VSAM - Parameter für Natural for VSAM

Die Parameter für Natural for VSAM können als Subparameter des dynamischen Profilparameters VSAM oder des Makros NTVSAM und der Makros NTVEXIT, NTVLSR und NTVTVSD im Natural-Parametermodul angegeben werden.

Mögliche Werte Siehe VSAM-Parameter-Syntax.
Standard-Einstellung Siehe Standardwerte der Schlüsselwort-Subparameter.
Dynamische Angabe ja Der Parameter VSAM kann nur dynamisch angegeben werden. Im Natural-Parametermodul werden die Makros NTVSAM, NTVEXIT, NTVLSR und NTVTVSD verwendet.
Angabe innerhalb der Session nein  

Dieses Dokument behandelt folgende Themen:


VSAM-Parameter-Syntax

Der Profilparameter VSAM wird wie folgt angegeben:

VSAM=(keyword-subparameter=value,keyword-subparameter=value,...)

Siehe Schlüsselwort-Subparameter.

NTVSAM-Makro-Syntax

Das Makro NTVSAM wird wie folgt angegeben:

         NTVSAM BTSUPP=value,                                          *
               CLSUPP=value,                                           *
               DDMCHK=value,                                           *
               DDSWITE=value,                                          *
               DFBE=value,                                             *
               DFBN=value,                                             *
               ENADIS=value,                                           *
               ENAUNE=value,                                           *
               ETSUPP=value,                                           *
               FORMAT=(value1,value2),                                 *
               KEYLGH=value,                                           *
               OPSUPP=value,                                           *
               PATH=value,                                             *
               PSIGNF=value,                                           *
               RETRY=(value1,value2),                                  *
               RLS=value,                                              *
               ROLLSIZ=value,                                          *
               SFILE=value,                                            *
               TAFE=value,                                             *
               TAFN=value,                                             *
               TIMEOUT=value,                                          *
               TSAE=value,                                             *
               TVS=value,                                              *
               UPDL=value

Siehe Schlüsselwort-Subparameter.

Anmerkung:
Die Schlüsselwort-Subparameter EXIT, LSR und TVSD stehen im Makro NTVSAM nicht zur Verfügung. Darum werden im Natural-Parametermodul stattdessen die Makros NTVSAM, NTVEXIT, NTVLSR und NTVTVSD verwendet.

NTVEXIT-Makro-Syntax

Das Makro NTVEXIT wird wie folgt angegeben:

         NTVEXIT file-name,exit-name,workarea-size

Einzelheiten siehe EXIT - Datei-User Exits.

NTVLSR-Makro-Syntax

Das Makro NTVLSR wird wie folgt angegeben:

         NTVLSR file-name,subpool

Einzelheiten siehe LSR - Subpools für gemeinsam genutzte lokale Ressourcen.

NTVTVSD-Makro-Syntax

Das Makro NTVTVSD wird wie folgt angegeben:

         NTVTVSD file-name,option

Einzelheiten siehe TVSD - Aktivierung der DFSMS Transactional VSAM Services.

Schlüsselwort-Subparameter

BTSUPP | CLSUPP | DDMCHK | DDSWITE | DFBE | DFBN | ENADIS | ENAUNE | ETSUPP | EXIT | FORMAT | KEYLGH | LSR | OPSUPP | PATH | PSIGNF | RETRY | RLS | ROLLSIZ | SFILE | TAFE | TAFN | TIMEOUT | TSAE | TVS | TVSD | UPDL

BTSUPP - Unterstützung von BACKOUT TRANSACTION-Statements

BTSUPP=value gibt an, ob BACKOUT TRANSACTION-Statements ausgeführt werden oder nicht.

Wert Erklärung
ON Jedes BACKOUT TRANSACTION-Statement wird ausgeführt und in ein entsprechendes ROLLBACK-Kommando umgesetzt.

Dies ist der Standardwert.

OFF BACKOUT TRANSACTION-Statements werden nicht beachtet.

Anmerkung:
Dieser Subparameter gilt nur in TP- und DFSMStvs-Umgebungen, in denen VSAM-Logging unterstützt wird.

