Nummer der angeforderten Meldung (führende Nullen können weggelassen werden.

Dynamisches Ersetzen von Meldungstext

Ein Meldungstext kann variable Teile enthalten. Diese werden durch die Notation :n: gekennzeichnet. Dabei steht n für Ausprägungen 1 bis 7. Diese variablen Teile werden zur Laufzeit durch einen Wert ersetzt.

Ausführliche Informationen siehe operand3 im Abschnitt INPUT-Syntax 1 — Dynamisch generierter Eingabeschirm und operand3 im Abschnitt REINPUT in der Statements-Dokumentation.

Abrufen von Natural-System-Kurzmeldungen

Wenn ein Programm eine Natural-System-Kurzmeldung referenziert, sucht Natural nach der angeforderten Meldungsnummer in der Natural-Systemdatei FNAT in folgender Reihenfolge:

  1. Unter dem aktuellen Sprachcode gemäß Festlegung durch die Systemvariable *LANGUAGE,

  2. Unter dem Sprachcode 1 (Englisch).

Wird keines von beiden gefunden, referenziert ein Programm eine Meldung, die nicht existiert, und Sie erhalten nur die Meldungsnummer mit dem Präfix NAT, zum Beispiel: NAT0230.

Abrufen von benutzerdefinierten Kurzmeldungen

Wenn ein Programm eine benutzerdefinierte Kurzmeldung referenziert, sucht Natural in folgender Reihenfolge:

  • zuerst nach der angeforderten Meldungsnummer nnnn unter dem aktuellen Sprachcode gemäß Festlegung durch die Systemvariable *LANGUAGE (siehe Systemvariablen-Dokumentation),

  • Wenn diese Meldung nicht existiert, sucht Natural nach der angeforderten Meldungsnummer nnnn unter dem Sprachcode 1 (Englisch).

  • Und wenn diese Meldung auch nicht existiert, sucht Natural nach der Meldungsnummer n000 (wobei n die erste Stelle der angeforderten Meldungsnummer ist) unter dem Sprachcode 1 (Englisch).

Diese drei Suchschritte werden zuerst in der aktuellen Library durchgeführt. Wurde dort nichts gefunden, werden weitere Libraries auf die gleiche Weise durchsucht, bis eine entsprechende Meldung gefunden wird.

Die Suchreihenfolge in Libraries ist Folgende:

  1. Die aktuelle Library gemäß Festlegung durch die Systemvariable *LIBRARY-ID,

  2. die Steplibs (wenn Natural Security installiert ist, in der Reihenfolge, die im Natural Security-Profil der aktuellen Library angegeben ist),

  3. die Standard-Steplib gemäß Festlegung durch die Systemvariable *STEPLIB,

  4. die Library SYSTEM in der Systemdatei FUSER (*),

  5. die Library SYSTEM in der Systemdatei FNAT (*).

(*) Wenn der Name der aktuellen Library mit SYS beginnt, dann wird SYSTEM FNAT vor SYSTEM FUSER durchsucht.

Informationen zur Meldung erhalten

Wenn Sie eine Kurzmeldung erhalten, können Sie zusätzliche Informationen zur Problemsituation erhalten.

  • Mit dem Systemkommando HELP können Sie Natural-System-Langmeldungen oder benutzerdefinierte Langmeldungen anzeigen.

  • Mit dem Systemkommando LASTMSG erhalten Sie — jeweils zu der zuletzt aufgetretenen Fehlersituation — die ausgegebene Fehlermeldung sowie alle vorherigen (nicht ausgegebenen) Fehlermeldungen, die zu diesem Fehler geführt haben.

Beschreibung der beiden Systemkommandos siehe Systemkommandos-Dokumentation.