Entire Operations-Komponenten

Entire Operations umfasst folgende Komponenten:

Entire Operations-Komponenten

Dieses Kapitel behandelt die folgenden Themen:


Master-Datenbank

Alle Definitionen und Informationen, die Benutzer, Job-Netzwerke, Jobs und Zeitpläne betreffen, werden in der Master-Datenbank abgelegt und können online verwaltet werden.

Die Master-Datenbank ist eine Adabas-Datei, was automatisch Benutzer-Synchronisation, Datenintegrität, Datenkomprimierung, automatische Dateierweiterung und automatische Wiederanlauffähigkeit bedeutet.

Alle gespeicherten Objekte können am Bildschirm aus jeder Ablaufumgebung wie zum Beispiel Com-plete, CICS, TSO, TIAM und openUTM sowie unter UNIX verwaltet werden. Zu diesen Objekten zählen:

  • Benutzer-Profile

  • Definitionen der Job-Netzwerke

  • Job-Definitionen

  • Eingabe- und Ausgabebedingungen

  • Definitionen der Ressourcen

  • Zeitpläne

  • Kalender

  • Symboltabellen

Aktive Datenbank

Aktive Datenbank

Immer wenn ein Job-Netzwerk aktiviert wird (siehe Benutzerhandbuch), wird eine Kopie in die aktive Datenbank eingestellt. Ein Netzwerk wird hierbei entweder automatisch vom Entire Operations-Monitor entsprechend der Zeitplan-Daten oder aber durch einen Benutzer auf Anforderung aktiviert. Die aktive Datenbank kann daher auch mehrere Kopien desselben Job-Netzwerks beinhalten, jede von ihnen wird aber durch eine andere Laufnummer identifiziert.

Folgende Informationen werden abgelegt:

  • Aktuelle Definition eingeplanter Job-Netzwerke zusammen mit ihren aktuellen Symboltabellen.

  • Aktive JCL-Bibliothek, was bedeutet, dass alle Informationen über Jobkontrollanweisungen aus externen Speichermedien wie z.B. PDS, LMS, VSE-LIBRARIAN oder UNIX-Dateien in die aktive Datenbank kopiert werden.

  • Aktueller Status der Eingabe- und Ausgabebedingungen.

  • Aktueller Job-Status.

Sie können auf die aktive Datenbank auf die gleiche Art und Weise zugreifen und ihre Informationen modifizieren wie auf die Master-Datenbank. Änderungen an einem Objekt der aktiven Datenbank sind nur für den zugehörigen Netzwerklauf wirksam und haben keinen Einfluss auf die Definitionen der Netzwerke und Jobs in der Master-Datenbank. Hiermit wird es Ihnen möglich, Änderungen vorzunehmen, die nur an ganz bestimmten Produktionstagen Gültigkeit haben sollen.

Grundsätzliches zu aktiven Netzwerken und Jobs in der aktiven Datenbank

Zu diesem Zeitpunkt stehen alle Jobs ihren Abhängigkeiten entsprechend zur Ausführung bereit. Sie stehen in der aktiven Datenbank. Es werden aber nicht alle Jobs in der aktiven Datenbank zu Betriebssystem-Jobs. Zum Beispiel sind Jobs des Typs Dummy oder Natural-Programme Entire Operations-Jobs, die nicht dem Betriebssystem übergeben, sondern von Entire Operations ausgeführt werden.

Es wird also zwischen zwei Gruppen von Jobs unterschieden:

  • Jobs in der Master-Datenbank von Entire Operations
    (inaktive Entire Operations-Jobs)

  • Jobs in der aktiven Datenbank von Entire Operations
    (einschließlich nicht dem Betriebssystem übergebener Jobs)

  • Betriebssystem-Jobs
    (einschließlich Entire Operations nicht bekanntgegebener Jobs).

Gruppen von Jobs

Der orangene Kreis enthält alle Jobs, die von Entire Operations gestartet und kontrolliert werden. Der blaue Kreis enthält alle Jobs, die für Entire Operations definiert, aber nicht gestartet worden sind. Entire Operations kann keine Jobs steuern, die nicht für Entire Operations definiert sind und die nicht von Entire Operations gestartet werden.

Der Bereich, in dem sich der orangene und der blaue Kreis überschneiden, markiert Entire Operations-Jobs, die bereit sind, von Entire Operations gestartet zu werden.

Jobs außerhalb von Entire Operations (im grauen Kreis) laufen außerhalb der Kontrolle des Entire Operations-Monitor auf dem Computer. Andererseits hält Entire Operations Informationen über Jobs bereit, die außerhalb des Einflussbereichs des Betriebssystems laufen.

Der Bereich, in dem sich der graue und der orangene Kreis überschneiden, markiert Entire Operations-Jobs, die an das Betriebssystem übergeben werden.

Die aktive Datenbank befindet sich in der aktiven Entire Operations-Datenbank und enthält alle betriebsrelevanten Informationen des aktuellen Laufes der aktivierten Job-Netzwerke.