CLSUPP - Unterstützung eines CLOSE-Aufrufs beim Beenden der Session

CLSUPP=value gibt an, ob ein CLOSE-Aufruf beim Beenden der Session ausgeführt wird oder nicht.

Wert Erklärung
ON Jeder CLOSE-Aufruf wird ausgeführt und in ein entsprechendes SYNCPOINT-Kommando umgesetzt.

Dies ist der Standardwert.

OFF Jeder CLOSE-Aufruf wird nicht beachtet.

Anmerkung:
Wenn ein CLOSE-Aufruf ausgeführt wird, erzwingt Natural for VSAM ein END TRANSACTION nur in TP- und DFSMStvs-Umgebungen, in denen VSAM-Logging unterstützt wird.

DDMCHK - Unterstützung der DDM-Integrität

Bei DDMCHK=value wird geprüft, ob sich das Datei-Layout und folglich auch die DDM verändert hat.

Wert Erklärung
ON Die DDM-Prüfung ist eingeschaltet.
OFF Die DDM-Prüfung ist ausgeschaltet.

Dies ist der Standardwert.

Anmerkung:
Die Prüfung erfolgt nach jeder Programmbeendigung auf der NEXT-Ebene über den Natural Buffer Pool. Der Subparameter DDMCHK ist nur in Entwicklungsumgebungen relevant, in denen DDMs geändert werden. Um die Performance zu verbessern, sollten Sie diese Prüfung in Produktionsumgebungen ausschalten.

DDSWITE - Maximale Anzahl der Einträge im DD/DLBL-Namensumschaltpuffer

DDSWITE=value gibt die maximale Anzahl der Einträge im DD/DLBL-Namensumschaltpuffer an.

Wert Erklärung
0 bis TAFE=value. Maximale Anzahl der Einträge; d.h., 0 oder ein Wert in einem Bereich, der durch den im Parameter TAFE angebenen Maximalwert vorgegeben ist.
0 Dies ist der Standardwert.

Anmerkung:
Weitere Informationen zum Umschalten von DD-Namen siehe Anwendungsprogrammierschnittstelle USR1047N in der SYSEXT Utility in der Debugger und AE-Dienstprogramme-Dokumentation.

DFBE - Anzahl der dekodierten Format-Puffer-Einträge

DFBE=value gibt die Anfangsanzahl der Einträge der dekodierten Format-Puffer an.

Wert Erklärung
1 - 1000 Durchschnittliche Anzahl Felder.
10 Dies ist der Standardwert.

Anmerkungen:

  1. Für jedes aktive Natural-Ein-/Ausgabe-Statement (FIND, READ, UPDATE, STORE) wird in dieser Tabelle ein Eintrag zugeordnet.
  2. Wenn Sie den Wert von DFBE oder DFBN erhöhen, müssen Sie berücksichtigen, dass die zugordnete Speicherbereichsgröße nicht durch Addieren, sondern durch Multiplizieren dieser Werte berechnet wird.

DFBN - Anzahl der Felder in dekodierten Format-Puffer-Einträgen

DFBN=value gibt die durchschnittliche Anzahl der in einem Eintrag der dekodierten Forma-Puffer-Tabelle enthaltenen Felder an.

Wert Erklärung
1 - 1000 Durchschnittliche Anzahl Felder.
50 Dies ist der Standardwert.

Anmerkungen:

  1. Für jedes Natural-Ein-/Ausgabe-Statement (FIND, READ, UPDATE, STORE) wird ein Eintrag erstellt.
  2. Wenn Sie den Wert von DFBN oder DFBE erhöhen, müssen Sie berücksichtigen, dass die zugordnete Speicherbereichsgröße nicht durch Addieren, sondern durch Multiplizieren dieser Werte berechnet wird.

ENADIS - Ausgeschaltete Felder einschalten

ENADIS=value dient dazu, ausgeschaltete Dateien einzuschalten.

Wert Erklärung
ON Für alle ausgeschalteten Dateien, auf die während der Session zugegriffen wird, wird ein EXEC CICS SET ENABLED-Kommando ausgeführt.
OFF Alle ausgeschalteten Dateien bleiben ausgeschaltet.

Dies ist der Standardwert.

