Wie im Abschnitt Felder
definieren erläutert, müssen alle Felder, die in einem
Programm verwendet werden sollen, mit einem DEFINE DATA
-Statement
definiert werden.
Die Felder können entweder innerhalb des DEFINE
DATA
-Statements selbst definiert werden oder sie können außerhalb des
Programms in einem separaten Datenbereich (Data Area) definiert werden, der
dann vom DEFINE DATA
-Statement referenziert wird.
Eine solche separate Data Area ist ein Natural-Objekt, das von mehreren Natural-Programmen, -Subprogrammen, -Subroutinen, Helproutinen oder Klassen benutzt werden kann. Eine Data Area enthält Datenelement-Definitionen, wie z.B. benutzerdefinierte Variablen, Konstanten und Datenbankfelder aus einem Datendefinitionsmodul (DDM).
Alle Data Areas werden mit dem Data Area Editor erstellt und editiert.
Mit Natural können Sie folgende Arten von Data Areas anlegen und referenzieren:
Als "lokal" definierte Variablen können nur von einem einzigen Natural-Objekt benutzt werden.
Sie haben zwei Möglichkeiten, lokale Daten zu definieren:
Sie können die Daten innerhalb des Programms definieren.
Sie können die Daten außerhalb des Programms in einem separaten Natural-Objekt, einer Local Data Area (LDA), definieren.
Um eine übersichtlich strukturierte und einheitliche Anwendung zu erhalten, ist es in der Regel besser, Felder in Data Areas außerhalb der Programme zu definieren.
Im folgenden Beispiel sind die Felder
direkt
innerhalb des DEFINE
DATA
-Statements des Programms definiert.
DEFINE DATA LOCAL 1 VIEWEMP VIEW OF EMPLOYEES 2 NAME 2 FIRST-NAME 2 PERSONNEL-ID 1 #VARI-A (A20) 1 #VARI-B (N3.2) 1 #VARI-C (I4) END-DEFINE ...
Im diesem Beispiel sind dieselben Felder nicht im DEFINE
DATA
-Statement des Programms, sondern in einer LDA mit dem Namen
LDA39
definiert, und das DEFINE DATA
-Statement
enthält lediglich eine
Referenz auf
diese Data Area.
Programm:
Das Programm selbst enthält keine Felddefinitionen, sondern referenziert
die in der LDA39
enthaltenen Felddefinitionen.
DEFINE DATA LOCAL USING LDA39 END-DEFINE ...
Referenzierte Local Data Area LDA39
:
I T L Name F Length Miscellaneous All -- -------------------------------- - ---------- -------------------------> V 1 VIEWEMP EMPLOYEES 2 PERSONNEL-ID A 8 2 FIRST-NAME A 20 2 NAME A 20 1 #VARI-A A 20 1 #VARI-B N 3.2 1 #VARI-C I 4
Wenn Sie die Datenelemente in einem separaten Bereich definieren möchten, der von mehreren Natural-Objekten genutzt werden kann, verwenden Sie eine Globa Data Area.
Folgende Themen werden behandelt:
GDAs werden mit dem Natural Data Area Editor angelegt und geändert. Weitere Informationen entnehmen Sie dem Abschnitt Datenbereich-Editor (Data Area Editor) in der Editoren-Dokumentation.
Eine GDA, die von einem Natural-Objekt referenziert wird, muss in derselben Natural-Library (oder in einer für diese Library definierten Steplib) gespeichert werden, in der auch das diese GDA referenzierende Objekt gespeichert ist.
Anmerkung:
Verwendung einer GDA namens COMMON
beim Start:
Wenn
eine GDA mit Namen COMMON
in einer Library vorhanden ist, wird das
Programm mit Namen ACOMMON
automatisch aufgerufen, wenn Sie sich
per LOGON
in dieser
Library anmelden.
Wichtig:
Wenn Sie eine Anwendung erstellen, bei der mehrere
Natural-Objekte eine GDA referenzieren, denken Sie bitte daran, dass Änderungen
an den Datenelement-Definitionen in der GDA alle Natural-Objekte betreffen, die
diese Data Area referenzieren. Deshalb müssen diese Objekte mittels des
Kommandos CATALOG
oder
STOW
neu kompiliert werden, nachdem die GDA geändert worden ist.
Um eine GDA zu benutzen, muss ein Natural-Objekt sie mit der
GLOBAL
-Klausel
des DEFINE
DATA
-Statements referenzieren. Jedes Natural-Objekt kann nur
eine GDA referenzieren; d.h. ein DEFINE DATA
-Statement darf nicht
mehr als eine GLOBAL
-Klausel
enthalten.
