Das Aktivieren eines Job-Netzwerkes oder Jobs bedeutet, dass das Netzwerk oder der Job zur Ausführung vorbereitet wird. Bei der Aktivierung wird folgendes durchgeführt:
Die Definitionen von Jobs, Netzwerken, logischen Bedingungen, Symboltabellen usw. werden in die aktive Datenbank von Entire Operations kopiert, in der ihnen eine eindeutige Laufnummer zugewiesen wird.
Falls nötig, wird die Eingabe von Symbolen angefordert. Die Symboleingabe wird allerdings nicht bei eventuell definiertem Unternetzwerk durchgeführt.
Der globale Aktivierungs-Exit für User Exits wird aufgerufen, sofern er in den Entire Operations-Standardwerten definiert ist.
Die JCL, die für Jobs innerhalb des Netzwerkes definiert ist, wird in den aktiven JCL-Speicher in der aktiven Datenbank kopiert.
Variablen (Symbole), die in einer dynamisch generierten JCL benutzt werden, werden durch ihre aktuellen Werte ersetzt. Dies gilt nicht für Variable, die gemäß Definition zum Zeitpunkt des Job-Starts ersetzt werden sollen.
Die JCL-Definitionen aktiver Job-Netzwerke bzw. aktiver Jobs können von denen der Master-Definition abweichen. Dazu müssen zum Aktivierungszeitpunkt in den zugehörigen Symboltabellen bestimmte vordefinierte Symbole vorhanden sein. Siehe auch Vordefinierte Symbole im Kapitel Symboltabellen und Symbole.
Falls vorgenerierte JCL verwendet wird, ist die Symbolersetzung bereits zum Zeitpunkt der JCL-Generierung durchgeführt worden.
Der Entire Operations Monitor erkennt das Job-Netzwerk als aktiv und prüft die Zeitrahmen, Eingabebedingungen und Ressourcen, die für die Jobs definiert sind. Sind alle Voraussetzungen für einen Job erfüllt, so wird er gestartet.
Dieses Dokument behandelt folgende Themen:
In diesem Dokument und auf der Benutzeroberfläche werden die Begriffe Aktivierung und Netzwerk-Start bzw. Job-Start in der folgenden Bedeutung verwendet:
Aktivierung
Bezeichnet den Vorgang der Erstellung einer aktiven Kopie einer
Netzwerk- oder Job-Definition.
Netzwerk-Start bzw. Job-Start
Bezeichnet den tatsächlichen Beginn der Ausführung dieses aktivierten
(aktiven) Job-Netzwerkes oder Jobs.
Bei der Aktivierung eines Job-Netzwerks oder eines einzelnen Jobs bestimmt Entire Operations die Liste der erforderlichen (aktiven) Symboltabellen. Das Ergebnis dieser Bestimmung wird in das Entire Operations-Protokoll ("Log") geschrieben. Dies kann zum Beispiel folgendermaßen aussehen:
List of active Symbol Tables created Determined Symbol Table Versions for 17.01.14 ... Ob Job St SymTab defined determined ... NV 00 N1649T00 (current) -> v002 ... JM J001 00 N1649T00 (unnamed) -> (unnamed) ... JM J003 ED N1649T00 (current) -> v002 ... JM J004 ED N1649T00 (nv) -> (unnamed) ... JM J005 ED N1649T00 (svn) -> v002
Die Spalte St enthält den Status der zu aktivierenden Symboltabelle.
ED
bedeutet "Auswertungsduplikat" (Evaluation
Duplicate). Dieser Status wird gesetzt, wenn eine frühere Bestimmung
(Auswertung) dieselbe Symboltabelle mit derselben Version ergeben hat. In
diesem Fall wird die Symboltabelle (Version) nur einmal aktiviert.
Die so bestimmten Symboltabellen-Versionen werden für die anschließende Symboltabellenaktivierung verwendet.
Im Falle eines Bestimmungsfehlers wird die Aktivierung des Job-Netzwerkes bzw. des Jobs abgebrochen.