Anmerkungen:

  1. Dieser Subparameter gilt nur in CICS-Umgebungen und wird nur beim ersten Dateizugriff berücksichtigt, der in der aktuellen Natural Session ausgeführt wird.
  2. Falls der Subparameter auf OFF gesetzt ist und die Datein nicht eingeschaltet wurde, muss auf den ersten Dateizugriff die Fehlermeldung NAT3516 folgen.

ENAUNE - Nicht eingeschaltete Dateien einschalten

ENAUNE=value dient dazu, nicht eingeschaltete Dateien einzuschalten.

Wert Erklärung
ON Für alle nicht eingeschalteten Dateien, auf die während der Session zugegriffen wird, wird ein EXEC CICS SET ENABLED-Kommando ausgeführt.

For all "unenabled" files accessed during the session, an EXEC CICS SET ENABLED command is executed.

OFF Alle nicht eingeschalteten Dateien bleiben nicht eingeschaltet.

Dies ist der Standardwert.

Anmerkungen:

  1. Dieser Subparameter gilt nur in CICS-Umgebungen und wird nur beim ersten Dateizugriff berücksichtigt, der in der aktuellen Natural Session ausgeführt wird.
  2. Falls der Subparameter auf OFF gesetzt ist und die Datein nicht eingeschaltet wurde, muss auf den ersten Dateizugriff die Fehlermeldung NAT3539 folgen.

ETSUPP - Unterstützung von END TRANSACTION-Statements

ETSUPP=value gibt an, ob END TRANSACTION-Statements unterstützt werden oder nicht.

Wert Erklärung
ON Jedes END TRANSACTION-Statement wird ausgeführt und in ein entsprechendes SYNCPOINT-Kommando umgesetzt.

Dies ist der Standardwert.

OFF END TRANSACTION-Statements werden nicht beachtet.

Anmerkung:
Dieser Subparameter gilt nur in TP- und DFSMStvs-Umgebungen, in denen VSAM-Logging unterstützt wird.

EXIT - Datei-User Exits

Natural for VSAM bietet die Möglichkeit, einen oder mehrere User Exits zu definieren. Zu jeder VSA-Datei, auf die zugegriffen werden soll, kann ein User Exit definiert werden. Die Definition eines User Exit erfolgt mit dem Subparameter EXIT des Profilparameters VSAM bzw. mit dem Makro NTVEXIT im Natural-Parametermodul.

Der Subparameter EXIT wird wie folgt angegeben:

EXIT=(dd-name,exit-name,workarea-size)

Das Makro NTVEXIT wird wie folgt angegeben:

         NTVEXIT dd-name,exit-name,workarea-size

Dabei ist:

Wert Erklärung
dd-name DD/DLBL/FCT-Name der VSAM-Datei, auf die zugegriffen werden soll.

Anmerkung:
Es gibt keinen Standardwert.

exit-name Name des User Exit.

Anmerkung:
Es gibt keinen Standardwert.

workarea-size Optional kann die Größe des User Exit-Arbeitsbereichs (in Bytes) angegeben werden.

Anmerkungen:

  1. Eine Mindestgröße von 72 Bytes ist erforderlich; diese entspricht der Größe des gespeicherten IBM-Standard-Register-Bereichs, d.h., 18 Vollwörter.
  2. Der Maximalwert beträgt 1024 Bytes.
  3. Der Standardwert ist 72.

Anmerkung:
Alle User Exits müssen entweder mit dem Natural-Parametermodul verlinkt oder mit Hilfe von CSTATIC- oder RCA-Techniken definiert werden. Für jeden Datei-User Exit ist eine separate Definition mit dem Subparameter EXIT bzw. dem Makro NTVEXIT erforderlich.

User Exit Linkage-Konventionen

Bei der Übergabe der Kontrolle an den und von dem User Exit werden IBM-Standard Linkage Register-Notationen verwendet.

Register Verwendung
R1 Adresszeiger auf die Parameteradressenliste.

Die Parameteradressenliste liefert die Adressen des Datensatzes, des LRECL, der aktuellen Funktion und des Arbeitsbereichs.