Die erste Instanz einer GDA wird angelegt und zur Laufzeit initialisiert, wenn das erste, sie referenzierende Natural-Objekt ausgeführt wird.
Sobald eine GDA-Instanz angelegt worden ist, können die Datenwerte, die
sie enthält, von allen Natural-Objekten gemeinsam benutzt werden, die diese GDA
referenzieren (DEFINE DATA
GLOBAL
-Statement) und die von einem
PERFORM
-,
INPUT
- oder
FETCH
-Statement
aufgerufen werden. Alle Objekte, die eine GDA-Instanz gemeinsam benutzen,
arbeiten mit dieselben Datenelementen.
Eine neue GDA-Instanz wird angelegt, wenn Folgendes gilt:
Ein Subprogramm, das eine GDA (eine beliebige GDA)
referenziert, wird mit einem CALLNAT
-Statement
aufgerufen.
Ein Subprogramm, das keine GDA referenziert, ruft ein Objekt auf, das eine GDA (eine beliebige GDA) referenziert.
Beim Anlegen einer neuen Instanz einer GDA wird die aktuelle
GDA-Instanz zeitweilig unterbrochen, und die Datenwerte, die sie enthält,
werden auf einem Stack abgelegt. Das Subprogramm referenziert dann die
Datenwerte in der neu erstellten GDA-Instanz. Auf die Datenwerte in der/den
zeitweilig unterbrochenen GDA-Instanz/Instanzen ist kein Zugriff möglich. Ein
Objekt bezieht sich nur auf eine GDA-Instanz und kann nicht auf vorherige
GDA-Instanzen zugreifen. Ein GDA-Datenelement kann nur an ein Subprogramm
übergeben werden, wenn das Element als ein Parameter im
CALLNAT
-Statement
definiert wird.
Wenn das Subprogramm zum aufrufenden Objekt zurückkehrt, wird die von ihm referenzierte GDA-Instanz gelöscht, und die vorher zeitweilig unterbrochene GDA-Instanz wird mit ihren Datenwerten wieder aufgenommen.
Eine GDA-Instanz und ihr Inhalt wird gelöscht, wenn einer der folgenden Punkte gilt:
Das nächste LOGON
wird
ausgeführt.
Eine andere GDA wird auf derselben Stufe referenziert (Stufen werden später in diesem Abschnitt beschrieben).
Ein RELEASE
VARIABLES
-Statement wird ausgeführt.
In diesem Fall werden die Datenwerte in einer GDA-Instanz
zurückgesetzt, und zwar entweder wenn ein Programm auf der Stufe 1 seine
Ausführung beendet, oder wenn das Programm ein anderes Programm über ein
FETCH
- oder
RUN
-Statement
aufruft.
Die folgende Grafik zeigt, wie Objekte GDAs referenzieren und Datenelemente in GDA-Instanzen gemeinsam nutzen.
Die folgende Grafik veranschaulicht, dass ein eine GDA referenzierendes Subprogramm die Datenwerte nicht gemeinsam in einer GDA-Instanz benutzen kann, die von dem aufrufenden Programm referenziert wird. Ein Subprogram, das dieselbe GDA referenziert wie das aufrufende Programm, legt eine neue Instanz dieser GDA an. Die Datenelemente, die in einer GDA definiert sind, die von einem Subprogramm referenziert wird, können aber von einer vom Subprogramm aufgerufenen Subroutine oder Helproutine gemeinsam benutzt werden.
Die folgende Grafik zeigt drei GDA-Instanzen von GDA1
und
die Endwerte, die jeder GDA-Instanz vom Datenelement #GLOB1
zugewiesen werden. Die Zahlen (1) bis (7) verweisen auf die hierarchischen
Stufen der Objekte.
Die folgende Grafik veranschaulicht, dass Programme, die dieselbe GDA
referenzieren und sich gegenseitig mit dem FETCH
- oder
FETCH
RETURN
-Statement aufrufen, die in dieser GDA definierten
Datenelemente gemeinsam benutzen. Wenn eines dieser Programme keine GDA
referenziert, bleibt die Instanz der vorher referenzierten GDA aktiv, und die
Werte der Datenelemente werden zurückbehalten.
Die Zahlen (1) und (2) verweisen auf die hierarchischen Stufen der Objekte.
Die folgende Grafik veranschaulicht Folgendes: Wenn ein Programm das
FETCH
-Statement
benutzt, um ein anderes Programm aufzurufen, das eine unterschiedliche GDA
referenziert, wird die aktuelle, vom aufrufenden Programm referenzierte Instanz
der GDA (hier: GDA1
) gelöscht. Wenn diese GDA dann erneut von
einem anderen Programm referenziert wird, dann wird eine neue Instanz dieser
GDA angelegt, bei der alle Datenelemente ihre Anfangswerte haben.
