Version 6.3.8 für Windows
 —  Statements  —

Grundlegende Syntaxbestandteile

Dieses Dokument behandelt grundlegende Syntaxbestandteile, die dann in den Beschreibungen der einzelnen Statements nicht mehr näher erläutert werden. Diese Teile sind:


Konstanten

Die in den Syntaxbeschreibungen von Natural-SQL-Statements verwendeten Konstanten sind:

Diese Konstanten sind im Folgenden beschrieben.

constant Das Element constant bezieht sich immer auf eine Natural-Konstante.
integer Das Element integer bezieht sich immer auf eine Ganzzahl-Konstante.

Anmerkung:
Wenn das Dezimalzeichen mit dem (Session-Parameter DC) auf Komma (,) gesetzt ist, darf unmittelbar nach einer numerischen Konstanten kein Komma angegeben werden, sondern es muss ein Leerzeichen dazwischen stehen, weil es sonst zu einem Systemfehler kommt oder falschen Ergebnissen kommen kann.

Ungültige Syntax: Gültige Syntax:
VALUES (1,'A')    leads to a syntax error 
VALUES (1,2,3)    leads to wrong results
VALUES (1 ,'A') 
VALUES (1 ,2 ,3)

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Namen

Die in den Syntaxbeschreibungen von Natural-SQL-Statements verwendeten Namen sind:

Diese Elemente sind im Folgenden beschrieben.

authorization-identifier Ein authorization-identifier, der auch "creator name" genannt wird, dient zur Qualifizierung von Datenbanktabellen und Views. Siehe auch weiter unten.
ddm-name ddm-name ist jeweils der Name eines mit der Natural-Utility SYSDDM erzeugten Natural-DDMs.
view-name view-name ist jeweils der Name eines im DEFINE DATA-Statement definierten Views.
column-name column-name ist jeweils der Name einer physischen Datenbankspalte.
table-name

Syntax:

authorization-identifier ddm-name

Das Element table-name in diesem Kapitel dient zur Referenzierung von SQL-Basistabellen und SQL-Viewed-Tabellen. Für jede Tabelle muss ein entsprechendes Natural-DDM existieren. Der Name des DDMs muss mit dem Namen der entsprechenden physischen Datenbanktabelle bzw. des Views identisch sein.

authorization-identifier

Es gibt zwei Arten, den authorization-identifier einer Datenbanktabelle bzw. eines Views anzugeben.

Die eine Art entspricht der Standard-SQL-Syntax: authorization-identifier und Tabellenname werden durch einen Punkt miteinander verbunden. Hierbei muss der DDM-Name dem Namen der physischen Datenbanktabelle (ohne authorization-identifier ) entsprechen.

Beispiel:

DEFINE DATA LOCAL 
01 PERS VIEW OF PERSONNEL 
   02 NAME 
   02 AGE 
END-DEFINE 
SELECT * 
  INTO VIEW PERS 
  FROM SQL.PERSONNEL 
...

Die andere Möglichkeit besteht darin, den authorization-identifier als Teil des DDM-Namens selbst zu definieren. Der DDM-Name besteht dann aus dem authorization-identifier gefolgt von einem Bindestrich (−) und gefolgt vom Namen der Datenbanktabelle. Intern wird der Bindestrich zwischen authorization-identifier und Tabellennamen in einen Punkt umgesetzt.

Anmerkung:
Diese Form des DDM-Namens kann auch in einem FIND- oder READ-Statement verwendet werden, da sie den für diese Statements geltenden DDM-Namenskonventionen entspricht.

Beispiel:

DEFINE DATA LOCAL 
01 PERS VIEW OF SQL-PERSONNEL 
   02 NAME 
   02 AGE 
END-DEFINE 
SELECT * 
  INTO VIEW PERS 
  FROM SQL-PERSONNEL 
...

Wenn der authorization-identifier weder explizit noch als Teil des DDM-Namens angegeben wird, wird er vom betreffenden SQL-Datenbanksystem bestimmt.

Table-names können nicht nur in SELECT-Statements verwendet werden, sondern auch in den Statements DELETE, INSERT und UPDATE.

Beispiele:
... 
DELETE FROM SQL.PERSONNEL 
  WHERE AGE IS NULL 
 ... 
    
... 
INSERT INTO SQL.PERSONNEL (NAME,AGE) 
  VALUES ('ADKINSON',35) 
... 
    
... 
UPDATE SQL.PERSONNEL 
SET SALARY = SALARY * 1.1 
WHERE AGE > 30 
...
correlation-name

correlation-name ist ein Alias-Name für einen table-name. Er kann zur Qualifizierung von Spaltennamen verwendet werden. Außerdem dient er dazu, implizit Felder in einem Natural-View zu qualifizieren, der in der INTO-Klausel eines SELECT-Statements verwendet wird.

