JCL oder Natural-Source-Objekte editieren

Dieses Kapitel beschreibt, wie Sie den Editor benutzen, um JCL und Natural-Source-Objekte zu editieren, und liefert grundsätzliche Informationen zum Editieren von JCL. Indem Sie die Master-JCL editieren, ändern Sie die Master-Definition, die jeden zukünftig ausgeführten aktiven Job beeinflusst.

Dieser Abschnitt behandelt folgende Themen:


Allgemeine Hinweise zum Editieren

Automatisches Anmelden beim Betriebssystem-Server

Bevor eine JCL editiert wird, wird von Entire Operations überprüft, ob der Benutzer auf die JCL-Datei zugreifen darf. Wenn es sich um eine Betriebssystem-Datei handelt, erfolgt eine automatische Anmeldung (Logon) mit der definierten JCL-Benutzerkennung (siehe Felder: Spezielle Angaben für BS2000-Ausführung bzw. Spezielle Felder: UNIX und Windows) des Jobs ausgeführt, falls dies erforderlich ist. Falls diese automatische Anmeldung nicht funktioniert (z.B. wenn eine Passwort-Eingabe erforderlich ist), so wird dies dem Benutzer angezeigt. In diesem Fall muss er zunächst eine Anmeldung bei dem betreffenden Betriebssystem-Server durchführen.

Anmelden bei einem Knoten

Beim Editieren der Master-JCL wird ein implizites Anmelden (Logon) ausgelöst, um eine Verbindung zu dem angeforderten Knoten herzustellen. Wenn Sie sich während dieser Sitzung bereits bei diesem Knoten angemeldet haben, werden Sie nicht zur Anmeldung aufgefordert.

Weitere Informationen siehe Anmeldung im Abschnitt Entire Operations GUI Client benutzen.

Windows: Dateinamen

Dateinamen in Windows können in einer alternativen Notation geschrieben werden, falls der umgekehrte Schrägstrich ( \ ) nicht zur Verfügung steht, wie z.B. in Großrechner-Umgebungen.

UNIX und Windows: Textdateien

Ist eine als JCL zu editierende oder zu ladende Datei keine Textdatei, wird die Fehlermeldung 'EOR0325 - No Text File' (Keine Textdatei) zurückgegeben. Beim Laden von JCL wird dies als permanenter Fehler behandelt.

UNIX: Verwendung von Profil-Skripten

Entire Operations bestimmt die Verwendung von Profilen in Non-Login-UNIX-Skripten (weil sie von Entire Operations gestartet werden) beim Starten des Shell-Skripts folgendermaßen:

  • Der Entire Operations-Monitor prüft, ob das Symbol ETC-PROFILE in der Symboltabelle des aktiven Jobs oder in einer anderen Symboltabelle in der Standard-Symbol-Suchhierarchie, bis hin zu SYSDBA/A, vorhanden ist.

    • Wird das Symbol ETC-PROFILE gefunden und enthält es den Wert Y, dann benutzt das Frame-Skript (job.current.sh) das Profil-Skript bzw. die Profil-Skripte als Source, die in der zurzeit laufenden Shell ausgeführt werden (andere Skripte werden nicht als Source benutzt). Diese Skripte werden abgerufen aus /etc/profile und /etc/profile.local.

    • Das Benutzer-Skript (job.current.frame.sh) findet die zurzeit gesetzten Umgebungsvariablen des Profil-Skripts.

  • Der Entire Operations-Monitor prüft, ob das Symbol ENV in der Symboltabelle des aktiven Jobs oder in einer anderen Symboltabelle in der Standard-Symbol-Suchhierarchie, bis hin zu SYSDBA/A, vorhanden ist.

    • Wird das Symbol ENV gefunden und enthält es einen Wert, dann wird angenommen, dass es sich bei seinem Inhalt um ein Profil-Skript wie $HOME/.profile handelt.

    • Ist ein Profil-Skript vorhanden, wird sein Name durch das Frame-Skript (job.current.sh) den Umgebungsvariablen ENV und BASH_ENV zugewiesen.

    • Das Frame-Skript (job.current.frame.sh) benutzt das Profil-Skript als Source.

    • Das Benutzer-Skript (job.current.sh) findet die zurzeit gesetzten Umgebungsvariablen des Profil-Skripts.

Weitere Informationen zu ETC-PROFILE und ENV siehe Reservierte Symbole für Profil-Skripte.