Sie können das FETCH
RETURN
-Statement nicht benutzen, um ein anderes Programm
aufzurufen, das eine unterschiedliche GDA referenziert.
Die Zahl (1) verweist auf die hierarchische Stufe der Objekte.
Die aufrufenden Programme PROG3
und PROG4
beeinflussen die GDA-Instanzen wie folgt:
Das Statement GLOBAL USING GDA2
in PROG3
legt eine Instanz von GDA2
an und löscht die aktuelle Instanz von
GDA1
.
Das Statement GLOBAL USING GDA1
in PROG4
löscht die aktuelle Instanz von GDA2
und legt eine neue Instanz
von GDA1
an. Als Ergebnis davon zeigt das
WRITE
-Statement den Wert Null (0) an.
Um Datenspeicherplatz zu sparen, können Sie eine GDA mit Datenblöcken erstellen.
Folgende Themen werden in diesem Abschnitt behandelt:
Datenblöcke können sich bei der Programmausführung gegenseitig überlagern, wodurch Speicherplatz eingespart wird.
Gehen wir beispielsweise davon aus, dass bei der folgenden vorgegebenen Hierarchie den Blöcken B und C derselbe Speicherbereich zugewiesen würde. Somit ist es nicht möglich, dass die Blöcke B und C gleichzeitig in Benutzung sind. Eine Änderung an Block B würde zur Zerstörung des Inhalts von Block C führen.
Datenblöcke werden im Data-Area-Editor definiert. Sie bauen die Block-Hierarchie auf, indem Sie angeben, welcher Block welchem anderen untergeordnet ist: geben Sie dazu den Namen des übergeordneten "Parent"-Blocks in das Kommentarfeld der Block-Definition ein.
In dem folgenden Beispiel sind SUB-BLOCKB
und
SUB−BLOCKC
dem Block MASTER−BLOCKA
untergeordnet;
SUB−BLOCKD
ist SUB−BLOCKB
untergeordnet.
Die maximale Anzahl der Block-Stufen ist 8 (einschießlich des Master-Blocks).
Global Data Area G-BLOCK
:
I T L Name F Leng Index/Init/EM/Name/Comment - - - -------------------------------- - ---- --------------------------------- B MASTER-BLOCKA 1 MB-DATA01 A 10 B SUB-BLOCKB MASTER-BLOCKA 1 SBB-DATA01 A 20 B SUB-BLOCKC MASTER-BLOCKA 1 SBC-DATA01 A 40 B SUB-BLOCKD SUB-BLOCKB 1 SBD-DATA01 A 40
Um die spezifischen Blöcke einem Programm zur Verfügung zu stellen,
benutzen Sie die folgende Syntax im DEFINE DATA
-Statement:
Programm 1:
DEFINE DATA GLOBAL USING G-BLOCK WITH MASTER-BLOCKA END-DEFINE
Programm 2:
DEFINE DATA GLOBAL USING G-BLOCK WITH MASTER-BLOCKA.SUB-BLOCKB END-DEFINE
Programm 3:
DEFINE DATA GLOBAL USING G-BLOCK WITH MASTER-BLOCKA.SUB-BLOCKC END-DEFINE
Programm 4:
DEFINE DATA GLOBAL USING G-BLOCK WITH MASTER-BLOCKA.SUB-BLOCKB.SUB-BLOCKD END-DEFINE
Mit dieser Struktur kann Programm 1 die Daten in
MASTER−BLOCKA
gemeinsam mit Programm 2, Programm 3 oder Programm 4
benutzen. Allerdings können die Programme 2 und 3 nicht dieselben Data Areas
von SUB−BLOCKB
und SUB−BLOCKC
gemeinsam benutzen,
weil diese Datenblöcke auf derselben Struktur-Stufe definiert sind, und
folglich denselben Speicherbereich belegen.
Besonders sorgfältig müssen Sie vorgehen, wenn Sie Datenblock-Hierarchien verwenden. Gehen wir von folgendem Szenario mit drei Programmen aus, bei denen eine Datenblock-Hierarchie verwendet wird:
Programm 1:
DEFINE DATA GLOBAL USING G-BLOCK WITH MASTER-BLOCKA.SUB-BLOCKB END-DEFINE * MOVE 1234 TO SBB-DATA01 FETCH 'PROGRAM2' END
Programm 2:
DEFINE DATA GLOBAL USING G-BLOCK WITH MASTER-BLOCKA END-DEFINE * FETCH 'PROGRAM3' END
Programm 3:
DEFINE DATA GLOBAL USING G-BLOCK WITH MASTER-BLOCKA.SUB-BLOCKB END-DEFINE * WRITE SBB-DATA01 END
Erläuterung:
Programm 1 benutzt die Global Data Area G−BLOCK
mit
MASTER−BLOCKA
und SUB−BLOCKB
. Das Programm ändert ein
Feld in SUB−BLOCKB
und ruft Programm 2 mit einem
FETCH
-Statement auf,
bei dem nur MASTER−BLOCKA
in der Datendefinition angegeben
ist.
