Behandlung von Unicode-Eingaben und -Ausgaben in Natural-Anwendungen

Die Natural-Laufzeitumgebung unterstützt Unicode. Unicode-Zeichen werden in die Standard-Codepage (Wert der Systemvariablen *CODEPAGE) umgewandelt, bevor sie auf dem Terminal angezeigt werden. Unicode-Zeichen, für die es kein Äquivalent in der Standard-Codepage gibt, werden durch ein Ersatzzeichen ersetzt.

Mit dem Natural Web I/O Interface unter SPoD werden Unicode-Zeichen vollständig durch die Terminalemulation unterstützt. In diesem Fall werden Felder im Format U angezeigt und die Feldeingabe ist korrekt in Unicode möglich. Sie werden nicht in das Äquivalent in der Standard-Codepage umgewandelt. Das Natural Web I/O Interface wird durch den Konfigurationsparameter TERMINAL_EMULATION=WEBIO im Natural Development Server aktiviert. Die Systemvariable *DEVICE enthält dann den Wert BROWSER.

Folgende Themen werden behandelt:


Unicode-Daten anzeigen und eingeben

Anmerkungen:

  1. Unicode-Daten können nicht auf Terminals des Typs 3270 angezeigt werden.
  2. Wenn Anwendungen auf Natural für Großrechner laufen, gilt das im Abschnitt Natural Web I/O Interface Client Gesagte.

Wenn Natural in einer Terminalemulation oder auf einem Terminal, z.B. IBM 3270/3279 läuft, wird die Seite in die Standard-Codepage (Wert der Systemvariablen *CODEPAGE) umgewandelt, bevor sie angezeigt wird. Dadurch werden alle Zeichen, die nicht in der Standard-Codepage enthalten sind, durch das Ersatzzeichen ersetzt. Gleichermaßen sind Eingaben nur im Codepage-Format möglich. Sie werden in Unicode-Format umgewandelt, bevor sie einem Feld im Format U zugewiesen werden. Dabei ist zu berücksichtigen, dass das Ersatzzeichen durch die ICU Conversion Tables definiert wird. Abhängig von diesem Zeichen ist es möglich, dass bei einer Terminalemulation Müll angezeigt wird. Es ist jedoch sehr zu empfehlen, das Natural Web I/O Interface zu benutzen, wenn Zeichen angezeigt werden, die nicht in der Standard-Codepage enthalten sind.

Bei Codepage-orientierten Großrechner-Terminals ist es wichtig, dass die passende Codepage gewählt wird. Die Standard-Codepage von Natural, die Codepage des Terminals und selbst die von dem Terminal verwendete Schriftart sind ausschlaggebend für die Befähigung des Terminals, bestimmte Zeichen korrekt anzuzeigen.

Natural Web I/O Interface Client

Durch das Natural Web I/O Interface wird zur Laufzeit die Eingae und Ausgabe in Unicode vollständig unterstützt. Wenn eine Anwendung in der Terminalemulation läuft und Zeichenketten angezeigt werden, kann es vorkommen, dass manche Unicode-Zeichen nicht korrekt angezeigt werden.

Der Natural Web I/O Interface Client dient dazu, Nicht-GUI-Informationen anzuzeigen, die Unicode-Zeichen enthalten. Der Client kann in folgenden Umgebungen benutzt werden:

SPoD-Umgebung

Der Natural Web I/O Interface Client kann aufgerufen werden, wenn Sie Natural for Windows benutzen und mit Natural Studio in einer Remote Development-Umgebung (SPoD) arbeiten, siehe Natural Web I/O Interface Client in Remote Development Using SPoD (Teil der Natural for Windows-Dokumentation).

Wenn der Natural Web I/O Interface Client benutzt wird, erscheint das Web-Ein-/Ausgabefenster anstelle des Terminalemulationsfensters, das bei Großrechner-Umgebungen benutzt wird und nicht Unicode-fähig ist.

Die folgende Grafik zeigt die SPoD-Umgebung für Unicode-Anwendungen mit dem Natural Development Server (NDV) auf Großrechnern:

SPoD environment

Damit der Natural Web I/O Interface Client aufgerufen werden kann, muss der Natural Development Server folgendermaßen konfiguriert werden:

  • Wenn Sie den Natural Web I/O Interface Client in einer Remote-Großrechner-Umgebung benutzen wollen, muss der NDV-Konfigurationsparameter TERMINAL_EMULATION beim NDV-Server auf WEBIO gesetzt werden. Siehe NDV Configuration Parameters in der Natural Development Server-Dokumentation. Der Natural-Profilparameter TMODEL (IBM 3270-Terminal-Modell) kann benutzt werden, um die Größe des Benutzerbildschirms festzulegen.

Laufzeit-Umgebung

Der Natural Web I/O Interface Client erscheint, wenn Anwendungen mit Natural laufen. Der Client läuft in einem Web/Anwendungs-Server.

Die folgende Grafik zeigt die Laufzeitumgebung bei Unicode-Anwendungen:

Runtime environment

Natural erkennt automatisch, ob die Session aus dem Natural Web I/O Interface Client oder aus einer Terminalemulation gestartet worden ist.

Dazu muss der Natural Web I/O Interface Server installiert und konfiguriert worden sein. Siehe Natural Web I/O Interface. Außerdem muss das Web I/O Terminal Converter-Modul NATWEB mit dem Natural-Nukleus verlinkt sein. Der Natural-Profilparameter TMODEL (IBM 3270-Terminal-Modell) kann benutzt werden, um die Größe des Benutzerbildschirms festzulegen.