R3 Adresszeiger auf die VSAM Control Area (VCA).
R12 Adresszeiger auf den Natural Basic Control Block (BB).
R13 Adresse der 18-Wort-Save Area.
R14 Rückgabe-Adresse.
R15 Eintrag-Adresse/Rückgabeschlüssel.

Ein Rückgabeschlüssel von 0 steht für normale Rückgabe der Kontrolle. In allen übrigen Fällen wird eine Natural-Fehlermeldung zurückgegeben.

Die aktuelle Funktion (siehe oben, Register R1) zeigt an, wie die Kontrolle an den User Exit übergeben worden ist. Die Übergabe der Kontrolle kann entweder vor oder nach einem Natural-Aufruf an VSAM erfolgen (siehe auch Feld DCRREQCD im mitgelieferten Makro NVMDCR).

  • Bei den Statements STORE und UPDATE wird die Kontrolle vor dem Aufruf übergeben.

  • Bei den Statements FIND, GET und READ wird die Kontrolle nach dem Aufruf übergeben.

Beispiel-User Exit

Ein Beispiel-User Exit NVSEX01 ist auf dem Installationsband vorhanden.

FORMAT - Unterstützung der Datensatzformatierung bei STORE- und UPDATE-Statements

Dieser Abschnitt beschreibt die neue (erweiterte) Syntax des Subparameters FORMAT und zusätzlich die alte Subparameter-Syntax, die aus Kompatibilitätsgründen noch unterstützt wird.

Neue (erweiterte) Subparameter-Syntax:

FORMAT=(value1,value2) ermöglicht die Unterstützung der Formatierung von VSAM-Datensätzen, die in einem STORE- oder UPDATE-Statement referenziert werden. Datensatzfelder, die nicht referenziert werden und deshalb binäre Nullen enthalten, werden in ein Format umgesetzt, das dem in der relevanten DDM definierten Feldtyp und der dort definierten Datensatzlänge entspricht.

Wert Erklärung
value1 ON VSAM-Datensätze werden gemäß den entsprechenden DDM-Definitionen formatiert.

Dies ist der Standardwert.

OFF VSAM-Datensätze werden nicht formatiert, und Felder, die nicht referenziert werden, enthalten binäre Nullen.
value2 KEYS Alle VSAM-Schlüssel werden gemäß dem DDM-Feldtyp formatiert.

Dies ist der Standardwert.

NOKEYS Alle VSAM-Schlüssel werden nicht formatiert.

Anmerkung:
Natural for VSAM-Systemdatei-Datensätze werden immer formatiert; dies kann nicht geändert werden.

Sinnvolle Kombinationsmöglichkeiten sind:

FORMAT=(ON,NOKEYS) Alle Felder, mit Ausnahme der Schlüssel, werden formatiert.
FORMAT=(OFF,KEYS) Nur die Schlüssel werden formatiert.

Alte Subparameter-Syntax:

Die alte Subparameter-Syntax wird aus Kompatibilitätsgründen noch unterstützt.

FORMAT=value ermöglicht die Unterstützung der Formatierung von VSAM-Datensätzen, die in einem STORE- oder UPDATE-Statement referenziert werden.

Wert Wert
ON VSAM-Datensätze werden gemäß den entsprechenden DDM-Definitionen formatiert.

Dies ist der Standardwert.

OFF VSAM-Datensätze werden nicht formatiert, und Felder, die nicht referenziert werden, enthalten binäre Nullen.

Anmerkungen:

  1. Natural for VSAM-Systemdatei-Datensätze werden immer formatiert; dies kann nicht geändert werden.
  2. Datensatzfelder, die nicht referenziert werden und deshalb binäre Nullen enthalten, werden in ein Format umgesetzt, das dem in der relevanten DDM definierten Feldtyp und der dort definierten Datensatzlänge entspricht.

KEYLGH - Länge der in E/A-Statements verwendeten VSAM-Schlüssel

KEYLGH=value gibt die Länge von in Ein-/Ausgabe-Statements verwendeten VSAM-Schlüsseln an.

Wert Erklärung
1 - 255 Länge (in Bytes) von in Ein-/Ausgabe-Statements verwendeten VSAM-Schlüsseln.
32 Dies ist der Standardwert.