Ein Job-Netzwerk kann, unabhängig von jedem definierten Zeitplan, manuell aktiviert werden. Dies kann z. B. in folgenden Fällen notwendig sein:
Es wurde kein Zeitplan für das Job-Netzwerk definiert.
Ein definiertes Aktivierungsdatum und eine definierte Aktivierungszeit sollen übergangen werden.
Das Job-Netzwerk ist für das entsprechende Datum nicht eingeplant.
Eine Aktivierung eines Job-Netzwerks oder eines Jobs kann außerdem durch ein beliebiges Ereignis angestoßen werden, z.B. durch die Beendigung eines anderen Job-Netzwerkes innerhalb von Entire Operations oder durch die Anwendungsprogrammierungsschnittstelle ("API/Application Programming Interface") von Entire Operations. Diese Aktivierung kann - ebenso wie die manuelle - jederzeit durchgeführt werden.
Auch bei der manuellen Aktivierung wird die Symboleingabe für aktive Symbole durchgeführt, wenn mindestens ein Symbol einer verwendeten Symboltabelle entsprechend markiert ist.
Weitere Informationen zur Vorgehensweise siehe Manuelle Job-Netzwerk-Aktivierung im Kapitel Netzwerk-Verwaltung.
Job-Netzwerke werden in zwei Schritten automatisch aktiviert:
Zu Anfang eines Tages oder während eines Monitor-Starts werden alle Zeitpläne für Job-Netzwerke geprüft, die im Laufe desselben Tages auszuführen sind. Dieser Prozess heißt Zeitplanauszug, und die extrahierten Daten heißen Aktivierungs-Aufträge.
Die Aktivierungs-Aufträge bewirken die Aktivierung eines Job-Netzwerks kurz vor dem frühesten Start des Netzwerks. Diese Zeitspanne kann in den Entire Operations-Standardwerten definiert werden. Siehe Feld Zeitplan-Auszüge im Abschnitt Standardeinstellungen (2) in der Systemverwaltung-Dokumentation.
Anmerkungen:
Nach der Erstellung der Aktivierungsaufträge werden die aktiven Symboltabellen für den entsprechenden Lauf des Netzwerks abgeleitet. Sofern es wenigstens ein Symbol mit dem Hinweis "muss eingegeben werden innerhalb dieser aktiven Symboltabellen" gibt, wird eine Eingabeaufforderung für dieses Symbol an die Mailboxen all derjenigen Benutzer geschickt, die als Meldungsempfänger für dieses Netzwerk definiert sind.
Die Netzwerkaktivierung wird solange ausgesetzt, bis ein Benutzer diese Eingabeaufforderung bemerkt und eine Eingabe oder Bestätigung für die angezeigten Symbole durchführt. Deshalb ist ein Zeitplanauszug auch für einige Tage im Voraus möglich; siehe Allgemeine Zeitplanauswertung in der Systemverwaltung-Dokumentation.
Wenn die errechnete späteste Startzeit nach der errechneten Ende-Zeit liegt, wird der letzte Start auf eine Minute vor der Ende-Zeit gelegt.
Wenn die (neue) späteste Startzeit vor der frühesten Startzeit liegt, wird die Job-Aktivierung abgebrochen und eine Fehlermeldung ausgegeben.
Entire Operations weist jeder aktiven Kopie eines Job-Netzwerkes in der aktiven Datenbank automatisch eine Laufnummer zu. Diese Laufnummer identifiziert eindeutig die aktive Kopie eines Job-Netzwerkes und wird automatisch seinen Jobs, Eingabe-Bedingungen usw. zugeordnet.
Die Zuweisung der Laufnummer erfolgt:
während der Erstellung der Aktivierungsaufträge,
bei manueller Aktivierung,
wenn ein Netzwerk durch eine API-Routine aktiviert wird.
Laufnummern liegen standardmäßig im Wertebereich 1 bis 99999. Sie sind auf Netzwerkebene eindeutig. Nach Erreichen der höchsten Laufnummer wird wieder bei 1 begonnen.
Die Obergrenze für Laufnummern kann in den Entire Operations-Standardwerten geändert werden. Weitere Information siehe Feld Limit für Laufnummern im Abschnitt Standardeinstellungen (2) in der Systemverwaltung-Dokumentation.