Anmerkungen:

  1. Mehrere Profile-Skripte können sequenziell als Source benutzt werden, wenn das Symbol ETC-PROFILE den Wert Y enthält und wenn das Symbol ENV den Namen eines Profil-Skripts enthält.
  2. Der Benutzer muss dafür sorgen, dass die verwendeten Profil-Skripts gegen Mehrfachausführung gesichert sind, z.B. indem er die Variable PROFILEREAD wie in Linux verwendet.

z/OS: JES2 /*ROUTE Statement

Falls eine z/OS JES2 JCL folgendes Statement enthält, wird der Job auf der Ziel-Maschine ausgeführt:

/* ROUTE XEQ target

Solange wie die SYSOUT-Datei an die auftraggebende Maschine zurückgegeben wird, ist der laufende Job nicht zugänglich. Entire Operations stellt fest, dass eine Rückgabe vorliegt, und verhält sich bei solchen Jobs anders.

Bei zurückgegebenen z/OS-Jobs sind einige Merkmale außer Funktion, z.B.:

  • Direkte Nachverfolgung der Ausführung.

  • Auflisten von SYSOUT während der Job-Ausführung.

  • Abbrechen.

Jedoch wenn die SYSOUT-Datei wieder verfügbar ist, können alle Job-Ende-Prüfungen und alle Job-Ende-Aktionen durchgeführt werden.

UNIX- und Windows: Behandlung von TAB-Zeichen (H'09') innerhalb von JCL-Zeilen

  • Wenn eine Master-JCL oder aktive JCL editiert wird, wird vor dem Editieren jedes TAB-Zeichen in ein einzelnes Leerzeichen übersetzt. Dadurch kommt es nicht zu ungewöhnlichen Ergebnissen beim Editieren. Die JCL wird in jedem Fall ohne TAB-Zeichen zurückgeschrieben.

  • Erweitertes Logging, JCL-Protokoll (Log): Zum erweiterten JCL-Protokollieren werden TAB-Zeichen auch in Leerzeichen übersetzt.

  • Wenn Entire Operations auf einem Großrechner läuft, konvertieren die Middleware-Übersetzungstabellen TAB-Zeichen sowieso in Leerzeichen. Dies bedeutet, dass jede UNIX- und Windows-JCL ohne TAB-Zeichen abgeschickt wird.

  • Wenn Entire Operations auf UNIX oder Windows läuft, bleiben TAB-Zeichen in der Master-JCL und aktiven JCL, solange die Master-JCL oder aktive JCL nicht innerhalb von Entire Operations editiert wird.

Verwendung von Textobjekten innerhalb von JCL

Entire Operations gestattet es, Textobjekte in die JCL mit aufzunehmen. Die Textobjekte können eigene, lokale Parameter haben. Textobjekte können andere Textobjekte aufrufen, d.h., eine Verschachtelung ist möglich.

Die Aufnahme von Textobjekten ist nicht nur bei Jobs vom Typ MAC (Macro), sondern auch bei anderen JCL-Speicherarten möglich.

Weitere Einzelheiten siehe Jobtypen und Job-Ausführungsmerkmale und Textmodule in die JCL einfügen im Abschnitt Dynamische JCL-Generierung (JCL-Speicherart MAC).

JCL ansehen

Mit dieser Funktion können Sie sich die zugehörige JCL ansehen.

Beginn der AnweisungslisteUm die JCL anzuzeigen:

  1. Markieren Sie im Objekt-Arbeitsbereich die Knoten Eigentümer > Eigentümername > Netzwerk-Definition > Netzwerkname > Jobs > jobname.

    Oder:
    Markieren Sie im Inhaltsbereich in der Liste der Jobs eine beliebige Job-Definition.

  2. Rufen Sie das Kontextmenü auf und wählen Sie die Funktion JCL ansehen.

    Die JCL wird angezeigt.

Verfügbare Funktionen innerhalb einer JCL:

Wenn Sie innerhalb der JCL das Kontextmenü aufrufen, können Sie den gesamten Inhalt der JCL oder Teile davon auswählen und kopieren, die JCL durchsuchen, zu einer bestimmte Zeile gehen, die JCL auf einem Drucker ausgeben, einen Macro-Test durchführen oder die JCL testen. Weitere Informationen siehe Funktionen im Editor-Fenster.

Master JCL editieren

Dieser Abschnitt beschreibt, wie Sie JCL und Natural-Source-Objekte, einschließlich User Exits, editieren können.

Beginn der AnweisungslisteUm die JCL eines Betriebssystem-Standard-Jobs oder ein Natural-Source-Objekt zu editieren:

  1. Markieren Sie im Objekt-Arbeitsbereich die Knoten Eigentümer > Eigentümername > Netzwerk-Definition > Netzwerkname > Jobs > jobname.