Anmerkungen:

  1. Für eine VSAM-Datei beträgt die maximale Schlüssellänge 255 Bytes.
  2. Der Wert dieses Parameters wird benutzt, um die Größe der TSA-Tabelle (Table of Sequential Access) zu berechnen.
  3. Wenn Sie VSAM-Systemdateien benutzen, geben Sie mindestens folgende Werte an: 87 Bytes für die Systemdateien FNAT, FUSER, FDIC und FSPOOL bzw. 126 Bytes für die Systemdatei FSEC und für Natural ISPF-Systemdateien.

LSR - Subpools für gemeinsam genutzte lokale Ressourcen

Dieser Subparameter ist nur erforderlich, wenn VSAM-Dateien als gemeinsam genutzte lokale Ressourcen (Local Shared Resources) benutzt werden.

Anmerkung:
Diese Methode bewirkt eine erheblichen Performance-Verbesserung bei TSO und bei Batch-Verarbeitungsläufen und gleichzeitig zu einer Verringerung der VSAM-Ein-/Ausgabe-Rate. Die Definition der Verwendung eines gemeinsam genutzten lokalen Ressourcen-Subpool pro Datei erfolgt mit dem Subparameter LSR im Profilparameter VSAM bzw. im Makro NTVLSR im Natural-Parametermodul.

Der Subparameter LSR wird wie folgt angegeben:

LSR=(dd-name,subpool-number)

Das Makro NTVLSR wird wie folgt angegeben:

         NTVLSR dd-name,subpool-number

Dabei ist:

Wert Erklärung
dd-name DD/DLBL/FCT-Name der VSAM-Datei, auf die zugegriffen werden soll. Es gibt keinen Standardwert.
subpool-number Subpool-Nummer (ID) zwischen 0 und 15 bei z/VSE bzw. zwischen 0 und 255 bei z/OS; siehe auch die relevante IBM VSAM-Dokumentation. Es gibt keinen Standardwert.

Bis zu 200 logische Dateien sind möglich. Für jede Datei ist eine separate Definition mit dem Subparameter LSR bzw. dem Makro NTVLSR erforderlich.

Wenn ERROR=YES im Modul NVSMISC gesetzt ist, müssen alle mit dem Subparameter LSR bzw. dem Makro NTVLSR definierten Dateien zur Laufzeit per JCL definiert werden, andernfalls wird eine entsprechende Fehlermeldung bei der Natural-Initialisierung zurückgegeben.

Wenn Sie mit dem Subparameter LSR bzw. dem Makro NTVLSR Basisgruppen (Cluster) definiert haben, die Pfadeinträge enthalten, müssen alle Pfade auch mit dem Subparameter LSR bzw. dem Makro NTVLSR definiert werden.

Für Umgebungen ohne Pfade gilt: Wenn im VSAM-Katalog die Upgrade-Option aktiv ist und wenn mit dem Subparameter LSR bzw. dem Makro NTVLSR eine VSAM-Datei definiert wird und diese Datei Referenzen auf einen alternativen Index (AIX) enthält, müssen alle AIX-Dateien auch mit dem Subparameter LSR bzw. dem Makro NTVLSR definiert werden.

Natural for VSAM benutzt die entsprechenden VSAM-Kataloginformationen über die beteiligten Dateien, berechnet automatisch die optimale Pool-Größe und erstellt dann separate Subpools für Daten- und Index-Bestandteile.

Im Batch-Modus unter z/OS ordnet Natural for VSAM die Pools als ESO Hiperspace zu, wenn die folgenden Bedingungen erfüllt werden:

  • Alle Größen im VSAM-Katalog sind mit mindestens als 4 KB oder einem Vielfachen dieses Wertes angegeben (dies gilt sowohl für Daten- als auch für Index-Bestandteile).

  • Die Library, aus der Natural for VSAM geladen wurde, ist eine AFP-zugelassene Library.

    Diese Bedingung ist nötig, um den Adressbereich als nicht verlagerbar (non-swapable) zu definieren, was eine Voraussetzung für ESO Hiperspaces ist.

