Anonymisieren

Es kann sinnvoll sein, die Namen der Bearbeiter, die an der Ausführung einer Funktion beteiligt sind, nicht anzuzeigen, z. B. aus datenschutzrechtlichen Erwägungen. Nach dem Initialisieren der Datenbank des PPM-Mandanten können Sie im PPM-Frontend mit Hilfe der Administrationskomponente Organisationseinheiten bestimmen, wie die Namen der in den Instanzdaten vorkommenden Bearbeiter durch den Namen von Organisationseinheiten ersetzt (anonymisiert) werden.

Beim Verdichten von Prozessinstanzen gehen die Informationen über die Bearbeiter von Funktionen verloren. Um Informationen über die Bearbeiter in eine verdichtete EPK zu übernehmen, müssen diese anonymisiert werden.

Hierfür erzeugen Sie PPM-Organisationseinheiten und ordnen alle gewünschten Bearbeiter Organisationseinheiten zu. Beim Datenimport werden die Namen der Bearbeiter durch den Namen der entsprechenden Organisationseinheit ersetzt.

Eine Organisationseinheit wird im PPM-System durch folgende Eigenschaften beschrieben:

Oberflächenelement

Beschreibung

Name

Name der Organisationseinheit (frei wählbar)

Bearbeiter

Liste der Bearbeiter, die der gewählten Organisationseinheit zugewiesen sind

Kostensatz

Kosten eines Mitarbeiters einer Organisationseinheit pro Zeiteinheit. Der Kostensatz fließt in die Berechnung bestimmter Kennzahlen der Prozesskostenrechnung ein (siehe Kapitel Definition von Prozesskostenkennzahlen).

Bei Kennzahlenberechnung ignorieren

Die ausgewählte Organisationseinheit wird bei der Kennzahlenberechnung nicht berücksichtigt. Dies wird z. B. angegeben, wenn Bearbeiter Funktionen im Rahmen einer Stapelverarbeitung ausführen (sogenannte Batch User).

Alle nicht zugeordneten Bearbeiter in diese Organisationseinheit

Bearbeiter, die keiner Organisationseinheit zugeordnet sind, werden mit dem Namen dieser Organisationseinheit anonymisiert.
Sie müssen eine solche Standard- Organisationseinheit definieren, um die Konfiguration speichern zu können. Die Organisationseinheit muss mindestens einen Bearbeiter haben.

Organisationseinheiten können mit dem Kommandozeilenprogramm runppmconfig in eine XML-Datei, die Sie auch von Hand erweitern können, exportiert werden. Nähere Informationen zum Kommandozeilenprogramm finden Sie im Benutzerhandbuch PPM Operation Guide.

Beispiel

Herr Maier und Frau Schmidt arbeiten in der Abteilung Auftragsannahme, Herr Müller in der Abteilung Rechnungswesen. Beim Datenimport werden die Bearbeiter Herr Maier und Frau Schmidt durch den Namen der Organisationseinheit Auftragsannahme ersetzt, Herr Müller wird durch den Namen Rechnungswesen ersetzt, alle anderen Bearbeiter durch den Namen der Standardorganisationseinheit Nicht spezifiziert. Die angegebenen Kostensätze werden vom Kennzahlenberechner zur Prozesskostenanalyse verwendet.

<?xml version="1.0" encoding="ISO-8859-1"?>

<!DOCTYPE orgunitlist SYSTEM "orgunits.dtd">

<orgunitlist>

<orgunit isdefault="NO" isbatchuser="NO">

<name>AUFTRAGSANNAHME</name>

<costrate>15.75 EUR_PER_HOUR</costrate>

<user>Frau Schmidt</user>

<user>Herr Maier</user>

</orgunit>

<orgunit isdefault="NO" isbatchuser="NO">

<name>RECHNUNGSWESEN</name>

<costrate>25.3 EUR_PER_HOUR</costrate>

<user>Herr Müller</user>

</orgunit>

<orgunit isdefault="YES" isbatchuser="NO">

<name>Nicht spezifiziert</name>

<costrate>24 EUR_PER_HOUR</costrate>

<user>DUMMY</user>

</orgunit>

</orgunitlist>

Die Dokumenttypdefinition orgunits.dtd dieser XML-Datei sieht folgendermaßen aus:

ppm_customizing_14

Die erstellte XML-Datei können Sie beim Initialisieren der Datenbank durch Angabe des Dateinamens einlesen, sodass sofort Anonymisierungsregeln zur Verfügung stehen.