Aufbau eines Process Warehouse

Dieses Kapitel gibt einen Überblick über den Aufbau eines Process Warehouse in PPM und erläutert anschließend jeweils kurz die einzelnen Schritte. Die notwendige Installation und Konfiguration des PPM-Systems wird als gegeben vorausgesetzt.

Der Aufbau eines Process Warehouse umfasst die folgenden Schritte:

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  1. Zunächst werden aus dem Quellsystem die Istdaten ausgelesen und dem weiteren Import in Form von Prozessfragmenten zur Verfügung gestellt.

  2. Die Prozessfragmente werden importiert.

  3. Im nächsten Schritt werden in allen importierten Daten die zu jeweils einem Geschäftsvorfall gehörenden Fragmente gesucht und zu einer Prozessinstanz zusammengeführt. Dabei werden Objektattribute an die Prozessinstanz kopiert. Beim Zusammenführen der Prozessfragmente können Informationen über die tatsächlichen Bearbeiter anonymisiert werden.

  4. Anschließend werden die generierten Prozessinstanzen klassifiziert: Gleichartige Prozessinstanzen werden Prozesstypen zugeordnet, welche wiederum zu Prozesstypgruppen zusammengefasst werden.

  5. Für jede Prozessinstanz werden die definierten Kennzahlen berechnet und in Info Cubes performant abgelegt.

  6. Planwertüberschreitungen werden überprüft und gegebenenfalls signalisiert.

Beim Aufbau des Process Warehouse werden somit aus Transaktionsfolgen und Belegflüssen der Quellsysteme Prozessfragmente erzeugt und zu Prozessinstanzen zusammengeführt. Diese Prozessinstanzen dienen als Bezugsobjekte für Analysen und Auswertungen der Prozessleistung. Sie können in PPM als Prozessmodelle angezeigt werden.

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Als Darstellung für eine Prozessinstanz wird die Ereignisgesteuerte Prozesskette (EPK) verwendet, die aus einer Verkettung von Objekten besteht. Sowohl die Objekte als auch die Prozessinstanz selbst können Attribute tragen, in denen die Instanzdaten gespeichert sind. Anhand dieser Daten werden die Prozessinstanzen typisiert und die Kennzahlen berechnet. Die berechneten Kennzahlen werden wiederum in Attributen der Objekte und der Prozessinstanzen gespeichert. Damit sind die Attribute die eigentlichen Informationsträger des PPM-Systems. Die verfügbaren Attribute werden in der PPM-Konfiguration definiert. Die Konfiguration setzt sich aus Standardattributen, wie z. B. Prozessidentifizierer und Endzeit sowie frei definierbaren, systemspezifischen Attributen zusammen.

Exkurs EPK:

Eine ereignisgesteuerte Prozesskette (EPK) ist ein von Prof. Scheer entwickelter Modelltyp zur grafischen Beschreibung des zeitlich-logischen Ablaufs eines Leistungserstellungsprozesses. Sie beruht auf folgenden Annahmen:

Siehe auch

Informationen zum Kommandozeilenprogramm runppmimport erhalten Sie in der Dokumentation PPM Operation Guide.