Version 4.2.6
 —  Statements  —

READ WORK FILE

Structured Mode-Syntax

READ WORK [FILE] work-file-number [ONCE]
 

RECORD operand1            

  [AND] [SELECT]

OFFSET n operand2
  FILLER nX
  [GIVING LENGTH operand3]
 

AT [END] [OF] [FILE]

           
  statement            
  END-ENDFILE            
  statement              
END-WORK              

Reporting Mode-Syntax

READ WORK [FILE] work-file-number [ONCE]
 

RECORD {operand1 [FILLER nX]}

  [AND] [SELECT]

OFFSET n operand2
  FILLER nX
  [GIVING LENGTH operand3]
 

AT [END] [OF] [FILE]

statement
  DO statement   DOEND
  statement              
[LOOP]                

Dieses Dokument behandelt folgende Themen:

Eine Erläuterung der in dem Syntax-Diagramm verwendeten Symbole entnehmen Sie dem Abschnitt Syntax-Symbole.

Verwandte Statements: CLOSE WORK FILE | DEFINE WORK FILE | WRITE WORK FILE

Gehört zur Funktionsgruppe: Verarbeitung von Arbeitsdateien/PC-Dateien


Funktion

Das Statement READ WORK FILE dient dazu, Daten von einer physisch-sequentiellen Nicht-Adabas-Arbeitsdatei zu lesen. Die Daten werden sequentiell von der Arbeitdatei gelesen. Wie sie gelesen werden, ist unabhängig davon, wie Sie auf die Arbeitsdatei geschrieben wurden.

Das READ WORK FILE-Statement führt eine Verarbeitungsschleife aus, um alle Datensätze der Arbeitsdatei zu lesen. Innerhalb einer READ WORK FILE-Schleife können automatische Gruppenwechsel-Verarbeitungen durchgeführt werden.

Auf Großrechnern kann dieses Statement nur in einem Programm verwendet werden, das unter Com-plete, CICS, CMS, TSO, TIAM oder im Batch-Betrieb ausgeführt wird. Die entsprechende JCL muss mit der Ausführungs-JCL bereitgestellt werden, wenn eine Arbeitsdatei gelesen werden soll. Näheres hierzu siehe Operations-Dokumentation.

Informationen bezüglich Arbeitsdateien finden Sie auch in der Beschreibung des Profilparameters WORK in der Parameter-Referenz.

Informationen zu Unicode- und Codepage-Support siehe Work Files and Print Files on Mainframe Platforms in der Unicode and Code Page Support-Dokumentation.

Anmerkungen:

  1. Wenn bei Ausführung eines READ WORK FILE-Statements eine End-of-File-Bedingung auftritt, schließt Natural die Arbeitsdatei automatisch.
  2. Bei Entire Connection: Beim Lesen von Entire Connection-Arbeitsdateien darf innerhalb der READ WORK FILE-Verarbeitungsschleife kein I/O-Statement stehen.

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Syntax-Beschreibung

Operanden-Definitionstabelle:

Operand Mögliche Struktur Mögliche Formate Referenzierung erlaubt Dynam. Definition
operand1   S A G   A U N P I F B D T L C G   ja ja
operand2   S A G   A U N P I F B D T L C     ja ja
operand3   S               I                 ja ja

Format C ist bei Natural Connection nicht gültig.

Siehe auch Feldlängen.

Syntax-Element-Beschreibung:

work-file-number
Arbeitsdateinummer:

Die für Natural definierte Nummer der Arbeitsdatei, die gelesen werden soll.

Variabler Indexbereich:

Wenn Sie ein Array von einer Arbeitsdatei lesen, können Sie für das Array einen variablen Indexbereich angeben. Zum Beispiel:

READ WORK FILE work-file-number #ARRAY (I:J)
ONCE
ONCE-Option:

Die ONCE-Option bewirkt, dass nur ein Datensatz gelesen und keine Verarbeitungsschleife initiiert wird (das schleifenbeendende Schlüsselwort END−WORK bzw. LOOP darf daher nicht zusammen mit ONCE verwendet werden). Wenn Sie ONCE verwenden, sollten Sie auch eine AT END OF FILE-Klausel verwenden.