    Rufen Sie das Kontextmenü auf und wählen Sie die Funktion JCL editieren.

    Oder:
    Wählen Sie in der Job-Verwaltung innerhalb des Dialogs zum Anlegen bzw. Ändern einer Master-Job-Definition auf der Registerkarte JCL-Definition die Schaltfläche Edit.

    Das Dialogfenster Editieren wird angezeigt (siehe folgende Beispiele):

    (Falls das Source-Objekt des angegebenen JCL-Members noch nicht existiert, ist das Dialogfenster leer.)

    • Beispiel-JCL für die Speicherart PDS (Member einer partitionierten Datei ):

      Editieren

      Das obige Beispiel zeigt das JCL-Member NOPE02J3 des Jobs JOB-PDS.

    • Beispiel-JCL für die Speicherart MAC (Natural-Source-Objekt für Macro-JCL).

      Editieren

      Das obige Beispiel zeigt die Natural-Source E51-M01, die sich in der Bibliothek SYSEORU befindet.

  2. Editieren Sie die Master JCL wie erforderlich.

    Wenn Sie eine Master JCL editieren, verändern Sie die Master-Definition, was sich auf alle zukünftig ausgeführten aktiven Jobs auswirkt.

  3. Wählen Sie Speichern in der Tool-Leiste oder im Objekt-Menü in der Menüleiste, um Ihre Änderungen zu speichern.

Implizite Anmeldung (Logon)

Wenn Sie die Master-JCL editieren, wird ein impliziter Logon durchgeführt, um die Verbindung zum entsprechenden Knoten herzustellen. Es erscheint keine Logon-Aufforderung, wenn Sie sich bereits bei dem Knoten in dieser Session angemeldet haben.

Anmerkung:
Weitere Informationen siehe Logon bei einem Knoten.

Verfügbare Funktionen innerhalb einer JCL:

Wenn Sie innerhalb der JCL das Kontextmenü aufrufen, können Sie den gesamten Inhalt der JCL oder Teile davon auswählen und kopieren, die JCL durchsuchen, zu einer bestimmte Zeile gehen, die JCL auf einem Drucker ausgeben, einen Macro-Test durchführen oder die JCL testen. Weitere Informationen siehe Funktionen im Editor-Fenster.

Beginn der AnweisungslisteUm den Quellcode eines User Exit zu editieren:

  1. Markieren Sie im Dialog Neues Objekt erzeugen Jobs (bzw. im Dialog Verwaltung Jobs) das Register Eingabebedingungen.

  2. Markieren Sie die betreffende Eingabebedingung vom Typ Exit in der Tabelle.

  3. Wählen Sie die Schaltfläche Edit.

    Das Dialogfenster Editieren wird angezeigt. Wenn der User Exit schon vorhanden ist, wird im Fenster die erste Seite des Natural-Subprogramms angezeigt (Beispiel):

    Editieren

    Andernfalls enthält das Fenster nur ein unvollständiges Muster eines DEFINE DATA-Statement.

    Beispiel mit eingeblendetem Zeilenlineal:

    Editieren

  4. Editieren Sie den Quellcode wie erforderlich.

    Sie können die im Kontext-Menü des Dialogfensters Editieren oder in der Tool-Leiste im Entire Systems Management-Hauptbildschirm zur Verfügung stehenden Editor-Funktionen benutzen, um Text zu suchen, zu ändern, im Quellcode zu navigieren oder spezielle Funktionen für Macro-Source-Objekte auszuführen. Siehe Funktionen im Editor-Fenster.

    Um ihn benutzen zu können, müssen Sie den User Exit in einer Natural-Bibliothek speichern und als Natural-Objekt katalogisieren.

    Informationen zum Kodieren von User Exits siehe User Exits für die Job-Ende-Prüfung und -Aktionen im Kapitel User Exits.

Funktionen im Editor-Fenster

Dieser Abschnitt enthält eine Übersicht über die Kommandos und Funktionen, die Ihnen im Kontext-Menü des Dialogfensters Editieren oder in der Tool-Leiste im Entire Systems Management-Hauptbildschirm zur Verfügung stehen.