Durch die Zuweisung einer Laufnummer für jede Aktivierung eines Job-Netzwerkes können Sie ein Job-Netzwerk am selben Tag mehrfach aktivieren lassen und zwischen mehreren aktiven Kopien desselben Job-Netzwerkes unterscheiden.
Anmerkung:
Es wird nicht garantiert, dass aufeinander folgende
Netzwerk-Aktivierungen aufsteigende Laufnummern haben. Sie sind ebenso wenig
vorhersagbar wie Jobnummern des Betriebssystems. Auch bei gelöschten
Job-Netzwerken merkt sich Entire Operations die letzte Laufnummer. Bei erneuter
Definition eines Job-Netzwerkes gleichen Namens wird mit dieser (um 1 erhöhten)
Laufnummer fortgefahren.
Bei der manuellen Aktivierung eines Netzwerks oder eines Jobs können Sie eine bevorzugte Laufnummer angeben, die beim den nächsten Lauf benutzt werden soll (siehe auch Manuelle Job-Netzwerk-Aktivierung und Manuelle Aktivierung eines einzelnen Jobs.
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Die operativen Daten von Entire Operations müssen nach gewissen Zeiten wieder aus der aktiven Datenbank entfernt werden. Dazu gehört auch die Entfernung von Arbeitsdateien, die Entire Operations für JCL-Zwecke im Dateisystem angelegt hat.
Die Aufbewahrungszeiträume für aktive Objekte können definiert werden; siehe Entire Operations-Standardwerte in der Systemverwaltung-Dokumentation.
Es kann definiert werden, dass die Bereinigung automatisch täglich durchgeführt wird. Falls keine Zeit für die Bereinigung definiert wird, so wird sie um 00:00 gestartet. Man kann eine Zeit für den täglichen Start der Bereinigung definieren. Eine genauere Beschreibung finden Sie in der Systemverwaltung-Dokumentation.
Die Bereinigung der aktiven Datenbank kann auch jederzeit manuell gestartet werden; siehe Bereinigung der aktiven Datenbank im Batch-Betrieb in der Systemverwaltung-Dokumentation.
Es besteht zudem die Möglichkeit, die Bereinigung der aktiven Datenbank in einem Natural-Batch-Job außerhalb des Entire Operations-Monitors auszuführen. Siehe Bereinigung der aktiven Datenbank im Batch-Betrieb. Die Bereinigung im Batch-Betrieb kann bei laufendem Monitor oder bei heruntergefahrenem Monitor erfolgen.
Bitte beachten Sie, dass die Bereinigung der aktiven Datenbank abhängig von der zu behandelnden Datenmenge das System belastet. Es empfiehlt sich, die Bereinigung in "ruhige" Zeiten zu legen.
Bereinigungsläufe können auch mehrmals täglich stattfinden. Dadurch kann man das pro Lauf zu behandelnde Volumen reduzieren.
Unter BS2000, UNIX und Windows legt Entire Operations Dateien im Betriebssystem an. Sie enthalten u.a. den Job-SYSOUT oder die auszuführende JCL.
Bei der Deaktivierung aktiver Jobs, die in einem dieser Betriebssysteme gelaufen sind, werden auch die zugewiesenen Arbeitsdateien gelöscht.
Für BS2000 können die Namen dieser Arbeitsdateien auch mit einem Namens-Exit generiert worden sein. Dieser wird auch für das Löschen der Arbeitsdateien verwendet.
Alle Definitionen werden in den Entire Operations-Standardeinstellungen vorgenommen. Siehe umgebungsspezifische Unterabschnitte im Abschnitt Entire Operations-Standardwerte in der Systemverwaltung-Dokumentation.
Die Bereinigung der aktiven Datenbank kann alternativ oder zusätzlich zur automatischen Bereinigung auch im Batch-Betrieb außerhalb des Entire Operations-Monitors erfolgen.
Weitere Informationen siehe Bereinigung der aktiven Datenbank im Batch-Betrieb in der Systemverwaltung-Dokumentation.