Wird ein READ WORK FILE-Statement mit ONCE-Option von einer benutzerinitiierten Verarbeitungsschleife gesteuert, kann es sein, dass auf der Arbeitsdatei eine End-of-File-Bedingung auftritt, bevor die Schleife beendet wird. Alle von der Arbeitsdatei gelesenen Felder enthalten dann immer noch die Werte des zuletzt gelesenen Datensatzes. Die Arbeitsdatei wird dann zum ersten Datensatz zurückpositioniert, welcher dann bei der nächsten Ausführung des READ WORK FILE ONCE-Statements gelesen wird.

RECORD operand1 FILLER nX
RECORD-Option:

Wird RECORD angegeben, so werden alle Felder jedes gelesenen Datensatzes zur Verarbeitung zur Verfügung gestellt. Entsprechend dem Aufbau des Datensatzes muss eine Operandenliste (operand1) angegeben werden.

Mit FILLER nX geben Sie an, dass beim Eingabedatensatz n Bytes übersprungen werden sollen. Der in der RECORD-Klausel definierte Datensatz muss in einem zusammenhängenden Speicherbereich gespeichert sein.

Im Structured Mode ist FILLER nicht erlaubt. Im Structured Mode — oder wenn operand1 in einem DEFINE DATA-Statement definiert ist — darf operand1 nur einmal angegeben werden. In beiden Fällen darf FILLER nicht verwendet werden.

Natural überprüft die Daten des Datensatzes nicht. Demzufolge ist diese Option die schnellste Art, Datensätze von einer sequentiellen Datei zu verarbeiten. Allerdings müssen Sie selbst darauf achten, dass der Aufbau des Datensatzes korrekt beschrieben ist, da es sonst durch nicht-numerische Daten in numerischen Feldern zu einem ungewollten Programmabbruch kommen kann. Bevor der Datensatz gelesen wird, füllt Natural die Operandenliste (operand1) mit Leerzeichen; demzufolge wird bei einer End-of-File-Bedingung ein leerer Bereich zurückgegeben. Kurze Datensätze werden mit Leerzeichen aufgefüllt.

Die RECORD-Option kann nicht benutzt werden:
  • Wenn eine Entire Connection-Arbeitsdatei gelesen wird.

  • Wenn dynamische Variablen benutzt werden.

Wird der Arbeitsdateityp CSV benutzt, wird die RECORD-Option ignoriert, und die Verarbeitung wechselt zum SELECT-Modus.

SELECT
SELECT-Option (Voreinstellung):

Wird die SELECT-Option verwendet, so werden nur die in der Operandenliste (operand2) angegebenen Felder zur Verfügung gestellt. Die Position der Felder im Eingabedatensatz kann durch eine OFFSET- und/oder FILLER-Angabe spezifiziert werden.

OFFSET n OFFSET 0 spezifiziert das erste Byte des Datensatzes. OFFSET kann nicht für Arbeitsdateien des Typs UNFORMATTED angegeben werden.
FILLER nX Bedeutet, dass n Bytes des Eingabedatensatzes übersprungen werden.

Natural ordnet den einzelnen Feldern die ausgewählten Werte zu und überprüft, dass die vom Datensatz ausgewählten numerischen Felder entsprechend ihrer Definition auch wirklich gültige numerische Werte enthalten. Aufgrund dieser Prüfung dauert die Verarbeitung einer sequentiellen Datei mit der SELECT-Option etwas länger als mit der RECORD-Option.

Wenn ein Datensatz nicht alle in der SELECT-Option angegebenen Felder füllt, gilt folgendes:

  • Ein Feld, das nur teilweise gefüllt wurde, wird mit Leerzeichen bzw. Nullen aufgefüllt.

  • Ein Feld, das gar nicht gefüllt wurde, behält denselben Inhalt wie zuvor.

Beim Lesen des Datei-Typs CSV werden die Optionen OFFSET und FILLER ignoriert.

GIVING LENGTH operand3

Mit der GIVING LENGTH-Klausel können Sie die tatsächliche Länge des gelesenen Datensatzes in Erfahrung bringen. Die Länge (Anzahl der Bytes) erhalten Sie in operand3.

operand3 muss mit Format/Länge I4 definiert sein.

Wenn die Arbeitsdatei als TYPE UNFORMATTED definiert ist, verweist die zurückgegebene Länge auf die Anzahl der aus dem Byte-Strom gelesenen Bytes, einschließlich der beim FILLER-Operanden übersprungenen Bytes.