Kommando Tastenkombination Funktion
Undo CTRL+Z Letzte Maßnahme rückgängig machen.
Redo CTRL+Y Letzte Maßnahme wiederholen.
Ausschneiden CTRL+X Markierte Zeichenkette ausschneiden und in der Zwischenablage speichern.
Kopieren CTRL+C Markierte Zeichenkette kopieren und in der Zwischenablage speichern.
Einfügen CTRL+V Zuvor ausgeschnittene oder kopierte, in der Zwischenablage gespeicherte Zeichenkette einfügen.
Löschen DELETE Markierte Zeichenkette löschen.
Alles auswählen CTRL+A Den gesamten, im Dialogfenster Editieren enthaltenen Text markieren.
Großbuchstaben CTRL+SHIFT+U Markierte Zeichenkette in Großbuchstaben umwandeln.
Kleinbuchstaben CTRL+SHIFT+L Markierte Zeichenkette in Kleinbuchstaben umwandeln.
Suchen CTRL+F Öffnet das Dialogfenster Suchen zur Eingabe einer Suchzeichenfolge und zur Angabe von Suchoptionen (Groß-/Kleinschreibung beachten und/oder nur ganzes Wort berücksichtigen) und der Suchrichtung (rückwärts oder vorwärts).

Standardmäßig wird die zurzeit markierte Zeichenkette in das Feld Suchen übernommen.

Suche Nächstes F3 Sucht die nächste Ausprägung der im Dialogfenster Suchen angegebenen Zeichenkette.
Ersetzen CTRL+H Öffnet das Dialogfenster Suchen zur Eingabe einer Suchzeichenfolge im Feld Suchen und einer Ersetzungszeichenfolge im Feld Ersetzen sowie zur Angabe von Suchoptionen (Groß-/Kleinschreibung beachten und/oder nur ganzes Wort berücksichtigen) und der Suchrichtung (rückwärts oder vorwärts) und ob jede Ersetzung einzeln bestätigt werden soll.

Standardmäßig wird die zurzeit markierte Zeichenkette in das Feld Suchen übernommen.

Ersetzen Nächstes CTRL+F3 Sucht die nächste Ausprägung der im Feld Suchen im Dialogfenster Ersetzen angegebenen Zeichenkette.
Gehe zu CTRL+G Öffnet das Dialogfenster Gehe zu zur Eingabe der Nummer einer Quellcodezeile, in die der Cursor platziert werden soll.
Zeilenlineal ein/aus CTRL+T Zeilenlineal am oberen Rand desEditor-Fensters ein- bzw. ausblenden. Siehe Beispiel mit eingeblendetem Zeilenlineal weiter oben.

Damit das Zeilenlineal standardmäßig eingeblendet ist, muss auf der Registerkarte GUI Allgemein im Benutzerprofil das Kontrollkästchen Zeilenlineal im JCL Editor markiert sein. Siehe GUI Allgemein in der Systemverwaltung-Dokumentation.

Drucken CTRL+P Öffnet das Dialogfenster Drucken (bzw. Print) zur Auswahl eines Druckers, auf dem der Text ausgegeben werden soll.
Check --- Betrifft nur Natural-Source-Objekte.

Prüft den Quellcode auf Syntaxfehler.

Catalog --- Betrifft nur Natural-Source-Objekte.

Katalogisiert den Quellcode.

Stow --- Betrifft nur Natural-Source-Objekte.

Prüft den Quellcode auf Syntaxfehler und katalogisiert ihn.

Macro --- Betrifft nur Macro-Source-Objekte.

Siehe Spezielle Editor-Funktionen für Macro-Source-Objekte.

Test --- Betrifft nur Macro-Source-Objekte.

Siehe Spezielle Editor-Funktionen für Macro-Source-Objekte.

Macro-Quellcode für dynamische JCL-Generierung editieren

Jobs mit JCL-Speicherart Macro Natural source (MAC) benutzen die Entire Operations MACRO-Editier-Funktionalität, die die Benutzung von Variablen an beliebiger Stelle in der JCL gestattet. Die dynamische Generierung von JCL bezieht sich auf die automatische Ersetzung dieser Variablen durch ihre aktuellen Werte, und zwar entweder wenn das Job-Netzwerk aktiviert wird oder wenn der Job gestartet wird. Derselbe Job kann somit für verschiedene Aktivierungen unterschiedliche JCL haben.

Dynamische JCL kann für Jobs mit der MACRO-Editier-Funktionalität in der Job-Verwaltung von Entire Operations definiert werden. Benutzen Sie die JCL-IMPORT-Funktion in der Job-Definition mit JCL-Speicherart NAT (Natural Source), um existierende JCL in das Entire Operations-MACRO-Sprachformat zu konvertieren.

In allen Fällen muss zum Generieren der endgültigen JCL die Macro-Editor-Funktion benutzt werden. Zum Testen der generierten JCL kann die Test-Editor-Funktion benutzt werden.