OPSUPP - Unterstützung dynamischer Open-Aufrufe

OPSUPP=value schaltet die Unterstützung mehrerer Open-Aufrufe innerhalb einer Session ein bzw. aus.

Wert Erklärung
ON Mehrere unterschiedliche Open-Aufrufe werden durch Aufrufen der Anwendungsprogrammierschnittstelle USR2008N unterstützt.
OFF Mehrere unterschiedliche Open-Aufrufe innerhalb einer Session werden nicht unterstützt.

Dies ist der Standardwert.

Anmerkung:
Informationen zu Anwendungsprogrammierschnittstellen siehe SYSEXT Utility in der Debugger und AE-Dienstprogramme-Dokumentation.

PATH - Unterstützung der Pfad-Verarbeitung

PATH=value dient dazu, einen Sekundärschlüssel als Pfad oder als native AIX-Datei zu handhaben.

Wert Erklärung
ON Alle in einer DDM definierten Sekundärschlüssel werden als Pfade für AIX-Dateien behandelt.
OFF Alle Sekundärschlüssel werden als AIX-Dateien behandelt.
CHECK Natural for VSAM prüft, ob die Sekundärschlüssel im VSAM-Katalog als Pfade oder als AIXs definiert sind.

Dies ist der Standardwert.

Anmerkungen:

  1. Falls Sie VSAM-Systemdateien FSEC und/oder FSPOOL verwenden, dürfen Sie ON nicht angeben; geben Sie entweder OFF oder CHECK an.
  2. Wenn in einer z/VSE-Umgebung unter CICS und/oder Com-plete PATH=CHECK gesetzt ist, muss der JCL-Startjob die entsprechende DLBL-Karte(n) enthalten.

PSIGNF - Unterstützung der Compiler-Option PSIGNF

PSIGNF=value dient dazu, die interne Darstellung positiver Vorzeichen gepackter Zahlen zu handhaben.

Wert Erklärung
ON Natural for VSAM unterstützt die Compiler-Option PSIGN für ein Natural-Objekt; die entsprechende DDM-Beschreibung im Feld ZONES wird nicht beachtet.
OFF Natural for VSAM benutzt die DDM-Beschreibung im Feld ZONES.

Dies ist der Standardwert.

RETRY - Unterstützung des RETRY-Statement bei einer ON ERROR-Klausel

RETRY=(value1,value2) dient dazu, das RETRY-Statement bei den folgenden Natural for VSAM-Fehlermeldungen zu unterstützen:

  • NAT3541     File :1:, control interval/record held by another user
  • NAT3520     Held VSAM record modified by another user

Der erste Wert des Subparameters RETRY gilt für die Meldung NAT3541, der zweite für die Meldung NAT3520.

Dabei ist:

Wert Erklärung
(value1,value2) Jeder der beiden Werte kann entweder ON oder OFF sein.
(OFF,OFF)

Dies ist der Standardwert.

RLS - Unterstützung des Record Level Sharing

RLS=value dient zur Unterstützung des Record Level Sharing (RLS) unter z/OS, DFSMS Version 1.6 oder höher.

Wert Erklärung
ON Alle Dateien werden im RLS-Modus geöffnet.
OFF Alle Dateien werden im Nicht-RLS-Modus geöffnet (NSR, LSR).

Dies ist der Standardwert.

CHECK Alle Dateien werden überprüft, ob sie als SMS-verwaltete Datasets mit RLS-Optionen definiert sind; falls ja, wird die Datei im RLS-Modus geöffnet; falls nein, im Nicht-RLS-Modus.

Anmerkungen:

  1. Dieser Subparameter gilt nur bei z/OS.
  2. Wenn TVS=ON gesetzt ist (siehe Subparameter TVS weiter unten) und im Makro NTVTVSD (siehe oben) keine VSAM-Datei definiert worden ist, setzen Sie RLS=CHECK, um zu prüfen, ob die entsprechende VSAM-Datei als wiederherstellbarer Dataset definiert worden ist.

ROLLSIZ - Größe des Bereichs für Session-Status-Informationen

ROLLSIZ=value gibt die Größe des von Natural zum Speichern von internen Session-Status-Informationen benutzten Bereichs an, wenn eine Natural-Transaktion wegen des Endes eines TP-Monitor Tasks beendet wird.

