Dieser Abschnitt behandelt folgende Themen:
Jobkontrollsprache (JCL/Job Control Language) wird in Entire Operations in folgender Weise verwendet:
Master-JCL
Das ist die JCL in ihrem ursprünglichen Format auf dem
Original-Datenträger. Die gängigen JCL-Speicherarten der Betriebssysteme werden
unterstützt. Auch die Quelltexte für die dynamische JCL-Generierung zählen zur
Master-JCL.
Aktive JCL
Das ist die tatsächlich an das Betriebssystem zur Ausführung
übergebene JCL. Sie wird zur Aktivierungszeit des Jobs oder Netzwerks aus der
Master-JCL erzeugt. Dabei werden die Symbole durch Werte aus der aktiven
Symboltabelle ersetzt. Falls es sich um dynamische JCL handelt, wird die
Generierung zu diesem Zeitpunkt ausgeführt. Die aktive JCL wird in der aktiven
Datenbank von Entire Operations gespeichert.
Vorgenerierte aktive JCL
Aus
Performance-Gründen kann es notwendig werden, aktive JCL im voraus zu
generieren. Die Vorgenerierung aktiver JCL wird mit einem Kontextmenü-Kommando aufgerufen. Siehe
Aktive JCL
vorgenerieren.
Die Vorgenerierung muss jedes Mal neu ausgeführt werden, wenn
die Definition der Master-JCL-Speicherung geändert wurde,
die Master-JCL editiert wurde,
die zugehörige Symboltabelle geändert wurde.
Gestartete JCL - Kopfinformationen
Entire Operations fügt in die gestartete JCL einen Kopf mit Entire
Operations-Umgebungsinformationen als Kommentar ein.
Für UNIX wird der Kopf in das Rahmen-Script eingefügt.
Für Windows wird der Kopf in die Rahmen-BAT-Datei eingefügt.
Gestartete JCL - Umgebungsvariablen für UNIX und Windows
Das generierte und gestartete JCL-Rahmenskript (UNIX) bzw. die
Rahmen-BAT-Datei (Windows) kann als Umgebungsvariablen zur Verfügung gestellte,
vordefinierte Symbole enthalten. Weitere Informationen siehe
Reservierte
Symbole für UNIX- und Windows-Umgebungsvariablen im
Kapitel User Exits.
Das Editieren von JCL ist mit dem internen Editor möglich..
Bei allen Speicherarten von Master-JCL können Symbole zur Ersetzung definiert werden.
Fluchtzeichen für Symbole können systemweit vorgegeben werden, sie können aber auch für jeden Job individuell definiert werden. Standardwerte für Fluchtzeichen können für jedes Betriebssystem definiert werden.
Fluchtzeichen zur Symbolersetzung dürfen nicht in Konflikt mit anderweitig in der JCL verwendeten Zeichen kommen.
Weitere Informationen siehe Symboltabellen und Symbole.
Die Namensgenerierung für Arbeitsdateien unter BS2000 ist beschrieben unter BS2000 im Abschnitt Namenskonventionen bei Arbeitsdateien in der Entire Operations Installation und Inbetriebnahme-Dokumentation.
Namen von BS2000-Arbeitsdateien können auch durch einen User Exit erzeugt werden; siehe Generieren von SYSOUT-Dateinamen für BS2000 im Abschnitt API-Routinen.
Die Environment-Variable $EOR_WORK
von
Entire System Server (NPR) unter UNIX enthält den Namen des
Entire
Operations-Arbeitsverzeichnisses. Innerhalb dieses Verzeichnisses
werden die Arbeitsdateien hierarchisch gespeichert.
Das Jobkontrollsystem von Entire Operations läuft auch in einer Windows-Umgebung, mit folgenden Charakteristika:
betriebssystemneutrale Modellierung von Job-Netzwerken,
transparente Bereitstellung der bisherigen Funktionalität und Flexibilität von Entire Operations auch für Windows,
Unterstützung von DOS-Batch-Dateien und ausführbaren Programmen (EXE),
Vermeidung der direkten Eingabe von Windows-DOS-Kommandos,
Ablauffähigkeit in gemischten Großrechner-/Windows-/UNIX-Umgebungen,
Jobkontrolle auf mehreren Windows-Maschinen gleichzeitig.
Entire Operations-Monitor
Der Monitor kann unter dem Betriebssystemen BS2000, z/OS, z/VSE und
UNIX laufen und dabei gleichzeitig Jobs steuern, die auf den Plattformen
BS2000, z/OS, z/VSE und UNIX zur Ausführung kommen.