Spezielle Editor-Funktionen für Macro-Source-Objekte

MACRO Kompiliert die Macro-JCL in ein ausführbares Natural-Objekt. Dieses Objekt wird von Entire Operations beim Laden der JCL ausgeführt, und es generiert die ausführbare aktive JCL. (Dieses Kommando wirkt ähnlich wie das Natural-Systemkommando STOW für Natural-Standardprogramme.)

Anmerkung:
Das Kommando kann im Batch-Modus ausgeführt werden, zum Beispiel für ganze Netzwerke.

Siehe MACRO-Kommando-Massenverarbeitung im Batch-Modus im Kapitel Entire Operations Utilities.

TEST Generiert JCL zu Testzwecken. Die generierte JCL wird in einem neuen Fenster angezeigt.

Anmerkungen:

  1. Die Macro Source wird bei Ausführung des Kommandos TEST nicht gespeichert,
  2. Das generierte Objekt wird bei Ausführung des Kommandos TEST nicht mit dem Systemkommando STOW kompiliert. Weil an dem Original-Macro und dem vorhandenen generierten Objekt keine Änderungen vorgenommen werden, kann das TEST-Kommando auch von Benutzern ausgeführt werden, die nur Lesezugriff auf die Macro Source haben.
Laufnummer für die Test-Funktion

Die beim TEST-Kommando reservierte Laufnummer ist -3. Beim Test wird eine vorübergehend aktive Symboltabelle mit dieser Laufnummer verwendet. Dadurch wird eine Beeinträchtigung der definierten Master-Symboltabelle verhindert. In der Log-Anzeige wird diese reservierte Laufnummer nicht angezeigt.

Fluchtzeichen in Natural-Source-Zeilen

Natural-Source-Zeilen muss das Aktivierungsfluchtzeichen des Jobs vorangestellt sein (siehe Fluchtzeichen zur Symbolersetzung im Kapitel Symboltabellen und Symbole).

Das Aktivierungsfluchtzeichen am Anfang einer Zeile unterscheidet die Zeile als ein Natural-Statement von der JCL. Durch die Verwendung von Natural-Statements steht die volle Natural-Funktionalität - einschließlich des Zugriffs auf Adabas und Entire System Server - in der dynamischen JCL zur Verfügung. Sie brauchen daher keine speziellen Steueranweisungen zu lernen. Alle Natural-Statements, die in der dynamischen JCL benutzt werden, müssen im Natural Structured Mode codiert werden.

Variablen sind benutzerdefiniert. Sie können in jedem beliebigen Teil der JCL verwendet werden. Zur Unterscheidung müssen Variablen in der JCL durch ein vorangestelltes Fluchtzeichen gekennzeichnet werden:

Anmerkung:
Diese Fluchtzeichen können vom Systemadministrator geändert werden. Eine solche Änderung sollte jedoch nur dann vorgenommen werden, wenn sie absolut notwendig ist, z.B. bei Ländern mit einem speziellen Zeichensatz. Siehe Abschnitt Fluchtzeichen zur Symbolersetzung. Zweckmäßigerweise verwendet man keine Fluchtzeichen, die in einem bestimmten Betriebssystem schon eine definierte Bedeutung haben, oder die schon als Fluchtzeichen belegt sind, z. B. das Dollarzeichen ($) in BS2000 oder UNIX.

Parameterliste

Jede JCL für einen Job vom Typ MAC muss mit der Deklarierung der Parameterliste des allgemeinen User Exit anfangen: NOPXPL_A.

Der Parameter P-CALL-PLACE enthält MAC:

§ DEFINE DATA PARAMETER USING NOPXPL-A

Das erste Zeichen (hier: §) ist das Aktivierungsfluchtzeichen des Jobs.

Verwendung von Variablen in dynamisch generierter JCL

Sie können vier Arten von Variablen benutzen:

  • eine Variable aus der Symboltabelle, die für den Job angegeben ist,

  • eine Variable aus dem Parameterliste (P-...),

  • eine in diesem Natural-Programm definierte, lokale Variable, die in Ihrem Programm errechnet werden kann (L-...),

  • eine Natural-Systemvariable (TIME, DATE usw.), die durch einen vorangestellten Stern (*) als solche gekennzeichnet ist, z.B. *TIME.

Anmerkung:
Alle Variablen, die nicht mit einem der Präfixe P-, L- oder * beginnen, werden in der Symboltabelle gesucht. Symbolersetzung allein, d. h. ohne Einbettung von Natural-Statements, ist auch bei Standard-JCLs verfügbar (Jobs des Typs JOB). Siehe Symbolersetzung im Kapitel Symboltabellen und Symbole.

