Netzwerkprotokolle

Allgemein

Der Informationsaustausch im Internet basiert auf dem Netzwerkprotokoll TCP/IP (Transmission Control Protocol / Internet Protocol) und erfolgt über direkte Socket-Verbindungen. Das TCP/IP-Protokoll ist ein fehlertolerantes Protokoll, das Übertragungsfehler erkennt und beseitigt.

Ein Socket wird eindeutig durch die IP-Adresse des Rechners und eine Port-Nummer bestimmt. Das Serverprogramm erzeugt beim Start einen Socket und wartet auf Anfragen. Ein Client nimmt mit dem Server Verbindung auf, indem er zunächst einen Socket erzeugt und diesen mit dem Socket des Servers verbindet. Anschließend erfolgt der Informationsaustausch in dem vom Server-Socket vorgegebenen Protokoll. Die Verbindung kann durch Schließen des Sockets von einem der Partner beendet werden. In der Regel ist dies der Client, da der Server auf weitere Anfragen wartet.

Die Port-Nummern bis 1023 sind fest für bestimmte Übertragungsprotokolle vergeben. Sie werden "well-known ports" genannt und dürfen nur für die jeweiligen Protokolle verwendet werden. Im Internet wurden beispielsweise die folgende Zuordnungen für bestimmte Übertragungsprotokolle zu festen Port-Nummer des Servers festgelegt (in Klammern angegeben): HTTP (80), FTP (21), telnet (23), SMTP (25), POP3 (110) und HTTPS (443) . Port-Nummern oberhalb 1023 werden "user ports" genannt.

Abweichend von den Standard-Port-Nummern kann die Port-Nummer für die meisten zusätzlich eingerichteten Dienste frei gewählt werden.

Eine Socket-Verbindung muss dabei innerhalb eines Netzwerkes eindeutig sein. Ein Port kann pro Netzwerkadresse nur einmal belegt werden.

Netzwerkschnittstellen

Jeder Server oder Desktop Rechner, auf dem PPM installiert werden kann, verfügt in der Regel über ein bis zwei Netzwerk-Ressourcen bzw. -Karten (auch NIC = Network Interface Card genannt). Jede NIC stellt im Netzwerk eine eindeutige Adresse (IP) bereit, unter der der Server erreichbar ist. Im Normalfall ist eine NIC für den Betrieb von PPM völlig ausreichend. Jeder Service, der von PPM bereitgestellt wird, läuft auf einer individuellen und für die NIC eindeutigen IP und Port Kombination.

Sollten mehrere NICs im Server verfügbar sein, die auch von einer Applikation genutzt werden können (Management Netzwerke sind dabei ausgeschlossen), kann PPM auch auf individuelle NIC-Adressen (IP + Port) konfiguriert werden. Die Nutzung mehrerer Netzwerkkarten wird besonders dann interessant, wenn nur eine eingeschränkte Anzahl an frei nutzbaren Ports zur Verfügung steht.

PPM-Netzwerkprotokolle

Die Kommunikation der PPM-Komponenten untereinander basiert auf TCP/IP. Andere Protokollfamilien (z. B. IPX, SPX) werden nicht unterstützt. PPM verwendet folgende TCP/IP-Protokolle:

Komponente

Protokoll

Standard-Port

Load Balancer

HTTP / HTTPS

4080/4443

RMI Registry

RMI / TLS RMI / zipped RMI

17500

<Clientname>_cs

RMI / TLS RMI / zipped RMI

17501 + 2*n

<Clientname>_cs

HTTP / HTTPS

17651 + n

<Clientname>_as

RMI / TLS RMI / zipped RMI

17502 + 2*n

PPM Web

HTTP

17101

PPM Web

AJP

17201

Elasticsearch

HTTP

17047

ZooKeeper

HTTP

17050

UMC

HTTP

17100

UMC

AJP

17200

Cloud Agent

HTTP / HTTPS

17004

RMI (Remote Method Invocation)

Die PPM-Serverkomponenten tauschen über dieses Protokoll Daten aus. Als Übertragungsstandard verwendet PPM die Protokollvariante JRMP (Java RMI Message Protocol). Standardmäßig erfordert das RMI-Protokoll eine direkte Socket-Verbindung.

JDBC (Java DataBase Connectivity)

Über dieses standardisierte Protokoll greifen Java-Anwendungen auf ein RDBMS zu. Die hierfür benötigten JDBC-Treiber sind nicht Bestandteil der PPM-Installation und werden vom Datenbankhersteller zur Verfügung gestellt.

HTTP (HyperTextTransferProtocol)

Der gesamte Datenaustausch zwischen PPM-Frontend und PPM-Server erfolgt mittels HTTP-Protokoll.

PPM verwendet dieses Protokoll lediglich zur Übertragung der HTML-Dokumentseiten, von textbasierten Konfigurationsdateien (*.properties) und von Java-Archivdateien, die zum Ausführen der PPM-Benutzeroberfläche im Browser erforderlich sind.

Anstelle des HTTP-Protokolls können Sie auch die sichere Variante HTTPS einsetzen.