Wozu dient Entire Operations?

Dieser Abschnitt behandelt die folgende Themen:


Einleitung

Entire Operations

Entire Operations (Produktcode: NOP) ist das Softwaresystem der Software AG für die automatisierte Steuerung, Überwachung und Planung von Job-Netzwerken. Es bietet alle erforderlichen Funktionen zum Definieren beliebige Arten von Hintergrundverarbeitungen. Dabei wendet Entire Operations die Regeln an, die ihm vorher über eine komfortable Benutzungsoberfläche "beigebracht" worden sind. Diese Benutzungsoberfläche besitzt alle Merkmale einer modernen, aufgabenorientierten Benutzerführung.

Zum Einsatz von Entire Operations sind keine Änderungen am Betriebssystem oder an einem der verwendeten Subsysteme erforderlich. Bestehende Jobkontrollanweisungen (JCL) können unverändert unter der Kontrolle von Entire Operations eingesetzt werden. Dadurch ist ein gleitender Übergang von bestehender Produktionssteuerung hin zu automatisierter Ablaufsteuerung möglich.

Entire Operations plant und überwacht Job-Netzwerke:

Job-Netzwerk-Planung

Bestehende Sicherheitssysteme wie RACF, ACF2, CA-TOP-SECRET oder SECOS werden unterstützt, das heißt, dort definierte Sicherheitsprofile finden auch bei der Arbeit mit Entire Operations Anwendung.

Zur Ausführung von Stapeljobs und Prozeduren benutzt Entire Operations definierte Schnittstellen zu den vorhandenen Spooling-Systemen bzw. funktional äquivalenten Teilen des Betriebssystems selbst.

Entire Operations GUI Client

Über den Entire Operations GUI Client (Produktcode: OGC) können PC-Benutzer aus einer Windows-Umgebung auf die Entire Operations-Objekte auf einem Großrechner zugreifen. Der Entire Operations GUI Client bietet eine grafische Benutzungsoberfläche: Job-Netzwerke können als Netzwerk-Grafik angezeigt und aus der grafischen Anzeige heraus verwaltet werden.

Mehr als ein Scheduler

Zusätzlich zu den Kernfunktionen eines Scheduling-Systems bietet Entire Operations folgende Besonderheiten:

Steuerung über Rechnergrenzen hinweg

  • Großrechnerumgebungen:
    Entire Operations kann in allen TP-Umgebungen der Betriebssysteme z/OS, z/VSE und BS2000 eingesetzt werden, es unterstützt insbesondere Com-plete, CICS, TSO, IMS, openUTM und TIAM.

  • UNIX:
    Entire Operations steuert Produktionsprozesse auf UNIX-Maschinen (HP-UX, SINIX RM, AIX), zum Beispiel, in Verbindung mit einer Großrechnerumgebung. Sie können aber auch Ihre Produktionsumgebung auf dem Großrechner von einem zentralen UNIX-Knoten kontrollieren oder aber Entire Operations benutzen, um einen Verbund von UNIX-Rechnern zu steuern. Wird Entire Operations in einer Mehrrechnerkonfiguration eingesetzt, bei der die einzelnen Rechnerknoten mit Entire Net-Work, der Kommunikationsdienstprodukt der Software AG verbunden sind, so kann Entire Operations auch hier Hintergrundprozesse überwachen und steuern. In einer solchen verteilten Umgebung können selbst einzelne Job-Netzwerke unter der Kontrolle von Entire Operations aus Verarbeitungsschritten bestehen, die auf verschiedenen Rechnerknoten ausgeführt werden.

  • Windows:
    Entire Operations kontrolliert die Produktionsprozesse unter Windows.

Hintergrundprozesse, die in heterogenen Multi-CPU-Konfigurationen ablaufen, können ebenso von Entire Operations kontrolliert und beobachtet werden, wenn die Rechner mit dem Kommunikationsdienstprodukt Entire Net-Work der Software AG verbunden sind. In solchen verteilten Umgebungen können Job-Netzwerke aus Durchführungsschritten bestehen, die auf verschiedenen und selbst unterschiedlichen Rechnern ausgeführt werden.

Entire Operations in einer Mehrrechnerkonfiguration

Mehrrechnerkonfiguration

Während der Entire Operations-Monitor die Verteilung und dezentralisierte Ausführung von Programmschritten überwacht, kann das verteilte Arbeiten trotzdem von einem einzigen Kontrollpunkt aus verfolgt und gesteuert werden.

Intelligente Prozesssteuerung

Jede Prozessautomatisierung hat die Notwendigkeit, die zukünftige Verarbeitung vorauszuplanen, um sie in der Sprache des Automationstools abzubilden. Leider unterscheidet sich manchmal die spätere Realität von der derzeitigen Planung. Nun kann man für solche Fälle natürlich Vorkehrungen treffen, die eine große Reihe von Ausnahmesituationen abdecken. Und natürlich bietet ihnen Entire Operations hierfür vielfältige Möglichkeiten, um auf solche Fehler gezielt reagieren zu können.

Aber dieser Prozess der gedanklichen Vorwegnahme möglicher Systemsituationen lässt sich nicht beliebig weit ausdehnen: Jeder neue Verarbeitungszweig besonders in umfangreichen Netzwerk-Topologien bedeutet eine Komplexitätssteigerung, die weder erwünscht noch notwendigerweise hilfreich sein dürfte.