Sie können auf die aktive Datenbank zugreifen, um aktive Netzwerke und Jobs zu pflegen, einschließlich logischer Bedingungen, Ressourcen und Zeitplan-Parameter.

Die nachfolgenden Abschnitte beschreiben, wie Sie aktive Job-Netzwerke und einzelne aktive Jobs pflegen können.

Externe Jobkontrollanweisungen (JCL)

Mit Entire Operations können Jobkontrollanweisungen unverändert in Job-Netzwerke integriert werden, sie können sogar an ihrem ursprünglichen Speicherort bleiben. Auf z/OS werden sequenzielle Dateien, PDS-, LMS- und z/VSE-Bibliotheken sowie die Speicherorte Natural und CA-LIBRARIAN unterstützt. Auf BS2000 kann sich die JCL in SAM- und ISAM-Dateien oder in LMS-Bibliotheken befinden. Auf UNIX-Betriebssystemen können Shell Scripts in die Jobkontrolle von Entire Operations einbezogen werden. Auf Windows können BAT-Dateien benutzt werden.

Ein Kopieren der Jobkontrollanweisungen in die Master-Datenbank ist über die Import-Funktion möglich, und sollte immer dann benutzt werden, wenn besondere Sicherungskriterien dies erfordern (Zugriff ist dann nur noch über Natural Security möglich) oder falls die Jobkontrollanweisungen in der Master-Datenbank gespeichert und mit dieser gesichert werden.

Entire Operations-Monitor

Der Monitor ist das Herz von Entire Operations. Er ist ein komplexes Programm, das periodisch aktiviert wird und die Definitionen in der Master-Datenbank daraufhin überprüft, ob eine Verarbeitung ansteht. Der Monitor aktiviert und verarbeitet Netzwerke und Jobs unter Berücksichtigung ihrer Vorbedingungen und bringt Job-Netzwerke zur Ausführung. Er kontrolliert und steuert laufende Job-Netzwerke auch dann, wenn sich diese auf Knoten verschiedener Rechner befinden.

Der Monitor führt folgende Funktionen durch:

  • er aktiviert eingeplante Netzwerke automatisch (und kopiert sie dabei in die aktive Datenbank);

  • er überprüft Zeitfenster für die Ausführung von Jobs und Job-Netzwerken;

  • er überprüft Eingabebedingungen und Ressourcen;

  • er bringt Jobs unter Berücksichtigung ihrer (internen) Prioritäten zur Ausführung;

  • er behält den Überblick über Jobs in den verschiedenen Warteschlangen des Betriebssystems;

  • er analysiert den Job-Ende-Status jedes einzelnen Jobs, der beendet wurde, stellt das Eintreten von Ereignissen fest und stößt entsprechende Systemaktionen (Bedingungen setzen, Nachrichten schicken, Programme starten) an;

  • er protokolliert alle wichtigen Informationen.

  • er bereinigt die aktive Datenbank.

Es ist möglich, die Funktionen des Entire Operations-Monitors auf mehrere Unterfunktionen (Subtasks) zu verteilen. Durch Aufgabenverteilung (Subtasking) können Verarbeitungsprozesse parallelisiert und so Multiprozessor-Architekturen zur Performance-Optimierung ausgenutzt werden. Die Verteilung der typischen Monitorfunktionen nimmt der Systemadministrator vor.

In technischer Hinsicht können Sie den Monitor auf zwei Arten betreiben, und zwar als eine oder mehrere Subtasks oder als Batch-Task.

Dieses Dokument behandelt folgende Themen:

Weitere Informationen siehe Monitor-Standardwerte in der Systemverwaltung-Dokumentation.

Monitor Subtask(s)

Die einzelnen Funktionen, die der Entire Operations-Monitor durchführt, können auf mehrere Subtasks verteilt werden. Diese Aufgabenverteilung ermöglicht es, Prozesse parallel auszuführen und die Performance zu erhöhen. Die Verteilung der Monitorfunktionen auf Subtasks ist unter z/OS, z/VSE, BS2000 und UNIX möglich. Unter BS2000 und UNIX sind die Monitor-Subtasks separate Prozesse im Betriebssystem.

Monitor Subtask(s) unter z/OS oder z/VSE

Sie können den Entire Operations-Monitor als eine oder mehrere Subtasks einer Entire System Server Task in z/OS- oder z/VSE-Betriebssystemen betreiben.

Die JCL der Entire System Server-Task (XCOM-Knoten) muss für die Anforderungen des Monitors erweitert werden. Außerdem müssen die XCOM-Parameter ergänzt werden. Die REGION-Zuweisung für die Entire System Server-Task muss groß genug sein, um den Monitor aufzunehmen.

Die Vorteile dieser Methode sind:

  • Alle Entire System Server-Aufrufe des Monitors an den eigenen Knoten werden lokal bearbeitet, ohne dass eine Inter-PROCESS-Kommunikation stattfindet;

  • Der Entire System Server und der Entire Operations-Monitor teilen denselben Adressraum.