Entire System Server (NPR) für Großrechner, UNIX und
Windows
Erforderlich für den Zugriff auf Großrechner-, UNIX- oder
Windows-Betriebssysteme.
Auf jeder zu steuernden Maschine muss ein Entire System Server/Windows-Server installiert sein. Dieser wird als Windows-Service installiert und kann mit der Windows-Dienste-Verwaltung administriert werden.
Entire Net-work/EntireX Broker
Dient als Transportschicht.
Die Entire System Server-Knoten für UNIX oder Windows werden analog zu Großrechner-Entire System Server-Knoten über eine Knotennummer angesprochen, die parallel zum Knotennamen (z.B. TCP/IP-Namen) innerhalb Entire Operations als Kurzbezeichnung verwendet wird.
Zur Ausführung von Betriebssystem-Funktionen gibt es auf jedem Windows-Knoten einen Server vom Typ Entire System Server/Windows. Dieser Server läuft als Windows-Prozess im Hintergrund.
Zur Kommunikation mit den Servern verwenden der Entire Operations Monitor und die Entire Operations-Online-Anwendung folgende Komponenten:
die Kommunikationsschicht der System Automation Tools (SAT),
den Entire Broker zur Übermittlung von Client/Server-Anforderungen,
Entire Net-Work als Transportschicht.
Es können maximal 740 Windows-Knoten gleichzeitig bedient werden.
Da auf Großrechnern kein umgekehrter Schrägstrich ( \ ) zur Verfügung
steht, können Windows-Dateinamen alternativ auch mit einem normalen
Schrägstrich ( / ) geschrieben werden, wenn dem Dateinamen unmittelbar die
Zeichenfolge +F+
vorausgeht. Dies gilt auch für Dateinamen
innerhalb von JCL.
Beispiel:
Original Windows: |
c:\jcl\script1.bat |
Alternative Darstellung: |
+F+c:/jcl/script1.bat |
Vom Entire Operations Monitor werden alle Jobs mit Umlenkung der Job-Ausgabe in eine Datei gestartet. Die SYSOUT-Dateien werden im Entire Operations-Arbeitsverzeichnis abgelegt. Im Falle einer Job-Wiederholung wird die alte SYSOUT-Datei umbenannt.
Die Umgebungsvariable %EOR_WORK%
von
Entire System Server unter Windows enthält den Namen des Entire
Operations-Arbeitsverzeichnisses. Innerhalb dieses Verzeichnisses werden die
Arbeitsdateien hierarchisch abgelegt.
Die Namensgenerierung für Arbeitsdateien unter BS2000 ist beschrieben unter Namenskonventionen bei Arbeitsdateien, Abschnitt Windows in der Entire Operations Installation und Inbetriebnahme-Dokumentation.
Der Name des Arbeitsverzeichnisses für ein aktives Netzwerk ist in dem
vordefinierten Symbol P-NADIR
verfügbar. Anwendungsspezifische
Arbeitsdateien dürfen dort abgelegt werden, soweit es keine Namenskonflikte mit
von Entire Operations erzeugten Dateien gibt.
Von Entire Operations und von der Anwendung erzeugte Arbeitsdateien werden bei der Netzwerk- oder Job-Deaktivierung vom Entire Operations Monitor gelöscht.
Umgebungsvariablen (Environment Variables) von Windows können innerhalb von Dateinamen beliebig verwendet werden. Dies entspricht dem aus BAT-Dateien gewohnten Verhalten. Die Kombination von Umgebungsvariablen und Variablen aus Symboltabellen ist möglich.
Die Jobkontrolle für Windows kann an beliebiger Stelle abgelegt sein.
Sie kann unter anderem in Natural-Textobjekten oder in Großrechner-Dateien
abgelegt sein. Symbolersetzung und JCL-Generierung (Speicherart
MAC
) stehen zur
Verfügung.
Jobs werden wie auf dem Großrechner vom Entire Operations Monitor bedingungs- und zeitabhängig gestartet. Accounting-Daten werden gewonnen und gespeichert. Der manuelle Job-Abbruch (Cancel) aus der Online-Umgebung ist möglich.