Wert Erklärung
0 oder 1 - 10000 Größe des Bereichs (in Bytes).
550 Dies ist der Standardwert.

Anmerkung:
Dieser Subparameter gilt nur in einer Thread-Umgebung (CICS, Com-plete, Natural als Server).

SFILE - Unterstützung von VSAM-Systemdateien

SFILE=value wird benutzt, um VSAM-Systemdateien zu unterstützen.

Wert Erklärung
ON Unterstützung von VSAM-Systemdateien.
OFF Keine Unterstützung von VSAM-Systemdateien.

Dies ist der Standardwert.

CHECK Es erfolgt eine Prüfung, ob die Natural-Systemdateien FNAT, FUSER und FDIC als Natural for VSAM Version 8.2 VSAM-Systemdateien mit der erforderlichen Schlüssellänge von 87 definiert sind.

Anmerkung:
Wenn in einer z/VSE-Umgebung unter CICS und/oder Com-plete SFILE=CHECK gesetzt ist, muss der JCL-Startjob die entsprechende DLBL-Karte(n) enthalten.

TAFE - Maximale Anzahl DDMs pro Natural-Session

TAFE=value gibt die maximale Anzahl DDMs pro Natural-Session an.

Wert Erklärung
0 oder 1 -1000 Maximale Anzahl DDM-Felder.
10 Dies ist der Standardwert.

Anmerkungen:

  1. Da es möglich ist, mehrere Deskriptoren in einer DDM zu definieren, hat der Subparameter TAFE Auswirkungen auf die Größe der FCT-, FWA-, OPV- und TAF-Puffer (siehe Buffers for Memory Management) in der Natural for VSAM-Dokumentation.
  2. Wenn Sie den Wert von TAFE oder TAFN erhöhen, müssen Sie berücksichtigen, dass die zugordnete Speicherbereichsgröße nicht durch Addieren, sondern durch Multiplizieren dieser Werte berechnet wird.

TAFN - Durchschnittliche Anzahl DDM-Felder

TAFN=value gibt die durchschnittliche Anzahl DDM-Felder an, die in jedem Eintrag in der Tabelle von VSAM-Dateien enthalten sind, auf die zugegriffen wird.

Wert Erklärung
0 oder 1 -1000 Maximale Anzahl DDM-Felder: 0 - 1000.
50 Dies ist der Standardwert.

Anmerkung:
Wenn Sie den Wert von TAFE oder TAFN erhöhen, müssen Sie berücksichtigen, dass die zugordnete Speicherbereichsgröße nicht durch Addieren, sondern durch Multiplizieren dieser Werte berechnet wird.

TIMEOUT - Zeitbeschränkung in Sekunden für eine RLS-Anforderung

TIMEOUT=value dient zur Unterstützung einer gemischten Umgebung mit RLS-/Nicht-RLS-Dateien unter z/OS CICS Version 5.3 oder höher in einer Natural for VSAM Session.

Wert Erklärung
0 - 30 Zeitbeschränkung (in Sekunden).
0 Dies ist der Standardwert.

Anmerkungen:

  1. Dieser Subparameter gilt nur für z/OS CICS Version 5.3 oder höher.
  2. Natural und Natural for VSAM Version 6.2 sind plex-fähig; d.h., die Natural Session kann nacher einer Terminal-Ein-/Ausgabe durch den Workload Manager auf einem anderen z/OS in einem anderen CICS 5.3 fortgesetzt werden, vorausgesetzt die Ressourcen sind plex-fähig. Da dies bei Nicht-RLS-Dateien nicht der Fall ist, muss die Session im konversationalen Modus laufen, sobald eine VSAM-Datei im Nicht-RLS-Modus geöffnet wird. Mit dem Subparameter TIMEOUT können Sie festlegen, dass Nicht-RLS-Dateien aus der Natural for VSAM FCT-Warteschlange gelöscht werden sollen. Wenn es für die betreffende Natural for VSAM Session keine weiteren Nicht-RLS-FCT-Einträge gibt, schaltet Natural for VSAM in den nicht-konversationalen Modus, was bedeutet, dass die z/OS Parallel Sysplex-Verarbeitung wieder möglich ist.