Dieser Abschnitt behandelt folgende Themen:

Beispiel-JCL

Die folgende Beispiel-JCL veranschaulicht die Verwendung von Variablen in der dynamisch generierten JCL eines Jobs mit JCL-Speicherart MAC (Macro) in Entire Operations:

§ DEFINE DATA PARAMETER USING NOPXPL-A
§ LOCAL    /* ... ALL LOCALS SHOULD START WITH 'L-'
§ 1 L-01    (A30)
§ 1 CLASS   (A01)     /* FROM SYMBOL TABLE, FOR #GET-SYMBOL
§ END-DEFINE
§ * ------------------------------------
#GET-SYMBOL CLASS
§ COMPRESS P-NETWORK P-JOB INTO L-01
//SNNOPEX  JOB  ,§P-OWNER,MSGCLASS=§MSGCLASS,CLASS=§CLASS
//STEP01   EXEC PGM=NOPCONTI,PARM='C=0004'
//STEPLIB  DD   DISP=SHR,DSN=§STEPLIB
//* DEVICE: §*DEVICE, INIT-USER: §*INIT-USER, TIME: §*TIME
//* L-01  : §L-01
§ IF CLASS = 'K'      /* SYMBOL USED IN STATEMENT -> #GET-SYMBOL
//* THE CLASS IS §CLASS
§ ELSE
//* ANOTHER MSGCLASS FOUND
§ END-IF
//*

Es wird angenommen, dass die in der JCL benutzten Variablen die folgenden aktuellen Werte haben:

  • Variablen in der Symboltabelle
    Variable Wert
    STEPLIB NOP.SYSF.DEV.LOAD
    CLASS K
    MSGCLASS X
  • Natural-Systemvariablen
    Variable Wert
    *DEVICE BATCH
    *INIT-USER  EORMON
  • Variablen aus der Parameterliste
    Variable Wert
    P-NETWORK EX131A
    P-JOB  EX-1-24
    P-OWNER  SN

Bei Aktivierung des Jobs ersetzt Entire Operations die Variablen durch ihre aktuellen Werte. Die folgende JCL wird als Ergebnis generiert:

//SNNOPEX  JOB  ,SN,MSGCLASS=X,CLASS=K
//STEP01   EXEC PGM=NOPCONTI,PARM='C0004'
//STEPLIB  DD   DISP=SHR,DSN=NOP.SYSF.DEV.LOAD
//* DEVICE: BATCH, INIT-USER: EORMON
//* L-01  : EX131-A EX-1-24
//* THE CLASS IS K
//*

Siehe auch Abschnitt Job-Verwaltung.

#GET-SYMBOL

#GET-SYMBOL kann innerhalb einer Macro JCL verwendet werden, um einen aktiven Symbolwert in eine lokale Variable zu stellen.

Das Symbol wird von der Stelle im Symbol-Suchpfad genommen, an der es zuerst gefunden wurde.

Die Syntax lautet:

#GET-SYMBOL variable [value]

value ist optional. Wird kein Wert angegeben, dann wird die Variable mit dem Inhalt eines Symbols desselben Namens gefüllt.

variable muss Format A (alphanumerisch) haben. Für die Formatwandlung von variable in ein numerisches Feld können Sie die Natural-Systemfunktion VAL benutzen.

#GET-SYMBOL variable(index)

Mit dieser Syntax erhalten Sie eine Instanz eines Symbols mit mehreren Werten. Die Variable muss als ein lokales Array mit einer ausreichenden Array-Größe definiert werden.

Beispiel:

#GET-SYMBOL L-SYMBOL(L-IND)

Siehe auch Beispiele für die Verwendung von #GET-SYMBOL, #SET-SYMBOL und #SET-SYMBOL-M.

#SET-SYMBOL

#SET-SYMBOL kann innerhalb einer Macro JCL verwendet werden, um ein aktives Symbol und dessen Wert aus einer lokalen Variablen oder Zeichenkette zu setzen.

Das Symbol wird in der aktiven Symboltabelle gesetzt, die zu dem aktiven Job gehört.

Ein Job für #SET-SYMBOL muss eine lokal definierte Symboltabelle haben.