Beispiel:

DEFINE DATA LOCAL 
01 PERS-NAME    (A20) 
01 EMPL-NAME    (A20) 
01 AGE          (I2) 
END-DEFINE 
... 
SELECT X.NAME , Y.NAME , X.AGE 
  INTO PERS-NAME , EMPL-NAME , AGE 
  FROM SQL-PERSONNEL X , SQL-EMPLOYEES Y 
  WHERE X.AGE = Y.AGE 
END-SELECT 
...
Die Verwendung von correlation-names ist zwar in der Regel nicht nötig, kann aber helfen, die Lesbarkeit eines Statements zu erleichtern.

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Parameter

parameter

[:] host-variable [INDICATOR [:] host-variable] [LINDICATOR [:] host-variable]

Im Folgenden sind die Syntaxelemente beschrieben.

host-variable

Eine host-variable ist eine in einem SQL-Statement referenzierte Natural-Programmvariable (keine Systemvariable), die entweder ein eigenständiges Feld oder Teil eines Views sein kann.

Wenn sie als empfangendes Feld (z.B. in einer INTO-Klausel) definiert wird, ist die host-variable ein Feld, das vom Datenbanksystem einen Wert erhält.

Wenn sie als sendendes Feld (z.B. in einer WHERE-Klausel) definiert wird, ist die host-variable ein Feld, dessen Wert vom Programm an das Datenbanksystem übergeben wird.

Siehe auch Natural-Formate und SQL-Datentypen.

[:]
Doppelpunkt:

Gemäß den SQL-Standards kann einer host-variable ein Doppelpunkt (:) vorangestellt werden. Bei der Verwendung mit flexibler SQL muss ihr ein Doppelpunkt vorangestellt werden.

Beispiel:

SELECT NAME INTO :#NAME FROM PERSONNEL 
WHERE AGE = :VALUE

Wenn ein Variablenname mit einem für SQL reservierten Wort identisch ist, ist der Doppelpunkt ebenfalls erforderlich. In Situationen, in denen entweder eine host-variable oder eine Spalte referenziert werden kann, wird ein Name ohne Doppelpunkt als Spaltenname interpretiert.

INDICATOR
INDICATOR-Klausel

Diese Klausel ist optional und dient dazu, herauszufinden, ob eine zu lesende Spalte "Null" ist, d.h. keinen Wert enthält, oder tatsächlich den Wert Null (0) bzw. Leerzeichen enthält.

Wenn sie mit einer empfangenden host-variable (Zielfeld) verwendet wird, dient die INDICATOR host-variable (Null-Indikatorfeld) dazu, herauszufinden, ob eine zu lesende Spalte "Null" ist.

Beispiel:

DEFINE DATA LOCAL 
1 NAME      (A20) 
1 NAMEIND   (I2) 
END-DEFINE 
SELECT * 
  INTO NAME INDICATOR NAMEIND 
...

In diesem Beispiel ist NAME die empfangende host-variable und NAMEIND das Null-Indikatorfeld.

Ist ein Null-Indikatorfeld angegeben und die gelesene Spalte ist "Null", wird das Indikatorfeld auf einen negativen Wert und das Zielfeld je nach Datentyp auf Null (0) bzw. Leerzeichen gesetzt. Andernfalls ist der Wert des Null-Indikatorfeldes größer gleich Null (0).

Wenn sie mit einer sendenden host-variable (Ausgangsfeld) verwendet wird, dient die INDICATOR host-variable dazu, dem Ausgangsfeld einen Nullwert zuzuweisen.

Beispiel:

DEFINE DATA LOCAL 
1 NAME      (A20) 
1 NAMEIND   (I2) 
UPDATE ... 
SET NAME = :NAME INDICATOR :NAMEIND 
WHERE ...

In diesem Beispiel ist :NAME die sendende host-variable und :NAMEIND das Null-Indikatorfeld. Durch Eingabe eines negativen Wertes in das Null-Indikatorfeld wird der Datenbankspalte ein Nullwert zugewiesen.

Eine INDICATOR host-variable hat Format/Länge I2.

LINDICATOR
LINDICATOR-Klausel:

Diese Klausel ist optional und dient zur Unterstützung von Spalten des Typs VARCHAR oder LONG VARCHAR.

Wenn sie mit einer empfangenden host-variable (Zielfeld) verwendet wird, enthält die LINDICATOR host-variable (Längen-Indikatorfeld) die Anzahl der tatsächlich von der Datenbank in das Zielfeld geschriebenen Zeichen. Das Zielfeld wird immer mit Leerzeichen aufgefüllt.