Monitor als Batch-Task betreiben

Unter z/OS, BS2000 oder UNIX können Sie den Entire Operations-Monitor als eine eigene Batch-Task betreiben.

Der Monitor kann als normaler Batch-Job laufen. Die Funktionen, die er in diesem Modus zur Verfügung stellt, sind dieselben wie unter einer Entire System Server Subtask. Als Batch-Task erfordert der Monitor jedoch, dass der Betriebssystem-Server-Knoten aktiv bleibt, solange er selbst aktiv ist.

Der Systemadministrator kann einen Zeitabstand zwischen Monitorzyklen definieren. Zu Anfang eines Zyklus wird der Monitor aktiviert und prüft dann die Entire Operations-Arbeitswarteschlangen. Hier führt der Monitor alle erforderlichen Aktionen durch: er startet Jobs und analysiert den Job-Ende-Status jedes einzelnen Jobs, der beendet wurde, usw.

Je kürzer die Wartezeit zwischen den Tasks, desto kürzer der Zeitabstand zwischen der Beendigung des Jobs und seiner Job-Ende-Analyse. Diese verkürzte Wartezeit hat allerdings eine zusätzliche Belastung des Systems wegen der häufigen Reaktivierung des Monitors zur Folge.

Betriebssystem

Die Jobverarbeitung wird vom Entire Operations-Monitor auf den zugrundeliegenden Betriebssystemen initiiert: Jobs, Tasks, Scripts oder Natural-Programme werden gestartet. Dabei können mehrere Betriebssysteme gleichzeitig von einem Entire Operations-Monitor bedient werden.

Der Monitor schickt hierzu entsprechende Anforderungen an den ausführenden Entire System Server-Knoten, eventuell über Entire Net-Work auch netzwerkweit.

Protokollierungsfunktionalität (Logging)

Entire Operations besitzt eine Protokollierungsfunktionalität, mit deren Hilfe jedes Ereignis während einer Netzwerkdurchführung in einem Protokoll ("Log") aufgezeichnet wird. Es protokolliert darüber hinaus alle manuellen Veränderungen an den aktiven Jobs, wie z.B. Änderungen an Jobkontrollanweisungen oder Modifikationen an Symboltabellen. Diese Informationen sind dann online verfügbar und können für Berichte und statistische Zwecke genutzt werden.

Die protokollierten Informationen können nach verschiedenen Selektionskriterien ausgewertet werden: nach Job-Netzwerken und Jobs, nach Datums- und Zeitbereichen und nach Benutzern. Sie können auch in eine sequenzielle Datei entladen werden, um von dort aus nach frei wählbaren Kriterien mit beliebigen Werkzeugen analysiert zu werden.

Die Aufzeichnung der Jobkontrollanweisungen selbst, des Job-Protokolls und/oder der mit einem Job verknüpften Meldungen kann entweder für alle oder aber ausgewählte Jobs angefordert werden.

Weitere Informationen siehe Protokollierte Informationen (Entire Operations Log) anzeigen im Benutzerhandbuch.

Berichtsfunktionalität (Reporting)

Die Berichtsfunktionalität ("Reporting") stellt eine große Auswahl an Berichtsarten zur Verfügung, die insbesondere für die Verfolgung aller durchgeführten Aktivitäten sowie als Grundlage für Zeitplanungen oder sogar für zukünftige Produktionszyklen nützlich sein können.

Berichte bauen auf vorhandenen Protokollinformationen ("Log") auf. Sie können für alle Jobs oder aber für diejenigen, die innerhalb eines Datums-/Zeitfensters ausgeführt wurden, angefordert werden, wobei diese Auswahl auf alle beendeten oder aber alle abgebrochenen Jobs eingeschränkt werden kann.

Beschreibungen zu Job-Netzwerken stehen als kurze Übersicht oder aber in ausführlicher Form zur Verfügung.

Eine Liste aller für ein bestimmtes Datum geplanten Jobs kann angezeigt werden. Dies macht die Vorhersage eines beliebigen zukünftigen Produktionstages möglich.

Alle Berichte können entweder online angezeigt oder aber zu Archivierungszwecken ausgedruckt werden.

Weitere Informationen siehe Berichte im Benutzerhandbuch.

Editor

Entire Operations stellt einen integrierten Editor zur Verfügung.

Sie können mit dem Editor folgende Datentypen erstellen, anzeigen oder ändern:

  • Jobkontrollanweisungen in der Master-Datenbank, entweder in einer externen Datenhaltung oder aber in einer Natural-Datei.

  • Jobkontrollanweisungen in der aktiven Datenbank.

  • Natural-Programme und User Exits.

  • Online-Dokumentation von Netzwerken, Jobs und beliebigen Ereignissen (z.B. als Notizzettel-Information).

  • Job-Protokolle und Job-Ausgabelisten (nur im Anzeigemodus).