Wenn die GIVING LENGTH-Klausel mit dem Arbeitsdateityp CSV benutzt wird, gibt der mit GIVING LENGTH angegebene Operand die Anzahl der Felder im Datensatz (und nicht die Länge des Datensatzes) an.

AT END OF FILE

Die AT END OF FILE-Klausel kann nur zusammen mit der ONCE-Option verwendet werden. Wenn Sie die ONCE-Option verwenden, dann sollten Sie auch eine AT END OF FILE-Klausel angeben, um festzulegen, was beim Auftreten einer End-of-File-Bedingung geschehen soll. Wenn Sie die ONCE-Option nicht verwenden, wird eine End-of-File-Bedingung wie das normale Ende einer Verarbeitungsschleife behandelt.

END-WORK Das für Natural reservierte Wort END−WORK muss zum Beenden des READ WORK FILE-Statements benutzt werden.

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Feldlängen

Die Länge der Felder in der Operanden-Definitionstabelle wird wie folgt bestimmt:

Format Länge
A, B, I, F Die Anzahl der Bytes im Eingabedatensatz entspricht der internen Längendefinition.
N Die Anzahl der Bytes im Eingabedatensatz ergibt sich aus der Summe der internen Stellen vor und nach dem Komma (Dezimalpunkt). Komma und Vorzeichen belegen im Eingabedatensatz kein Byte.
P, D, T Die Anzahl der Bytes im Eingabedatensatz ergibt sich aus der Summe der Stellen vor und nach dem Komma (Dezimalpunkt) plus einer Stelle für das Vorzeichen, geteilt durch 2 und aufgerundet.
L 1 Byte wird benutzt. Bei Feldern des Formats C werden 2 Bytes benutzt.

Beispiele für Feldlängen:

Felddefinition Eingabedatensatz
#FIELD1 (A10) 10 Bytes
#FIELD2 (B15) 15 Bytes
#FIELD3 (N1.3) 4 Bytes
#FIELD4 (N0.7) 7 Bytes
#FIELD5 (P1.2) 2 Bytes
#FIELD6 (P6.0) 4 Bytes

Siehe auch Format und Länge von Benutzervariablen im Leitfaden zur Programmierung.

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Verarbeitung großer und dynamischer Variablen

Arbeitsdateityp Verarbeitung
UNFORMATTED Das Lesen einer dynamischen Variable von einer UNFORMATTED-Arbeitsdatei bewirkt, dass der komplette Rest der Datei in die Variable (von der aktuellen Position) gestellt wird. Wenn die Datei mehr als 1073741824 Bytes umfasst, dann werden zumindestens 1073741824 Bytes in die Variable gestellt.
FORMATTED Das Lesen einer dynamischen Variable von einer FORMATTED-Arbeitsdatei bewirkt, dass die Variable in ihrer gerade definierten Länge gefüllt wird (einschließlich Länge 0). Wenn die End-of-File-Bedingung erreicht ist, wird der Rest des aktuellen Feldes mit Leerzeichen aufgefüllt. Die nachfolgenden Felder bleiben unverändert.

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Beispiel

** Example 'RWFEX1': READ WORK FILE                                     
************************************************************************
DEFINE DATA LOCAL                                                       
1 EMPLOY-VIEW VIEW OF EMPLOYEES                                         
  2 PERSONNEL-ID                                                        
  2 NAME                                                                
*                                                                       
1 #RECORD                                                               
  2 #PERS-ID (A8)                                                       
  2 #NAME    (A20)                                                      
END-DEFINE                                                              
*                                                                       
FIND EMPLOY-VIEW WITH CITY = 'STUTTGART'                                
  WRITE WORK FILE 1                                                     
        PERSONNEL-ID NAME                                               
END-FIND                                                                
*                                                                       
* ...                                                                   
*                                                                       
READ WORK FILE 1 RECORD #RECORD
  DISPLAY NOTITLE #PERS-ID #NAME
END-WORK                   
*                               
END                            

Ausgabe des Programms RWFEX1:

#PERS-ID        #NAME        
-------- --------------------
                             
11100328 BERGHAUS            
11100329 BARTHEL             
11300313 AECKERLE            
11300316 KANTE               
11500304 KLUGE               
11500308 DIETRICH            
11500318 GASSNER             
11500343 ROEHM               
11600303 BERGER              
11600320 BLAETTEL            
11500336 JASPER              
11100330 BUSH                
11500328 EGGERT             

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