TSAE - Maximale Anzahl verschachtelter READ- und FIND-Statements

TSAE=value dient dazu, die maximale Anzahl aller verschachtelten READ- und FIND-Statements anzugeben.

Wert Erklärung
0 oder 1 -100 Maximale Anzahl aller verschachtelten READ- und FIND-Statements.
10 Dies ist der Standardwert.

TVS - Unterstützung von DFSMStvs

TVS=value dient dazu, die Unterstützung der DFSMS Transactional VSAM Services (DFSMStvs) zu ermöglichen.

Wert Erklärung
ON Unterstützung von DFSMStvs.
OFF Keine Unterstützung von DFSMStvs.

Dies ist der Standardwert.

Anmerkungen:

  1. Dieser Subparameter gilt nur bei z/OS.
  2. Wenn TVS auf ON gesetzt ist, werden die Subparameter BTSUPP und ETSUPP zwangsweise auf ON gesetzt. Der Subparameter RLS wird nur dann zwangsweise auf ON gesetzt, wenn RLS auf OFF gesetzt worden ist (RLS=CHECK wird nicht zwangsweise auf ON geändert).

TVSD – Aktivierung der DFSMS Transactional VSAM Services

Die Aktivierung der DFSMS Transactional VSAM Services (DFSMStvs) erfolgt entweder durch Setzen des ACB-Parameters RLSREAD oder des JCL-Parameters RLS. Grundsätzlich öffnet Natural for VSAM alle VSAM-Dateien standardmäßig für die Ausgabe. Dieser Subparameter aktiviert die DFSMStvs durch Angabe des Lese-Integritätswertes des ACB-Parameters RLSREAD. Wenn Sie RSLREAD im Subparameter TVSD oder im Makro NTVTVSD angeben, um die DFSMStvs zu aktivieren, brauchen Sie die JCL nicht anzupassen.

Wenn Sie nur den VSAM-Subparameter TVS=ON setzen, ohne die enstsprechende VSAM-Dateidefinition mit dem Subparameter TVSD oder dem Makro NTVTVSD anzugeben, müssen Sie die JCL wie unten beschrieben ändern. In diesem Fall müssen Sie den VSAM-Subparameter RLS=CHECK setzen.

Der Subparameter TVSD wird wie folgt angegeben:

TVSD=(dd-name,option)

Das Makro NTVTVSD wird wie folgt angegeben:

         NTVTVSD dd-name,option

Dabei ist:

Wert Erklärung
dd-name DD/DLBL/FCT-Name der VSAM-Datei, auf die zugegriffen werden soll.

Es gibt keinen Standardwert.

option

NRI - Keine Lese-Integrität ("Dirty Read").
CR - Konsistentes Lesen.
CRE - Explizites, konsistentes Lesen.

Es gibt keinen Standardwert.

UPDL - Größe der Aktualisierungstabelle

UPDL=value gibt die Größe der Tabelle an, die vom Natural/VSAM-Interface zum Speichern der aus Datensätzen zwecks anschließender Aktualisierung gelesenen Felder.

Wert Erklärung
0 oder 1 - 500000 Größe der Tabelle (in Bytes).
8192 Bzw. 32768 wenn SFILE=ON gesetzt ist.

Dies ist der Standardwert.

Anmerkung:
Da die Datensätze von Natural zur Vermeidung von gegenseitigen Sperren nicht mit Hold gelesen werden, wird der Inhalt der UPDL-Tabelle benutzt, um zu prüfen, ob vor der Aktualisierungsaufforderung durch einen anderen Benutzer irgendwelche Änderungen erfolgt sind.

Beispiel für VSAM-Parameter

VSAM=(RLS=ON,PATH=ON,KEYLGH=66,EXIT=(FILE1,EXIT1,400),EXIT=(FILE2,EXIT2))

Beispiel für NTVSAM-Makro

         NTVSAM  RLS=ON,PATH=ON,KEYLGH=66
         NTVEXIT FILE1,EXIT1,400
         NTVEXIT FILE2,EXIT2