Die Syntax lautet:

#SET-SYMBOL symbol [value]

value ist optional und kann einen der folgenden Werte enthalten:

Wert Bedeutung Beispiel
kein Wert Setze Wert des Symbols symbol auf den Inhalt einer lokalen Variablen mit dem Namen symbol.
#SET-SYMBOL S1
'text' Setze Wert des Symbols symbol auf 'text'.
#SET-SYMBOL S2 'v002'
variable Setze Wert des Symbols symbol auf den Inhalt der lokalen Variablen mit dem Namen variable.
#SET-SYMBOL S3 S30

Siehe auch Beispiele für die Verwendung von #GET-SYMBOL, #SET-SYMBOL und #SET-SYMBOL-M.

#SET-SYMBOL-M

#SET-SYMBOL-M kann innerhalb einer Macro JCL verwendet werden, um ein Master-Symbol und dessen Wert aus einer lokalen Variablen oder Zeichenkette zu setzen.

Das Symbol wird in der Master-Symboltabelle gesetzt, die zu dem aktiven Job gehört.

Ein Job für #SET-SYMBOL-M muss eine lokal definierte Symboltabelle haben.

Die Syntax lautet:

#SET-SYMBOL-M symbol [value]

value ist optional und kann dieselben Werte enthalten wie bei #SET-SYMBOL beschrieben:

Siehe auch Beispiele für die Verwendung von #GET-SYMBOL, #SET-SYMBOL und #SET-SYMBOL-M.

Allgemeine Anmerkungen

Textzeichenketten dürfen keine Leerzeichen enthalten.

Leerzeichen werden als Trennzeichen für die Parameter von #GET-SYMBOL und #SET-SYMBOL verwendet.

Beispiele für die Verwendung von #GET-SYMBOL, #SET-SYMBOL und #SET-SYMBOL-M

Das in den folgenden Beispielen verwendete Aktivierungsfluchtzeichen ist das Paragrafzeichen §.

Statement Bedeutung
#GET-SYMBOL J  Inhalt des Symbols J in die lokale Variable J verschieben.
#GET-SYMBOL #J §BB  Inhalt des Symbols BB in die lokale Variable #J verschieben.
#GET-SYMBOL #J '§BB'  Inhalt des Symbols BB in die lokale Variable #J verschieben.
#GET-SYMBOL L-MULT '§?MV<M1,§I>'  Das Ergebnis eines Symbolfunktionsaufrufs in die lokale Variable L-MULT verschieben.
#SET-SYMBOL J  Das aktive Symbol J auf den Inhalt der lokalen Variablen J setzen.
#SET-SYMBOL I #A  Das aktive Symbol I auf den Inhalt der lokalen Variablen #A setzen.
#SET-SYMBOL AA 'text Das aktive Symbol AA auf den Wert text setzen.
#SET-SYMBOL BB §I Das aktive Symbol BB auf den Inhalt des Symbols I setzen.
#SET-SYMBOL BB '§I'  Das aktive Symbol BB auf den Inhalt des Symbols I setzen.
#SET-SYMBOL CC '§D.§E'  Die Symbolwerte von D und E miteinander verketten, und das Ergebnis auf das aktive Symbol CC setzen.
#SET-SYMBOL-M DD 'value' Das Master-Symbol DD auf den Wert value setzen.
#SET-SYMBOL-M TAGYYMMDD '&!D<T,YYMMDD>' Das Ergebnis der Symbol-Funktion &!D<T,YYMMDD> (z.B. 150211) in das Master-Symbol TAGYYMMDD stellen.

Textobjekte in die JCL einfügen

Natural-Textobjekte können Sie an beliebiger Stelle in Ihre JCL einfügen.

Diese Funktion ist nicht beschränkt auf Jobs mit Speicherart MAC (Macro), sondern kann auch innerhalb von Standard-JCL verwendet werden.

Die hier beschriebenen Meta-Kommandos werden aus der aktiven JCL und der gestarteten JCL abgegriffen.

Die Syntax lautet:

#EOR-INCL LOC=NAT LIB=library MEM=text-object

Parameter des Statements #EOR-INCL

Parameter Bedeutung
LOC  Speicherart ("Location").

NAT (Natural-Textobjekt)

Dies ist die einzige Speicherart, die zur Zeit für Textmodule erlaubt ist.

LIB  Bibliothek des Textobjekts.
MEM  Name des Textobjekts.

Falls das Textobjekt nicht lesbar ist, wird die JCL-Generierung mit einer Fehlermeldung abgebrochen.

Innerhalb des #EOR-INCL-Statements ist Symbolersetzung möglich.

Eingefügte Textobjekte mit Parametern aufrufen

Sie können eingefügte Textobjekte mit spezifischen Parametern aufrufen.

