Umgebungen für binäre Dokumente einrichten

Dieses Dokument beschreibt verschiedene Möglichkeiten, Entire Output Management für die Verarbeitung von binären Dokumenten einzurichten - mit und ohne die Open Print Option (OPO).

Folgende Themen werden behandelt:


Allgemeine Informationen zu binären Dokumenten

Allgemeine Informationen zur Verarbeitung von binären Dokumenten können Sie dem Abschnitt Verarbeitung binärer Daten im Dokument Konzept und Leistungsumfang entnehmen.

Umgebungen für die Verarbeitung von Binärdaten

Es gibt drei Möglichkeiten, eine Umgebung einzurichten, in der Binärdaten von UNIX- und Windows-Computern mit Entire Output Management integriert werden:

1 - Benutzung von OPO mit einem Windows-Druckertreiber

OPO mit Windows-Druckertreiber

Das obige Diagramm zeigt, dass jede beliebige Windows-Anwendung beliebige Ausgaben erzeugen kann, die unter Verwendung eines Windows-Druckertreibers mit einem Drucker-Bestimmungsort (Destination) verbunden werden können. OPO kann "hinter" diesen Druckertreiber geschaltet werden und als Windows-Druckerportmonitor fungieren, um diese Ausgaben an Entire Output Management umzuleiten. Es ist kein Benutzer-Skript nötig. Der Entire Output Management-Monitor braucht dazu nicht einmal die Maschine zu kennen. Auf dem Windows-Computer ist keine weitere Software AG-Laufzeitumgebung nötig (außer der EntireX Mini-Runtime).

2 - Benutzung von OPO ohne Windows-Druckertreiber

Die zweite Art, OPO für die Weiterleitung von Daten an Entire Output Management zu benutzen, besteht darin, Daten aus Dateien direkt an OPO weiterzuleiten, d.h. ohne einen Druckertreiber zu benutzen. In diesem Fall wird - anstelle von auszudruckenden Seiten in der hardware-abhängigen Druckersprache - das Dateiformat selbst nach Entire Output Management übertragen:

OPO ohne Druckertreiber

Bei dieser Umgebungseinrichtung wird eine Datei genommen und an den OPO Client weitergeleitet, der die Daten kodiert und sie dann als Binärdatei des ursprünglichen Typs an Entire Output Management sendet. Dabei wird die Pipe-Funktion von Windows benutzt, um die Daten an den OPO Client nomrpt.exe zu übergeben.

Das Skript kann Teil einer Windows-Benutzeranwendung, eines Microsoft-Word-Makros oder einer einfachen Kommandozeileneingabe sein, zum Beispiel:

type filename.filetype | nomrpt.exe

3 - Benutzung des Dateisystems ohne OPO

Die dritte Umgebungseinrichtung besteht darin, OPO komplett wegzulassen, wenn Binärdateien nach Entire Output Management übertragen werden sollen, die in einem UNIX- oder Windows-Verzeichnis abgelegt sind, dessen Eigentümer Entire Output Management ist:

Dateisystem ohne OPO

Dazu sind ein UNIX-Knoten und vorgefertigte Report-Definitionen in Entire Output Management nötig, die abbilden, welche Verzeichnisse durch den Monitor des betreffenden Quellsystems gesichtet und gehandhabt werden müssen. Die Verzeichnisse werden in jedem Entire Output Management-Monitorzyklus synchron durchsucht.

Die ersten beiden Umgebungseinrichtungen sind asynchron. Selbst wenn der Entire Output Management-Monitor nicht aktiv ist, werden die Daten in eine Entire Output Management-Container-Datei übertragen, aus der der Entire Output Management-Monitor dann die Dokumente erhält. Einzige Voraussetzung ist, dass der Entire Output Management RPC Server aktiv ist. Die erste Umgebungseinrichtung benötigt keine Zwischendateien. Selbst bei der zweiten Umgebungseinrichtung werden die Daten direkt in der Entire Output Management-Container-Datei abgelegt, ohne dass es dazu erforderlich ist, dass die Dateien in Verzeichnissen des Quellsystems verwaltet werden, deren Eigentümer Entire Output Management ist.

Der Hauptunterschied liegt darin, dass die erste Umgebungseinrichtung formatierte Druckseiten mit allen geräteabhängigen Eigenschaften in Entire Output Management speichert, während bei der zweiten und dritten Umgebungseinrichtung die Originaldatei an Entire Output Management weitergeleitet wird, wo diese je nach Bedarf automatisch archiviert und verteilt werden kann. Jedes Dokument kann dann unter Verwendung der entsprechenden Anwendung auf dem Zielsystem (welches faktisch auch das Quellsystem sein kann) wieder ausgedruckt werden.

Bei der ersten Umgebungseinrichtung muss das Layout für die Druckausgabe und die verwendete Hardware definiert werden, bevor das Dokument an Entire Output Management übergeben wird. Dies kann nachträglich nicht mehr geändert werden, weil die Druckdaten alle Formatierungsbefehle des Windows-Druckertreibers enthalten. Bei den anderen beiden Umgebungseinrichtungen besteht die Möglichkeit, Dateien in Entire Output Management zu speichern und, wenn das Dokument aus Entire Output Management heraus gedruckt wird, zu entscheiden, wo es gedruckt und welches Layout benutzt werden soll.

Wenn die zweite oder die dritte Umgebungseinrichtung benutzt wird, ist es nicht möglich, eine Binärdatei direkt auf einem Drucker auszudrucken, weil Entire Output Management das Binärformat der Datei nicht kennt. Die Ausgabekonvertierungsfunktion von Entire Output Management (siehe Beschreibung des Druckertyps DISKUNIX) kann aber die Druckfunktion einer Anwendung auf dem Zielsystem aufrufen, die dann den Job erledigt. Auf diese Weise kann man erreichen, dass die Druckausgabe von Binärdateien durch Entire Output Management gesteuert wird oder dass die Binärdaten für die anschließende Verarbeitung auf dem Zielsystem konvertiert werden.

Konkrete Beispiele mit Aufgaben und Lösungen siehe gleichnamiges Kapitel in der Dokumentation für Entire Operations für Großrechner und UNIX.