Übersicht

Die Varianten klassifizieren Prozessinstanzen nach ihrer Struktur. Die entsprechende Struktur ist die Reihenfolge der Funktionen in einer Prozessinstanz.

Funktionen werden durch den Wert des Attributs AT_OBJNAME identifiziert. Im Prinzip werden alle anderen Informationen von der EPK-Darstellung der Prozessinstanz ignoriert und nur genannte Funktionen und ihre Vorrangsbeziehung bleiben erhalten. Dieses abstrakte Bild einer EPK wird „Zusammenfassung“ genannt.

Es gibt zwei Arten von Zusammenfassung:

Des Weiteren enthalten beide Arten von Zusammenfassung Informationen darüber, welche Knoten als Start- und Endknoten in einer EPK vorkommen. Ein Startknoten ist ein Knoten ohne Vorgänger; ein Endknoten ist ein Knoten ohne Nachfolger. Bei Knoten, die einen Zyklus bilden, gibt es keinen Start- oder Endknoten. Bei einer kombinierten Zusammenfassung wird ein Knoten als Start- bzw. Endknoten klassifiziert, wenn er mindestens einmal als Start- oder Endknoten in der EPK vorkommt.

Genaue und kombinierte Varianten

Eine genaue Variante ist die Menge von Prozessinstanzen, die dieselbe genaue Zusammenfassung teilen.

Eine kombinierte Variante ist die Menge von Prozessinstanzen, die dieselbe kombinierte Zusammenfassung teilen. Es ist eher eine grobe als eine genaue Variante. Wenn zwei Prozessinstanzen zu derselben genauen Variante gehören, gehören sie notwendigerweise auch zu derselben kombinierten Variante, jedoch nicht umgekehrt.

Variantennamen

Der Name einer Variante wird als Dimensions-ID bezeichnet, da er in einer EPK als solche verwendet wird, um aufzuzeichnen, zu welcher Variante die Prozessinstanz gehört. Oder in anderen Worten: Varianten werden auf Prozessinstanzen als Dimensionswerte dargestellt. Die Variantendimension hat zwei Stufen, wobei die erste (gröbere) Stufe die ID der kombinierten Variante und die zweite (feinere) Stufe die genaue Variante enthält. Die Variantendimension kann von der PPM-GUI ähnlich wie andere Dimensionen abgefragt werden.

Variantenberechnung

Varianten werden beim PPM-Import berechnet, nachdem die Attribute einer EPK berechnet wurden, aber nur, wenn die Variantendimension für den Prozesstyp der EPK angemeldet ist. Sie werden nicht für eine verdichtete EPK berechnet.

Ergebnis der Berechnung ist ein Zahlenpaar. Die erste dieser Zahlen identifiziert ausschließlich die kombinierte Variante. Sie trägt ein „v“ als Präfix und wird für die erste Stufe der Variantendimension in das Attribut geschrieben. Die zweite dieser Zahlen ist eine Seriennummer für die untergeordnete genaue Variante. Sie ist selbst nicht einzigartig und wird in den Attributwert der zweiten Dimensionsstufe geschrieben.

Vorhandene Werte von Attributen, die innerhalb der Variantendimension verwendet werden, werden durch die Variantenberechnung überschrieben.

Prozessinstanzen, für die die Variante nicht bekannt ist (z. B. weil die Variante noch nicht berechnet wurde), haben den genauen Wert v0-0 (und somit einen kombinierten Wert v0).

Weitere Informationen zur Verwendung von Variantenattributen beim Import und zur Attributberechnung finden sich in der Dokumentation PPM Customizing.