Einleitung

Die reibungslose Abfolge unternehmensübergreifender Geschäftsprozesse gewinnt zunehmend an Bedeutung. Dabei steht auf der einen Seite der Ablauf bestimmter Vorgänge an den Schnittstellen zwischen den Unternehmen, auf der anderen Seite die Schnittstelle zwischen Unternehmen und ihren Kunden im Blickpunkt. Die Kontakte sollen übersichtlich, schnell, einheitlich und direkt erfolgen.

Größte Relevanz besitzt auch das schnelle Finden von adäquaten Geschäftspartnern - aus Unternehmenssicht - und Anbietern - aus Verbrauchersicht. Eine optimale Gestaltung dieser Prozesse bedeutet einen Wettbewerbsvorteil. Die geeignete Plattform zur Unterstützung der multilateralen Beziehungen ist das Internet. Da die Vorgänge innerhalb des oben beschriebenen Umfeldes sehr vielschichtig sind, muss definiert werden, was unter E-Business verstanden wird.

E-Business ist ein Oberbegriff für die Unterstützung der Geschäftstätigkeit eines Unternehmens durch Informations- und Kommunikationstechnologien. Es umfasst die Unterstützung der Beziehungen und Prozesse zwischen Geschäftspartnern, Mitarbeitern und Kunden durch elektronische Medien (Herrmans, Sauter, 1999).

Somit kann E-Business die Erstellung einer Web-Site zur Unternehmenspräsentation, der Kauf eines Artikels via Internet, ein hoch komplexes Projekt zweier Unternehmen oder auch vielschichtige Beziehungen unter beliebig vielen Partnern bedeuten, die auf einem Marktplatz zusammenkommen.

Daraus leiten sich folgende Benennungen ab:

B2B (Business to Business)

Business to Business bezeichnet die Abwicklung von Transaktionen zwischen Unternehmen. Dies wird beispielsweise durch die Vernetzung der Supply Chains der Unternehmen ermöglicht.

B2C (Business to Consumer)

Business to Consumer bezeichnet die Abwicklung von Transaktionen zwischen Unternehmen und Ihren Kunden. Beispiel hierfür sind die Einkäufe von Kunden in Online-Shops.

B2A/C2A (Business/Consumer to Administration)

Business/Consumer to Administration bezeichnet alle Transaktionen zwischen Unternehmen oder Einzelpersonen und der öffentlichen Verwaltung. Besonders im Bereich der Kontakte zwischen Unternehmen und Verwaltung wird ein enormes Potenzial zur Kosteneinsparung gesehen.

Transaktionsmöglichkeiten im E-Business

Neben der Unterscheidung in verschiedene Partner ist auch eine Unterscheidung im Umfang der Beziehungen zwischen den verschiedenen Partnern möglich: one to one, one to many, many to many. Große Bedeutung hat vor allem das Marktplatz-Szenario erlangt.

Marktplätze

Elektronische Marktplätze sind virtuelle Plätze, auf denen eine (beliebige) Zahl Käufer und Verkäufer Waren und Dienstleistungen (offen) handeln und Informationen tauschen.

Zur Unterstützung dieser denkbaren Szenarien wurde das eBusiness Scenario Diagram entwickelt. Gemeinsam mit anderen Methoden und verschiedenen Komponenten, die ARIS zur Verfügung stellt, kann die Realisierung von E-Business-Projekten optimal unterstützt werden. Dieses Kapitel zu den eBusiness Scenario-Diagrammen beschreibt zunächst die Methode mit allen Objekten und Auswertungsmöglichkeiten und geht danach auf die Verbindung zu anderen Methoden ein. Abschließend wird ein Anwendungsfall vorgestellt, der die komplexen Möglichkeiten aufzeigt.