Programm 2 setzt SUB−BLOCKB
zurück (löscht den Inhalt
von SUB−BLOCKB
). Der Grund dafür ist, dass ein Programm auf Stufe
1 (zum Beispiel ein mit einem FETCH
-Statement aufgerufenes
Programm) alle Datenblöcke zurücksetzt, die den Blöcken untergeordnet sind, die
in seiner eigenen Datendefinition definiert sind.
Programm 2 ruft jetzt mit einem FETCH
-Statement
Programm 3 auf, welches das in Programm 1 geänderte Feld anzeigen soll, aber es
gibt einen leeren Bildschirm zurück.
Einzelheiten zu den Programmstufen siehe Abschnitt Mehrere Stufen (Levels) aufgerufener Objekte.
Ein Subprogramm wird mit einem CALLNAT
-Statement aufgerufen.
Mit dem CALLNAT
-Statement können Parameter von dem aufrufenden
Objekt an das Subprogramm übergeben werden.
Diese Parameter müssen im Subprogramm mit einem
DEFINE DATA
PARAMETER
-Statement definiert werden:
entweder in der PARAMETER
-Klausel des
DEFINE
DATA
-Statements selbst
oder in einer separaten Parameter Data Area (PDA), die von dem
DEFINE DATA
PARAMETER
-Statement referenziert wird.
Folgende Themen werden behandelt:
In der gleichen Weise wie beim CALLNAT
-Statement müssen
Parameter, die mit einem PERFORM
-Statement an eine
externe Subroutine übergeben werden, in der externen Subroutine in einem
DEFINE DATA
PARAMETER
-Statement definiert werden.
Im aufrufenden Objekt müssen die an das Subprogramm bzw. die Subroutine übergebenen Parametervariablen nicht in einer Parameter Data Area definiert werden; in der obigen Abbildung sind sie in einer vom aufrufenden Objekt benutzten Local Data Area definiert (man hätte sie aber auch in einer Global Data Area definieren können).
Reihenfolge, Format und Länge der im CALLNAT
- bzw.
PERFORM
-Statement des
aufrufenden Objekts angegebenen Parameter müssen genau mit Reihenfolge, Format
und Länge der Felder übereinstimmen, die im DEFINE DATA
PARAMETER
-Statement des aufgerufenen Subprogramms bzw. der aufgerufenen
Subroutine definiert sind. Die Namen der Variablen im aufrufenden Objekt und
dem aufgerufenen Subprogramm bzw. der aufgerufenen Subroutine brauchen nicht
dieselben zu sein (da die Übergabe der Parameter nach Speicheradressen erfolgt
und nicht nach Namen).
Um zu garantieren, dass die im aufrufenden Programm benutzten
Datenelement-Definitionen mit den im Subprogramm oder der externen Subroutine
benutzten Datenelement-Definitionen identisch sind, können Sie eine PDA in
einem DEFINE DATA
LOCAL USING
-Statement angeben. Indem Sie eine PDA als LDA
verwenden, können Sie sich den zusätzlichen Aufwand der Erstellung einer LDA
ersparen, die dieselbe Struktur wie die PDA hat.
Wenn Sie als Parameter ein Array übergeben, müssen Sie darauf achten,
dass seine Dimensionen mit den Dimensionen übereinstimmen, die im DEFINE
DATA PARAMETER
-Statement des aufgerufenen Subprogramms bzw. der
aufgerufenen Subroutine angegeben sind. Bei nicht übereinstimmenden Dimensionen
entsteht selbst dann ein Fehler, wenn die Anzahl der Ausprägungen
übereinstimmt.
Aufgerufenes Subprogramm SUB
:
DEFINE DATA PARAMETER 1 B (A5/1:5) END-DEFINE ...
Aufrufendes Programm mit Compiler-Fehler NAT0937:
DEFINE DATA LOCAL 1 A (A5/1:1,1:5) END-DEFINE CALLNAT 'SUB' A(1,*) ...
Aufrufendes Programm ohne Compiler-Fehler:
DEFINE DATA LOCAL 1 A (A5/1:5) END-DEFINE CALLNAT 'SUB' A(*)