Für jeden Parameter, den Sie an den Text übergeben möchten, welcher durch ein #EOR-INCL-Statement eingefügt wird, müssen Sie vor dem #EOR-INCL-Statement eine #EOR-PARM-Zeile kodieren.

Diese Parameter sind dann nur für den eingefügten Text (und alle verschachtelten Einfügungen) im Folgenden #EOR-INCL-Statement gültig.

Die Syntax lautet wie folgt:

#EOR-PARM parameter = value [parameter = value] ...

Mehrere Parameter können in einer #EOR-PARM-Zeile übergeben werden. Dies ist durch die Zeilengröße beschränkt.

Implizit haben Parameterwerte das Format A (alphanumerisch).

Parameterwerte können Leerzeichen enthalten. In diesem Fall müssen sie von Apostrophen (' ') oder Anführungszeichen (") eingeschlossen sein.

Verschachtelte (rekursive) #EOR-INCL-Statements verwenden

Sie können verschachtelte #EOR-INCL-Statements innerhalb von Textobjekten verwenden, die bereits eingefügt sind. Diese geschachtelten Einfügungen können über ihre eigenen Parameterlisten verfügen.

Anmerkung:
Achten Sie darauf, dass die Gesamtzahl der Einfügungen für eine JCL durch die Puffergröße des Natural-Editors für die ausführende Natural-Task beschränkt ist.

Parameter innerhalb des Textobjekts ersetzen

Parameter für Textobjekte können innerhalb des eingefügten Textobjekts wie alle anderen Symbole verwendet werden. Sie haben den Vorrang vor den Symbolen der aktuellen Symboltabelle des Jobs (und der anderen Symboltabellen in der Suchhierarchie).

Deshalb können Parameter für eingefügte Textobjekte zeitweise Symbole desselben Namens außer Kraft setzen. Die Reichweite eines Parameters beschränkt sich nur auf das eingefügte Textobjekt und auf die Textobjekte, die innerhalb dieses Textobjekts durch geschachtelte Aufrufe aufgerufen werden.

Die "Lebensdauer" von mittels #EOR-PARM definierten Parametern bezieht sich nur auf die JCL-Ladezeit. Normale Symbolersetzungen können innerhalb eingefügter Textobjekte und ebenso an anderer Stelle in der JCL verwendet werden.

Beispiele für #EOR-Statements

Beispiel 1:

...
#EOR-INCL LOC=NAT LIB=JCLLIB MEM=§MEMBER
...

Natural-Member aus der Bibliothek JCLLIB einfügen, dessen Name im Symbol MEMBER steht.

Beispiel 2:

...
#EOR-PARM DBID = 9
#EOR-PARM TEXT-1 = "a string with blanks"
#EOR-INCL LOC=NAT LIB=USERLIB MEMBER=BLOCK1
//* JCL statement
#EOR-PARM DBID = 10
#EOR-PARM TEXT-1 = "another string"
#EOR-INCL LOC=NAT LIB=USERLIB MEMBER=BLOCK1
...

Das Natural-Textobjekt BLOCK1 aus der Bibliothek USERLIB einfügen. Die Parameter DBID und TEXT-1 werden mit verschiedenen Werten für die zwei Aufrufe an das Textobjekt übergeben.

Sperrung von Natural-Source-Objekten

Wenn beim Start von Natural der Profilparameter SLOCK auf PRE gesetzt ist, verhindert eine Sperre, dass mehrere Benutzer gleichzeitig ein Natural-Source-Objekt aus Entire Operations, einem Entire Operations GUI Client oder in einer nativen Natural-Umgebung bearbeiten.

Ist SLOCK auf POST oder OFF gesetzt, dann erfolgt keine Sperre, sondern der Entire Operations-Editor stellt fest, dass mehrere Benutzer ein Source-Objekt gleichzeitig bearbeiten.

Sie können mit dem Natural-Systemkommando UNLOCK gesperrte Natural-Source-Objekte prüfen und entsperren.

Ausführliche Informationen zu SLOCK und UNLOCK sind in der Natural-Dokumentation enthalten.

Zusätzliche Voraussetzungen für das Sperren von Source-Objekten

  • In einer UNIX- oder Windows-Umgebung muss der Natural Development Server in der aktuellen Natural-FNAT-Systemdatei installiert sein.

  • Wenn Sie in einer lokalen Entire Operations GUI Client-Umgebung eine gleichzeitige Bearbeitung durch mehrere Benutzer vermeiden möchten, müssen Sie zusätzlich zu Natural auch den Natural-RPC-Server mit SLOCK=PRE starten.