Entire Operations fügt der Windows-Jobkontrolle einige
echo
-Anweisungen hinzu, um bestimmte Meldungen im
SYSOUT steuern zu können:
Start- und Ende-Meldung mit Zeitangabe
Job-Laufzeit
Anhand dieser Meldungen wird die Vollständigkeit des Job-Laufs überprüft. Außerdem werden Abrechnungsinformationen (Accounting-Daten) gewonnen. Zur Prüfung des Jobs kann man die Suche nach Zeichenketten im SYSOUT und Job-Ende-Prüfungsroutinen verwenden.
Das Versenden von Nachrichten (z.B. mittels E-Mail) an Benutzer kann
von Windows-Knoten aus erfolgen. In der Knoten-Definition von Windows-Knoten
kann man ein Programm zum Senden von Nachrichten definieren. Dieses Programm
muss von der DOS-Eingabeaufforderung ("Command Prompt") aus
aufgerufen werden können. Ein Beispiel dafür ist das Shareware-Programm
wsendmail
. Alle anderen Formen der Nachrichtenübermittlung, wie
die Entire Operations-Mailbox, können weiterhin verwendet werden.
Das Drucken von Dateien und SYSOUT-Listen kann als Job-Ende-Aktion definiert werden. Für jeden Windows-Knoten kann ein Windows-Druckbefehl mit Platzhalter für den Dateinamen definiert werden. Über User Exits können weitere Aktionen ausgeführt werden.
Dieser Abschnitt behandelt folgende Themen:
Weitere Informationen siehe Dynamische JCL-Generierung (MACRO-Funktionalität) im Dokument Konzept und Leistungsumfang.
Sobald Entire Operations ein Job-Netzwerk aktiviert, wird die JCL der Jobs im Netzwerk in die aktive Datenbank kopiert. Entire Operations stellt eine Funktion zur Verfügung, mit der Sie Variablen in der ursprünglichen JCL benutzten können, und die Teile der JCL je nach Programmlogik erzeugen kann. Variablen werden durch ihre aktuellen Werte entweder bei Aktivierung oder beim Job-Start ersetzt. Dieser Vorgang wird als Dynamische JCL-Generierung bezeichnet und betrifft nur Jobs mit Speicherart MAC in Entire Operations.
Die dynamisch generierte JCL ist z.B. dann sinnvoll, wenn die JCL nur
unter bestimmten Umständen einen Verarbeitungsschritt enthalten soll. Beispiel:
Ist das aktuelle Datum YYYYMMDD
, dann soll der Jobstep
X
aufgenommen werden.
Die dynamische JCL kann für Jobs mittels der Editierfunktion in der
Job-Verwaltung von Entire Operations definiert werden. Zur Konvertierung der
bestehenden JCL in das Entire Operations MAC-Format ist die JCL-IMPORT-Funktion
in der Job-Definition zu benutzen, wobei NAT als JCL-Speicherart anzugeben ist. In jedem
Falle muss das Editor-Kommando MACRO
zur Generierung
der endgültigen JCL benutzt werden; zum Testen der Generierung steht das
Editor-Kommando TEST
zur Verfügung.
Anmerkung:
Das Macro TEST
aktiviert nur Job- und
Netzwerk-Symboltabellen, d.h., die Funktion des Macros TEST
kann
mit der Meldung Symbol nicht gefunden
einen Fehlschlag
anzeigen, aber dennoch erfolgreich durchlaufen, wenn das Macro beim Laden
aktiver JCL ausgeführt wird und dabei mehrere Symboltabellen (zum Beispiel
Aufrufer-Symboltabellen) zur Verfügung stehen.
Zum Editieren und Generieren von MAC-Jobs müssen Sie den integrierten Editor verwenden.
Weitere Informationen siehe:
Die Ausführung als Dummy-Job bedeutet, dass der Job ohne Job Control
und ohne eigene Aktion innerhalb Entire Operations abläuft. Dummy-Jobs können
eine erwartete Laufzeit haben, die sie dann im System warten. Dummy-Jobs enden
immer mit dem Zustand o.k.
.
Ausführliche Informationen siehe Dummy-Job benutzen.
Sie können ein Epilog-Skript innherhalb des JCL-Rahmens eines UNIX- oder Windows-Jobs laufen lassen. Das Epilog-Skript wird vom Frame-Skript aufgerufen und läuft nach dem Main-Skript. Im Normalfall ruft das Frame-Skript das Main-Skript direkt auf.
Weitere Informationen siehe Reserviertes Symbol für Epilog-Skripte (UNIX und Windows) im Kapitel Symboltabellen und Symbole.