Dieses Dokument behandelt die folgenden Themen:
SNA Distribution Services (SNADS) ist ein formal definiertes Protokoll auf Anwendungsebene für die asynchrone Verteilung von Objekten (z.B. Memos, Dokumenten und Statusrückmeldungen) in einem SNA-Netzwerk.
Con-nect SNADS kann in den folgenden Umgebungen eingesetzt werden:
Com-plete und EntireX Broker Services (LU6.2 API)
Batchbetrieb und EntireX Broker Services (LU6.2 API)
CICS
Con-nect SNADS entspricht einer vollständigen Implementation der SNADS-Architektur. Dadurch kann Con-nect in einem SNADS-Netzwerk gemäß den Vorgaben teilnehmen, die in den IBM-Handbüchern Systems Network Architecture Format and Protocol Reference Manual: Distribution Services (SC30-3098) und Document Interchange Architecture: Transaction Programmer's Guide (SC23-0763) beschrieben sind.
Dokumente und Memos können zwischen Con-nect und anderen Systemen, die über eine SNADS-Schnittstelle verfügen, ausgetauscht werden. In der Regel sind dies andere Bürosysteme (z.B. DISOSS), die ihren Benutzern SNADS-Dienste anbieten.
Ein Con-nect-System kann Statusrückmeldungen versenden und empfangen, die sich auf vorher empfangene oder gesendete SNADS-Nachrichten (DIUs) beziehen.
Ein Con-nect-System kann als Zwischenstation zwischen anderen SNADS-Systemen fungieren und SNADS-DIUs von einem SNADS-System an ein anderes weiterleiten.
Die Funktionalität von Con-nect SNADS steht dem Endbenutzer mit den folgenden Con-nect-Funktionen zur Verfügung:
Senden
Posteingang
Tageskopien
Der Endbenutzer kann mit Com-plete oder einem anderen TP-Monitor (z.B. CICS oder TSO) arbeiten. Voraussetzung hierfür ist, dass in einer der oben aufgeführten Umgebungen ein Con-nect SNADS-System vorhanden ist, das auf dieselbe Con-nect-Systemdatei und Spooldatei zugreift, wie das Con-nect des Endbenutzers.
Con-nect SNADS hält sich an die IBM-Terminologie. Hier sind die wichtigsten IBM-Abkürzungen:
- DSU
Distribution Service Unit: ein Knoten in einem SNADS-Netzwerk.
- DSUN
Distribution Service Unit Name: der Knotenname, der innerhalb des Netzwerks eindeutig sein muss. Er bezeichnet einen bestimmten Ort im Netzwerk. Ein DSUN besteht aus zwei Teilen: RGN und REN.
- RGN
Routing Group Name: der erste Teil des DSUN (optional).
- REN
Routing Element Name: der zweite Teil des DSUN (obligatorisch).
Anmerkung:
SNADS erlaubt es einem Knoten im Netzwerk, die Rolle von mehreren
DSUs zu übernehmen, d.h. ein Knoten kann mehr als einen DSUN haben.
- DIU
Distribution Interchange Unit: eine SNADS-Nachricht, die zum Senden von Objekten zwischen DSUs benutzt wird. SNADS-Nachrichten sind Mitteilungen und Dokumente, die in Steuerinformationen eingeschlossen sind und somit DIUs bilden.
- DU
Distribution User: der Absender bzw. Empfänger von DIUs. Jeder DU befindet sich auf einem bestimmten Knoten (DSU) innerhalb des SNADS-Netzwerks. Einzelpersonen, Abteilungen und Anwendungen sind mögliche DUs.
- DUN
Distribution User Name: jeder DU hat einen Namen, der innerhalb des Netzwerks eindeutig sein muss. Ein DUN besteht aus zwei Teilen: DGN und DEN.
- DGN
Distribution Group Name: der erste Teil des DUNs (obligatorisch).
- DEN
Distribution Element Name: der zweite Teil des DUNs (obligatorisch).
Anmerkung:
Eine SNADS-Adresse besteht aus DSUN und DUN.
SNADS verwendet eine "Store-and-Forward"-Technik für die Verteilung von DIUs. Die DIUs werden mit LU6.2-Sessions über ein SNA-Netzwerk verteilt.
Bei SNADS ist es nicht erforderlich, dass ein Knoten im Netzwerk direkt mit allen anderen Knoten verbunden ist (d.h. zwischen zwei Knoten eines Netzwerks muss keine direkte Verbindung bestehen, um eine DIU zu übermitteln).
Eine DIU, die an einen anderen SNADS-Knoten gesendet werden soll, kann über eine Reihe von dazwischenliegenden Knoten an den Empfängerknoten weitergeleitet werden.
