Einführung Six Sigma

Diese Kapitel gibt Ihnen einen kurzen Überblick zum Thema Six Sigma.

Six Sigma () ist ein statistisches Qualitätsziel und zugleich eine Methode zum Qualitätsmanagement, die auf einer datengetriebenen Geschäftsstrategie basiert. Sie verlangt von Unternehmen, alle Prozesse an der Forderung nach bestmöglicher Qualität für den Kunden auszurichten.

Zielsetzung

Das Kernelement der Methode ist die Durchführung von datenbasierten Verbesserungsprojekten, unter Anwendung bewährter Qualitätsmanagementtechniken.

Prozessverbesserung, Streuungsverringerung und die Erzielung von Kostenersparnissen sind die Hauptziele der Methode.

Methode

Die am häufigsten eingesetzte Six-Sigma-Methode ist der sogenannte DMAIC-Regelkreis (Define/Measure/Analyse/Improve/Control). Der DMAIC-Ansatz wird eingesetzt, um bereits bestehende Prozesse messbar zu machen und sie nachhaltig zu verbessern.

DMAIC-Methode

s_ppm_sixsigma_dmaic

Grundlage

Viele stochastisch erfassbare Prozesse unterliegen der statistischen Normalverteilung (nach C. F. Gauß) und daher sind für diese der Mittelwert (µ) und die Standardabweichung (Sigma) eindeutig beschreibbar.

Normalverteilung nach Gauß

sixsigma_normalverteilung

Normalverteilung = Symmetrische Verteilung (Streuung) von Werten (Variationen) um einen Mittelwert

Auf der X-Achse werden Messwerte oder Beobachtungsergebnisse und auf der Y-Achse Wahrscheinlichkeitswerte aufgetragen.

Arithmetischer Mittelwert (µ) = Durchschnittswert (im allgemeinen Sprachgebrauch)

Standardabweichung (σ) = Maß der Abweichungen der beobachteten oder gemessenen Werte vom Mittelwert

Interpretation

Nach der Six Sigma-Methode stellt der Mittelwert der Normalverteilung eine Zielvorgabe zur Qualitätssicherung dar z. B. den Planwert einer Kennzahl. Mit Hilfe der Standardabweichung σ lässt sich der relevante Bereich der Beobachtungen oder Messungen zur Qualitätssicherung bestimmen.

Im Fall einer Normalverteilung können die folgenden Daumenregeln angewendet werden:

(µ±σ) enthält ungefähr 70 % der Beobachtungen

(µ±2σ) enthält ungefähr 95 % der Beobachtungen

(µ±3σ) enthält mehr als 99 % der Beobachtungen

Da Abweichungen von Kennzahlwerten gegenüber einem vorgegebenen Planwert sich nicht vermeiden lassen, werden Grenzwerte definiert, die den Bereich vorgeben, in dem die gemessenen Kennzahlwerte im Sinne des Qualitätsmanagement akzeptabel sind.

sixsigma_grenzwerte

Ziel der Six Sigma-Methode ist es, dass nahezu 100% (genau sind es 99,99966%) aller Ergebnisse eines Prozesses in einem Bereich, der von µ-6σ bis µ+6σ reicht, liegen. Anders ausgedrückt bedeutet dies, dass von einer Million Ausführungen nur 3,4 Ergebnisse fehlerhaft sind.

In aller Regel kommt es aber bei jedem Qualitätsmerkmal zu unerwünschter Streuung (Abweichungen vom Mittelwert) in den Prozessergebnissen. Auch der Mittelwert (oder Durchschnittswert) liegt oft nicht genau auf dem Planwert. (Erfahrungsgemäß erreichen die meisten Unternehmen durchschnittlich nicht mehr als 3 bis 4 Sigma.)

Tipp

Weiterführende Informationen zur Funktionsweise, zu Methode und Werkzeugen erhalten Sie beispielsweise in dem Buch Six Sigma für Dummies von Craig Gygi, Bruce Williams und Neil DeCarlo; Verlag: Wiley-VCH; 1. Auflage (Oktober 2005).