Neben der hier beschriebenen Darstellungsform sind auch andere ERM-Darstellungen gebräuchlich. Häufig werden Beziehungstypen nicht als eigene Objekte dargestellt, sondern als Kanten zwischen Entitytypen. Beziehungstypen, die eigene Attribute besitzen, werden dann als (schwache) Entitytypen dargestellt.
Eine dieser Darstellungsformen wurde von Sinz mit der SERM-Darstellung (Strukturiertes Entity-Relationship-Modell) entwickelt (vgl. Sinz, Entity-Relationship-Modell 1990). Durch die Verwendung gerichteter Graphen zur Darstellung der originären und abhängigen Datenobjekte und die Anordnung der Modellobjekte von links (starke Entitytypen) nach rechts (schwache Entitytypen und Beziehungstypen) wird die Entwicklungsrichtung der Datenstruktur sichtbar. Die Kantenansatzpunkte werden durch das jeweilige Objekt beschränkt und unterstützten damit die Visualisierung der Entwicklungsrichtung. Der Hauptunterschied zwischen SER-Modellen und der bisher beschriebenen Modellierung nach der eERM-Methode liegt somit in der grafischen Darstellung.
Die von der SAP AG in Walldorf im Rahmen ihrer Informationsmodellierung entwickelte Modellierungsmethodik verbindet Gedanken des SER-Ansatzes mit dem hier erläuterten eERM-Ansatz (vgl. Keller/Hechler, Informationsmodell 1991).
Hierbei wird bei der Objektbildung grafisch nicht zwischen Entitytypen und Beziehungstypen unterschieden. Die Abhängigkeiten zwischen den Informationsobjekten werden durch die Beziehungskomplexitäten der Pfeildarstellungen zum Ausdruck gebracht. Hierbei wird zwischen hierarchischen, aggregierenden und referentiellen Beziehungen unterschieden (vgl. folgende Abbildung).
Eine hierarchische Beziehung definiert eine einseitig existentielle Abhängigkeit zwischen Informationsobjekten.
Aggregierende Beziehungen entsprechen der Bildung von Beziehungstypen des eERM-Ansatzes.
Referentielle Beziehungen beschreiben die logischen Abhängigkeiten zwischen uminterpretierten Entitytypen und originären Entitytypen im Sinne des eERM-Ansatzes.
Die Spezialisierung wird analog zum eERM-Ansatz dargestellt.
In der nächsten Abbildung wird zur Verdeutlichung dieser Notation ein Beispiel in eERM-Darstellung gezeigt und in die SAP®-ERM-Darstellung umgesetzt (vgl. hierzu auch: Seubert, SAP®-Datenmodell 1991, S. 94).
Es wird deutlich, dass die zugrunde liegenden Fachinhalte ohne Informationsverlust in diese Darstellung überführt werden können.
Das SAP®-ERM kann als eine Art der Repräsentation von Datenmodellen nach Abschluss des Erstellungsprozesses angesehen werden. Durch die graphenorientierte Anordnung der Informationsobjekte im SAP®-ERM wird eine schnellere Navigation und Orientierung insbesondere in umfangreichen Datenmodellen unterstützt.