Jeder Zwischenknoten speichert eine eingehende DIU zunächst in einem lokalen Datenspeicher und bestimmt anschließend, an welchen SNADS-Knoten die DIU weitergeleitet werden muss. Ein SNADS-Knoten muss lediglich wissen, an welchen Nachbarknoten er eine DIU weiterleiten muss, um sie ihrem Ziel näher zu bringen.
Mit SNADS können DIUs an mehrere Empfänger gesendet werden.
Da SNADS zum Verteilen der DIUs kein globales Benutzerverzeichnis benutzt, ist die Angabe des DUNs allein nicht ausreichend, um eine DIU an ihr Ziel zu leiten. Aus diesem Grund müssen sowohl der DUN des Empfängers als auch der DSUN seines Knotens angegeben werden. Diese Angabe erfolgt über die Con-nect-Administrationsfunktion zur Definition von externen Knoten und über Einträge in der Routing-Tabelle, die der Administrator vornehmen muss.
Zur Veranschaulichung der bisher benutzten Begriffe und Abkürzungen folgt ein Beispiel eines SNADS-Netzwerks, das aus fünf Knoten besteht. Später im Abschnitt Beispiel für ein SNADS-Netzwerk wird ebenfalls auf dieses Beispiel-Netzwerk verwiesen.
NEW.YORK ist der DSUN (Distribution Service Unit Name) des SNADS-Knotens in der oberen linken Ecke des Diagramms. Der DSUN besteht aus zwei Teilen: dem RGN (Routing Group Name) NEW und dem REN (Routing Element Name) YORK.
ESHBERRY.JOHN ist der DUN (Distribution User Name) von einem der DUs (Distribution Users) auf diesem Knoten. Der DUN besteht aus zwei Teilen: dem DGN (Distribution Group Name) ESHBERRY und dem DEN (Distribution Element Name) JOHN.
Die SNADS-Adresse für diesen Teilnehmer besteht aus DSUN und DUN.
Ein Con-nect-Teilnehmer kann als SNADS-DU agieren. Der Teilnehmer muss einen DUN erhalten; dies kann entweder explizit geschehen (durch eine bestimmte DUN-Zuweisung) oder implizit (mittels Standardannahme, ohne DUN-Zuweisung).
Ein Con-nect-System kann als SNADS-Knoten agieren (mit einem oder auch mit mehreren DSUNs). Ein Con-nect-Knoten setzt sich aus einer Spooldatei und einer oder mehreren Con-nect-Systemdateien zusammen. Eine einzige Con-nect-Spooldatei kann von mehreren Con-nect-Systemdateien benutzt werden. Jeder DSUN eines Con-nect-Knotens ist einer einzigen Con-nect-Systemdatei zugeordnet. Eine Con-nect-Systemdatei kann jedoch mit mehreren DSUNs verknüpft werden.
Ein Con-form-Dokument wird beim Senden formatiert (in das Txt-Format). Sie können die Formatierung jedoch unterdrücken, um das Dokument im ursprünglichen Cnf-Format zu versenden: drücken Sie entweder die PF-Taste, die dem Befehl FORMATIEREN zugeordnet ist, oder ändern Sie die Versandvorgaben mit dem Befehl VORGABEN.
Mit Con-nect SNADS können Sie Dokumente in den folgenden Formaten versenden:
Txt (wird in FFT-DCA konvertiert)
Cnf (wird in FFT-DCA konvertiert)
FFT
RFT
Bin (wird als "PC Data File" markiert)
Anmerkung:
Die Konvertierung von Cnf nach FFT-DCA beinhaltet keine
Formatierung im Sinne von Con-form. Die Konvertierung ins FFT-DCA-Format für
Cnf- und Txt-Dokumente ist sehr elementar. Bei der Konvertierung ins
FFT-DCA-Format und der Aufbereitung der Betreffzeile findet die Umsetzung in
den IBM-Zeichensatz CPGID256/GCSGID337 statt (gemäß "Lokale Sprache" in
Con-nect SNADS-Steuerinformation und Einstellung des CONDTR1-Moduls).
Con-nect SNADS legt eingehende Nachrichten, die für lokale Con-nect-Teilnehmer bestimmt sind, in deren Posteingangsfächern ab. Die empfangenen Dokumente müssen eines der folgenden Formate haben:
FFT-DCA (wird in Txt oder Cnf konvertiert)
RFT-DCA (wird unverändert als RFT empfangen)
PC Data File (wird als Bin markiert)
Anmerkung:
Die Anmerkung zur Konvertierung beim Senden gilt auch für das
Empfangen von Nachrichten.