RAMS (Requirements Analysis for Management Systems) ist eine von Digital Equipment entwickelte Methode zur Unternehmensanalyse.
RAMS ist eine modellierte Vorgehensweise für die Sichtung und Beurteilung des Integrationspotenzials von Informationstechnologie sowie zur Entwicklung von Lösungsszenarien für die Anforderungen an Informationssysteme. Das Ergebnis ist eine Anforderungsspezifikation, die sicherstellt, dass Unternehmensziele, Geschäftsabläufe, Informationsflüsse und Informationssysteme aufeinander abgestimmt sind.
Im Modell werden auf einer Diagonalen alle zu betrachtenden Abteilungen, Aktivitäten und bestehenden Anwendungen dargestellt. Diese Diagonale wird in Form einer Matrix um die wichtigsten Informationsflüsse zwischen den einzelnen funktionalen Einheiten ergänzt. Hinzuzufügen sind unter Umständen auch wichtige Güter-, Geld- oder Materialströme.
Vorgehensmodell einer RAMS-Studie
Schritt 1: Der erste Schritt beinhaltet die Definition der erwarteten Studienergebnisse, die Benennung der einzubeziehenden Teilnehmer und eine erste Festlegung des Zeitplans.
Schritt 2: Die zweite Phase beginnt mit der Auswahl der verschiedenen Abteilungen, Aktivitäten und bestehenden Anwendungen, die in der Studie betrachtet werden sollen. Diese werden auf einer Diagonalmatrix dargestellt, auf der es anschließend auch gilt, die wichtigsten Informationsflüsse zwischen den einzelnen funktionalen Einheiten deutlich zu machen. Hinzuzufügen und sichtbar zu machen sind unter Umständen auch wichtige Güter, Geld oder Materialströme. Ebenfalls festgelegt werden zudem diejenigen Abteilungen oder Funktionen, für die eine detaillierte Anforderungsanalyse gewünscht wird.
Schritt 3: Nachdem der Umfang der Studie definiert worden ist, werden in Schritt 3 die ausgewählten Abteilungen oder Funktionsgruppen hinsichtlich ihrer Geschäftsziele und -prozesse sowie Aufgaben und verwandte Informationsbedürfnisse im Detail analysiert. Der kreative Gebrauch von Zeichnungen und Illustrationen unterstützt das Verständnis komplexer Prozesse oder Vorgehensweisen. Häufig werden zur Verdeutlichung auch originale Geschäftsformulare, Berichte oder Bildschirmmasken verwendet. Eine wichtige Aufgabe dieser Analyse liegt darin, bestehende Aktivitäten und Systeme auf mögliche Unregelmäßigkeiten im Verhältnis zwischen Informationsflüssen und Geschäftsabläufen zu durchleuchten. Weiterhin werden Möglichkeiten zur Verbesserung bereits vorhandener Aktivitäten und Systeme untersucht. Im Verlauf der Analyse sollen Probleme, Fragen und Vorschläge für optimale Lösungen herausgestellt werden. Diese Informationen werden anschließend strukturiert und genau auf ihre Ursachen und Wirkungen hinsichtlich der Geschäftsaktivitäten untersucht. Zeigen sich potentielle Verbesserungschancen, werden diese erfasst und ihr möglicher Nutzen bewertet.
Schritt 4: Die Ergebnisse der ausführlichen Ist-Analyse dienen nun als Basis der folgenden Anforderungsspezifikation. Für die jetzt klar umrissenen Problemfelder werden neue Ideen und alternative Lösungen entwickelt. Es gilt dabei stets, dass die vorgeschlagenen Lösungen - bei denen es sich sowohl um komplexe Systeme wie auch um einfache Prozessänderungen handeln kann - in engem Bezug zu der vorher erfassten Ausgangslage stehen müssen. Diese Abgleichung mit der Ausgangslage hat für sämtliche Funktionen und Aktivitäten in den relevanten Bereichen zu erfolgen. Das Ergebnis der Studie kann sowohl die Funktionalität generischer Lösungen sein als auch etwa die Erstellung und den Abgleich von Nutzeranforderungen umfassen.
Schritt 5: Die während der einzelnen Analyseschritte gesammelten Ergebnisse gehen ein in die Formulierung der abschließenden Anforderungsspezifikationen. Alle Informationen, Detailuntersuchungen und Vorschläge, die im Verlauf der Studie erarbeitet wurden, werden als Abschlussbericht zusammengefasst und bilden die Basis für Anforderungen an künftige Systeme. Als nächster Schritt zur Implementierung der vorgebrachten Lösungen hat dann eine funktionale Systemspezifikation zu erfolgen.