Das Grundmodell unterscheidet zwischen Entities, Attributen und Beziehungen. Hierbei kann grundsätzlich die Typebene von der Ausprägungsebene unterschieden werden.
Entities sind reale oder abstrakte Dinge, die für den betrachteten Ausschnitt der Aufgaben einer Unternehmung von Interesse sind.
For example, a business process can be a considered object. Die interessierenden Datenobjekte sind dann entsprechend dem Zerlegungsmodell von ARIS die Objekte des Umfeldes und die Objekte, die Ereignisse spezifizieren. Beispiele für Entities eines Prozesses Kundenauftragsbearbeitung sind:
Entities werden durch bestimmte Attribute (Eigenschaften) näher beschrieben. So kann z. B. ein Kunde über seinen Namen, Vornamen und die Anschrift näher spezifiziert werden.
Werden gleichartige Entities zu Mengen zusammengefasst, so werden diese als Entitytypen bezeichnet, deren einzelne Ausprägungen die Entities sind.
Die Gleichartigkeit von Entities drückt sich dadurch aus, dass sie durch gleiche Attribute beschrieben werden können. So wird der Kunde Maier und der Kunde Müller zu dem Entitytyp Kunden zusammengefasst, der Artikel 4710 und der Artikel 4712 zu dem Entitytyp Artikel. Entitytypen werden im ERM-Modell durch Rechtecke dargestellt (vgl. nächste Abbildung). Im Folgenden werden Entitytypen durch großgeschriebenen Text gekennzeichnet.
Attribute sind Eigenschaften, durch die Entitytypen beschrieben werden.
Attributausprägungen sind konkrete Werte von Attributen einzelner Entities. Z. B. kann der Kunde 1235 durch die Attributausprägungen Maier, Heinz, München usw. beschrieben werden. Die dazugehörigen Attribute lauten Name, Vorname und Wohnort.
Attribute werden meist durch ein Oval oder einen Kreis dargestellt. Im Folgenden wird als Darstellungsmittel das Oval verwendet. Die folgende Abbildung zeigt beispielhaft Attribute für den Entitytyp KUNDE.
Eine Unterscheidung zwischen Entitytypen und Attributen ist oft sehr schwierig und kann nur aus dem Kontext der Modellierung heraus getroffen werden. So können z. B. die Anschriften der Kunden auch als Entities aufgefasst werden und nicht als Attribute zu KUNDEN. In diesem Fall würde ein eigener Entitytyp ANSCHRIFT mit einer Beziehung zu KUNDEN modelliert werden. Ein hilfreiches Unterscheidungsmerkmal bei der Festlegung, ob es sich um einen Entitytyp oder ein Attribut handelt, ist hierbei, dass Entities Attribute besitzen, Attribute jedoch keine eigenen Attribute besitzen. Wird somit ein Attribut in einem ERM angelegt, das man später durch weitere Attribute beschreiben möchte, so wird es zum Entitytyp. Eine weitere hilfreiche Unterstützung bietet die Frage, ob man zu einem Objekt Beziehungen zu anderen Entitytypen herstellen möchte. Ist dies der Fall, so ist das betrachtete Objekt ebenfalls ein Entitytyp.
Eine Beziehung ist eine logische Verknüpfung zwischen Entities.
Beziehungen können damit nur existieren, wenn auch Entities existieren.
Werden gleichartige Beziehungen zu Mengen zusammengefasst, werden diese als Beziehungstypen bezeichnet.
Ein Beziehungstyp zwischen LIEFERANT und TEIL könnte z. B. LIEFERT heißen. Beziehungstypen werden im folgenden Text ebenfalls durch Großschreibung gekennzeichnet. Im ERM werden Beziehungstypen durch eine Raute dargestellt und über Kanten mit den Entitytypen verbunden (vgl. folgende Abbildung).
Bei der Bezeichnung der Beziehungstypen kann oft nur eine Leserichtung zu sinnvollen Verbindungen führen. So soll im obigen Beispiel die Beziehung Lieferant liefert Teil ausgedrückt werden. In anderer Leserichtung wäre das Ergebnis Teil liefert Lieferant, was eindeutig nicht sinnvoll ist. Ist die Leserichtung nicht eindeutig bestimmbar, muss diese Schwierigkeit durch eine geschickte Wahl übergeordneter Begriffe umgangen werden.