Enthält die VARCHAR- bzw. LONG VARCHAR-Spalte mehr Zeichen als in das Zielfeld passen, wird im Längen-Indikatorfeld die Anzahl der tatsächlich gelesenen Zeichen ausgegeben und im Null-Indikatorfeld (falls angegeben) die tatsächliche Gesamtlänge der Spalte.

Beispiel:

DEFINE DATA LOCAL 
1 ADDRESSLIND (I2) 
1 ADDRESS     (A50/1:6) 
END-DEFINE 
SELECT * 
  INTO :ADDRESS(*) LINDICATOR :ADDRESSLIND 
  ...

:ADDRESS(*) erhält die ersten 300 Bytes (falls vorhanden) der betreffenden VARCHAR- bzw. LONG VARCHAR-Spalte, und :ADDRESSLIND ist das Längen-Indikatorfeld, das die Anzahl der tatsächlich von der Datenbank gelesenen Zeichen enthält.

Wenn sie mit einer sendenden host-variable (Ausgangsfeld) verwendet wird, gibt das Längen-Indikatorfeld an, wieviele Zeichen des Ausgangsfeldes an die Datenbank übergeben werden sollen.

Beispiel:

DEFINE DATA LOCAL 
1 NAMELIND  (I2) 
1 NAME      (A20) 
1 AGE       (I2) 
END-DEFINE 
MOVE  4     TO NAMELIND 
MOVE 'ABC%' TO NAME 
SELECT AGE 
  INTO :AGE 
WHERE NAME LIKE :NAME LINDICATOR :NAMELIND 
  ...

Eine LINDICATOR host-variable hat Format/Länge I2 oder I4. Um Verarbeitungszeit zu sparen, sollte sie unmittelbar vor dem betreffenden Ausgangs- bzw. Zielfeld angegeben werden; andernfalls würde sie zur Laufzeit in einen Zwischenspeicher kopiert.

Wenn das LINDICATOR-Feld als I2-Feld definiert ist, wird der SQL-Datentyp VARCHAR zum Senden/Erhalten der betreffenden Spalte verwendet. Wird die LINDICATOR host-variable als I4 angegeben, wird ein großer Objektdatentyp (CLOB/BLOB) verwendet.

Wenn das Feld als DYNAMIC (dynamisch) definiert wird, wird die Spalte in einer internen Schleife bis zu ihrer wirklichen Länge gelesen. Das LINDICATOR-Feld und *LENGTH werden auf diese Länge gesetzt. Bei Feldern fester Länge wird die Spalte bis zur definierten Länge gelesen. In beiden Fällen wird das Feld bis zum im LINDICATOR-Feld definierten Wert geschrieben.

Ein Feld fester Länge soll zum Beispiel mit einem als I2 angegebenen LINDICATOR-Feld definiert werden. Wenn die VARCHAR-Spalte mehr Zeichen enthält als in dieses Feld fester Länge passen, wird das Längenindikatorfeld auf die tatsächlich zurückgegebene Länge gesetzt, und das Nullindikatorfeld (falls angegeben) wird auf die Gesamtlänge dieser Spalte (Lesen) gesetzt. Dies ist bei Feldern fester Länge >= 32 KB nicht möglich (die Länge ist größer gewählt als die Länge des Nullindikatorfeldes).

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Natural-Formate und SQL-Datentypen

Das Natural-Format einer host-variable wird entsprechend der folgenden Tabelle in einen SQL-Datentyp umgesetzt:

Natural-Format/Länge SQL-Datentyp
An CHAR (n)
B2 SMALLINT
B4 INT
Bn; n ungleich 2 oder 4 CHAR (n)
F4 REAL
F8 DOUBLE PRECISION
I2 SMALLINT
I4 INT
Nnn.m NUMERIC (nn+m,m)
Pnn.m NUMERIC (nn+m,m)
T TIME
D DATE
Gn; nur für Views GRAPHIC (n)

Natural überprüft nicht, ob der SQL-Datentyp mit der Datenbankspalte kompatibel ist. Außer bei Feldern mit Format N wird keine Datenkonvertierung vorgenommen.

Bei Natural SQL gibt es zu den Standard-Natural-Formaten noch folgende Erweiterungen:

Ein sendendes Feld, das als eindimensionales Array ohne LINDICATOR-Feld angegeben wird, wird in den SQL-Datentyp VARCHAR umgesetzt. Seine Länge ist die Gesamtanzahl der Bytes des Arrays ohne Berücksichtigung nachgestellter Leerzeichen.

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