Der Natural-Stack ist eine Art "Zwischenablage", in der Sie
Natural-Kommandos, Benutzerkommandos und Daten für ein
INPUT
-Statement
speichern können.
Dieses Dokument behandelt folgende Themen:
So können Sie häufig nacheinander ausgeführte Funktionen, wie beispielsweise eine Abfolge von Logon-Kommandos, die häufig in der gleichen Reihenfolge ausgeführt werden, speichern.
Der Stack ist mit einem Stapel vergleichbar: die Daten/Kommandos werden aufeinander "gestapelt" und können sowohl oben auf dem Stack als auch unten im Stack abgelegt werden. Die gespeicherten Daten/Kommandos können nur in der gestapelten Reihenfolge verarbeitet werden, und zwar von oben nach unten.
Mit der Systemvariable *DATA
können Sie sich in einem Programm den Inhalt des Stack anzeigen lassen (weitere
Informationen siehe Systemvariablen-Dokumentation).
Die Verarbeitung der im Stack gespeicherten Kommandos und Daten ist abhängig von der jeweils ausgeführten Funktion.
Falls ein Kommando einzugeben ist, d.h. falls als nächstes die
NEXT
-Zeile erscheinen müsste, sucht Natural den Stack von oben
nach unten nach einem Kommando ab; wird ein Kommando gefunden, so wird die
NEXT
-Zeile unterdrückt, das Kommando gelesen und aus dem Stack
gelöscht. Das Kommando wird ausgeführt, als wäre es von Hand in der
NEXT
-Zeile eingegeben worden.
Falls ein INPUT
-Statement ausgeführt wird,
das Eingabefelder enthält, sucht Natural, bevor der INPUT
-Schirm
angezeigt wird, den Stack nach Eingabedaten ab und übergibt diese automatisch
an das INPUT
-Statement (und zwar unter Delimiter-Mode-Logik).
Natural überprüft, ob es sich um für das betreffende
INPUT
-Statement gültige Eingabedaten handelt; anschließend löscht
es die Daten aus dem Stack. Siehe auch
INPUT-Daten
aus dem Natural-Stack in der Beschreibung des
INPUT
-Statements.
Falls ein INPUT
-Statement mit Stack-Daten ausgeführt wird
und dieses INPUT
-Statement durch ein
REINPUT
-Statement
nochmals ausgeführt wird, wird der INPUT
-Schirm angezeigt, und
zwar mit den gleichen Stack-Daten wie beim ersten Mal. Bei einem
REINPUT
-Statement werden keine weiteren Daten vom Stack
gelesen.
Wird ein Natural-Programm normal beendet, werden die zuoberst gelagerten
Daten im Stack soweit gelöscht, bis sich entweder oben im Stack wieder ein
Kommando befindet oder der Stack ganz geleert ist. Wird ein Natural-Programm
aufgrund eines Fehlers oder mit dem Terminalkommando
%%
abgebrochen, wird
der gesamte Inhalt des Stacks gelöscht.
Es gibt folgende Möglichkeiten, Daten bzw. Kommandos im Stack abzulegen:
Sie können den Natural-Profilparameter
STACK
benutzen, um Daten oder Kommandos im Stack abzulegen. Der
STACK
-Parameter, der in der Natural
Parameter-Referenz-Dokumentation beschrieben ist, kann bei
der Installation von Natural vom Natural-Administrator im
Natural-Parametermodul gesetzt werden. Sie können den
STACK
-Parameter auch als dynamischen Parameter beim
Aufruf von Natural angeben.
Werden Daten/Kommandos mit dem STACK
-Parameter
im Stack abgelegt, so müssen mehrere Kommandos mit einem Semikolon (;)
voneinander getrennt werden. Einem Kommando, das innerhalb einer Reihe von
Daten- bzw. Kommandoelementen übergeben wird, muss ein Semikolon vorangestellt
werden.
Daten für mehrere INPUT
-Statements müssen mit einem
Doppelpunkt (:) voneinander getrennt werden. Einer Datenkette, die von einem
weiteren INPUT
-Statement gelesen werden soll, muss jeweils ein
Doppelpunkt vorangestellt werden. Soll ein Kommando, das Parameter erfordert,
im Stack abgelegt werden, werden das Kommando und die dazugehörigen Parameter
nicht durch einen Doppelpunkt voneinander getrennt.
Doppelpunkt und Semikolon dürfen nicht in den für das
INPUT
-Statement bestimmten Daten selbst auftauchen, da sie als
Trennzeichen interpretiert werden.
Innerhalb eines Natural-Programms können Sie das
STACK
-Statement
verwenden, um Daten oder Kommandos im Stack abzulegen. Die in einem
STACK
-Statement angegebenen Datenelemente können nur für ein
einziges INPUT
-Statement verwendet werden;
d.h. Sie müssen mehrere STACK
-Statements verwenden, wenn Sie Daten
für mehrere INPUT-Statements im Stack ablegen wollen.
Daten können entweder formatiert oder unformatiert im Stack abgelegt werden:
Werden unformatierte Daten aus dem Stack gelesen, werden sie im
Delimiter-Modus interpretiert, wobei die mit den Session-Parametern
IA
(Input
Assign) und ID
(Input Delimiter)
festgelegten Zeichen als Input-Zuweisungszeichen bzw. -Trennzeichen verarbeitet
werden.
Formatiert im Stack gelagerte Daten werden nach Feldinhalten getrennt
und Feld für Feld an die Eingabefelder des betreffenden
INPUT
-Statements übergeben. Falls die im Stack abzulegenden Daten
Begrenzungs-, Steuer- oder DBCS-Zeichen enthalten, sollten sie, um eine
unbeabsichtigte Interpretation dieser Zeichen zu vermeiden, formatiert im Stack
abgelegt werden.
Eine ausführliche Beschreibung des Statements STACK
finden
Sie in der Statements-Dokumentation.
Werden bei der Ausführung eines FETCH
- oder
RUN
-Statements Parameter
an das aufgerufene Programm übergeben, so werden diese Parameter oben auf dem
Stack abgelegt.
Mit dem Natural-Terminalkommando %.P
löschen Sie den
obersten Eintrag vom Natural- Stack.
Der Inhalt des Stacks kann mit dem Statement
RELEASE
gelöscht
werden. Eine ausführliche Beschreibung des Statements finden Sie in der
Statements-Dokumentation.
Anmerkung:
Wenn ein Natural-Programm mittels des Terminalkommandos
%%
oder mit einem
Fehler beendet wird, wird der Stack vollständig gelöscht.