Es werden mehrere Arten von Beziehungstypen unterschieden. Unterscheidungsmerkmale sind hierbei zum einen die Anzahl der durch sie verbundenen Entitytypen und zum anderen der Komplexitätsgrad einer Beziehung.
Bei der Anzahl der durch einen Beziehungstyp verbundenen Entitytypen können 1-, 2- oder n-stellige Beziehungen unterschieden werden.
Der Komplexitätsgrad oder die Kardinalität gibt an, wie viele Entities eines Entitytyps mit einem Entity des anderen Entitytyps in Beziehung stehen können.
Die dabei zu unterscheidenden Beziehungen werden in folgender Abbildung gezeigt (vgl. Scheer, Wirtschaftsinformatik 1994, S. 34).
Es ergeben sich somit vier verschiedene Beziehungsarten (Kardinalitäten):
Bei einer 1:1-Beziehung wird jeder Entity der ersten Menge genau einem Entity der zweiten Menge zugeordnet.
Eine 1:n-Beziehung drückt aus, dass jeder Entity der ersten Menge genau einem Entity der zweiten Menge zugeordnet wird, jeder Entity der zweiten Menge jedoch Beziehungen zu verschiedenen Entities der ersten Menge eingehen kann.
Die n:1-Beziehung drückt den gleichen Sachverhalt in umgekehrter Reihenfolge aus.
Werden jedem Entity der ersten Menge mehrere Entities der zweiten Menge zugeordnet und umgekehrt, so liegt eine n:m-Beziehung vor.
Die Kardinalitäten des Beziehungstyps (Attributtyp Komplexitätsgrad) werden an die Kanten des Entity-Relationship-Modells geschrieben.
Die Kardinalität gibt an, an wie vielen Beziehungen des Beziehungstyps ein Entity des Entitytyps maximal beteiligt sein kann. Im Beispiel der n:1-Beziehung der obigen bedeutet dies, dass ein Unternehmen des Entitytyps UNTERNEHMEN in mehreren Beziehungen ZUGEORDNET vorkommen kann, da ein Unternehmen aus mehreren Werken besteht; ein konkretes Werk kann jedoch maximal an einer Beziehung ZUGEORDNET beteiligt sein, muss also einem Unternehmen eindeutig zugeordnet sein.
In der Originalarbeit von Chen werden die Kardinalitätsangaben in anderer Weise interpretiert. Die hier dargestellte Notation ermöglicht aber, insbesondere bei der Darstellung von Beziehungen zwischen mehreren Entitytypen, eindeutigere Formulierungen. Auf die Originalfassung von Chen wird an dieser Stelle daher nicht eingegangen, da dies nur zu unnötigen Verwirrungen führen würde.
Da auch Beziehungen zwischen Entities eines Entitytyps möglich sind, ist auch die Darstellung zweier paralleler Kanten zwischen einem Entitytyp und einem Beziehungstyp zulässig. Den Kanten können dann zur Unterscheidung Rollennamen vergeben werden. Ein Beispiel zur Darstellung rekursiver Beziehungen zeigt die folgende Abbildung. Ein übergeordnetes Teil besteht aus mehreren untergeordneten Teilen, ein untergeordnetes Teil kann aber auch als Komponente in mehreren übergeordneten Teilen verwendet werden.
Sowohl Entitytypen als auch Beziehungstypen können durch Attribute beschrieben werden (vgl. folgende Abbildung).
Die Wertebereiche von Attributen werden als Domänen bezeichnet.
Die Zuordnungen von Elementen der Domäne zu Elementen der Entity- und Beziehungstypen stellen auch Beziehungen dar und können durch eine Kante dargestellt werden, die mit dem Namen gekennzeichnet ist.
Zwischen einem Entitytyp und mindestens einer Domäne muss eine 1:1-Beziehung bestehen. Die Werte dieser Domäne identifizieren die einzelnen Entities eindeutig und werden deshalb auch Schlüsselattribut des Entitytyps genannt.
Im Beispiel der nächste Abbildung (vgl. Scheer, Wirtschaftsinformatik 1994, S. 33) werden die Entities von KUNDE über das Schlüsselattribut Kundennummer eindeutig identifiziert.
Beziehungen werden durch die Verschmelzung der Schlüsselattribute der verbundenen Entities identifiziert. Schlüsselattribute des Beziehungstyps WOHNEN sind somit die Kundennummer und die Adressennummer.
Werte aus Domänen mit einer 1:n - Beziehung zu Entity- oder Beziehungstypen definieren die beschreibenden Attribute der jeweiligen Datenobjekte.