Hierfür bietet Entire Operations die Möglichkeit an, die Verarbeitungsschritte selbst variabel zu gestalten. So können zum Beispiel die auszuführenden Jobkontrollanweisungen (JCL) dynamisch anhand aktueller Systemgegebenheiten (Plattenplatz, Inhalt von Warteschlangen im System, Vorhandensein von Dateien usw.) aufgebaut werden. Die Jobkontrollanweisungen "lernen" also aus der augenblicklichen Situation und passen sich ihr an. Hierbei ist es sehr hilfreich, dass als Werkzeug die Softwareentwicklungsumgebung Natural zur Verfügung steht. Diese bietet einerseits eine ausdrucksstarke 4GL-Programmiersprache, um alle denkbaren Entscheidungskriterien abzubilden, andererseits stellt sie aber auch die benötigten Daten aufgrund vielfältiger Schnittstellen zu allen gängigen Datenhaltungs- und Betriebssystemen - auch in heterogenen Netzwerkumgebungen - zur Verfügung.

Somit ist es dann nicht mehr nötig, alle möglichen Problemsituationen vorwegzunehmen und bereits im Vorfeld feste Verarbeitungsschritte hierfür zu finden, sondern es müssen nur die Strategien (= Programme) zur Problemerkennung und -behebung vorgegeben werden.

Integrationsfähigkeit

Integration anderer Anwendungen

Wer hat sich nicht schon darüber geärgert, dass man zur Erledigung seiner Arbeit mehrere Anwendungen oder Programmsysteme braucht. Hier waren dann oftmals langwierige (und langweilige) An- und Abmeldevorgänge vonnöten oder ein übergeordneter Session-Manager notwendig (was den Ressourcenverbrauch nicht unbedingt verminderte).

Entire Operations bietet die Möglichkeit, andere Anwendungen zu integrieren. Falls weitere Produkte der Entire System Management-Produktlinie installiert sind, werden diese erkannt und in das Hauptmenü von Entire Operations bzw. in die Baumstrukturansicht des GUI Clients aufgenommen. Das gilt zum Beispiel für:

  • Entire Output Management

  • Entire Event Management

  • Entire System Server

  • Natural ISPF

Einbeziehung von Fachpersonal in die automatisierte Ablaufsteuerung

Benutzer-Aufgaben

Neben der zuvor beschriebenen eher programmtechnischen Integrationsfähigkeit bietet Entire Operations die Chance, alldiejenigen Personen am Produktionsprozess aktiv zu beteiligen, die das organisatorisch schon immer hätten tun sollen, aufgrund fehlender technischer Möglichkeiten aber bisher nicht konnten. Gemeint ist hier die Möglichkeit, über ein integriertes Mailbox-Konzept die "reine" Hintergrundverarbeitung eines Schedulers mit Online-Benutzern zu verbinden.

Zu selbstdefinierten Zeitpunkten während der Verarbeitung von Hintergrundprozessen können Meldungen oder aber Eingabeaufforderungen an solche Mailboxen geschickt werden. Dies bewirkt einerseits, dass die Verarbeitung an diesem Punkt stoppt und dass andererseits alle mit dieser Mailbox verbundenen Benutzer davon in Kenntnis gesetzt werden. Diese können dann entsprechend reagieren, indem sie die geforderten manuellen Tätigkeiten ausführen (zum Beispiel, Papier im Drucker nachfüllen) oder Variablenwerte eingeben, die für die weitere Verarbeitung benötigt werden. Nach Bestätigung der Eingabe wird die Verarbeitung fortgesetzt.

Mit dieser Technik kann z.B. erreicht werden, dass fachbereichsspezifische Informationen auch von Mitgliedern der Fachabteilungen eingegeben werden können, und dass trotzdem die Steuerung der gesamten Hintergrundverarbeitung unter zentraler Kontrolle bleibt.

Zusammenfassung

Mit dem Einsatz von Entire Operations als automatisiertes Ablaufsteuerungssystem sichern Sie sich folgende wichtige Vorteile:

  • transparente Unterstützung verschiedener Computer-Knoten, und dies sogar in heterogenen Umgebungen mit z/OS-, BS2000-, z/VSE- und UNIX-Plattformen,

  • Verfügbarkeit in allen Host- und UNIX-Umgebungen, die von Natural unterstützt werden, zum Beispiel Com-plete, CICS, TSO, IMS, openUTM und TIAM,

  • einfache Bedienung durch Menüs, Fenster-Technik, Auswahl-Hilfe bei der Eingabe von Feldwerten und ein umfassendes Online-Hilfe-System mit Funktionsbeschreibungen, die sowohl global als auch maskenbezogen angezeigt werden können,

  • wahlweise deutsche oder englische Benutzungsoberfläche,

  • existierende Jobkontrollanweisungen laufen unverändert unter der Kontrolle von Entire Operations,

  • keine Modifikationen am Betriebssystem,

  • Einsatz dynamisch aufgebauter Jobkontrollanweisungen bzw. Prozeduren, dadurch Zugriff auf jegliche Informationen des Betriebssystems oder auf ein verfügbares Datenbanksystem zur Ausführungszeit der Jobnetze,

  • Einbeziehung von Online-Benutzern in den Batch-Produktionsprozess durch das Konzept der Mailboxen,

  • offene Schnittstelle für Benutzer-Anwendungen: Informationen aus Entire Operations können in jedes Produktionsprogramm integriert werden, Benutzer können andererseits ihren Input für die tägliche Produktion eingeben, auch für einige Tage im voraus.