Eine typische Darstellungsart für Organisationsstrukturen ist das Organigramm. In ihm werden je nach den gewählten Strukturierungskriterien die gebildeten Organisationseinheiten (als Aufgabenträger) und ihre Verknüpfungen untereinander dargestellt.
Organisationseinheiten sind Träger der zur Erzielung der Unternehmensziele durchzuführenden Aufgaben.
Die Verknüpfungen stellen die Verbindungen zwischen den Organisationseinheiten dar. In folgender Abbildung wird hierfür ein Beispiel gezeigt.
Zur genaueren Spezifizierung der Unterstellungsverhältnisse werden verschiedene Kantentypen zwischen Organisationseinheiten unterschieden. Eine Kante kann hierbei bedeuten:
Werden die funktionalen Zuständigkeiten erfasst, bildet das Organigramm die Verteilung der betrieblichen Aufgaben ab.
Zur Darstellung einzelner Stellen im Unternehmen, für die z. B. Stellenbeschreibungen existieren, steht ein eigener Objekttyp Stelle zur Verfügung. Dieser wird wie in der nächsten Abbildung dargestellt. Einer Organisationseinheit können mehrere Stellen zugeordnet werden. Die Bedeutung der Kanten entspricht der zwischen Organisationseinheiten.
Den Stellen und Organisationseinheiten können natürliche Personen, die diese Stellen besetzen, zugeordnet werden. Auch für Personen sind eigene Objekte in ARIS vorhanden, die ebenfalls in folgender Abbildung dargestellt werden. Die Zuordnung einer natürlichen Person zu einer Organisationseinheit drückt aus, dass diese Person als Mitarbeiter der Organisationseinheit zugeordnet ist; die Zuordnung zu einer einzelnen Stelle definiert die aktuelle Stellenbesetzung im Unternehmen. Ein Beispiel zeigt diese Abbildung.
Organisationseinheiten und Personen können auch typisiert werden. Damit kann für eine Organisationseinheit z. B. definiert werden, ob es sich um eine Abteilung, Hauptabteilung oder Gruppe handelt; Personen können z. B. den Rollen Abteilungsleiter, Gruppenleiter oder Projektleiter zugeordnet werden.
Zur Darstellung dieser Typisierung existieren die Objekte Organisationseinheitstyp und Rolle. Ein Beispiel der erläuterten Typisierung von Organisationseinheiten und Personen zeigt diese Abbildung.
Die Verwendung dieser Objekttypen ermöglicht es, allgemeine Geschäftsregeln abzubilden, die von konkreten Organisationseinheiten oder Personen des Unternehmens abgeleitet sind. So besteht in Prozessketten die Möglichkeit zu definieren, dass nur bestimmte Rollen eine Funktion ausführen dürfen oder nur bestimmte Rollen Zugriff auf ein Informationsobjekt haben dürfen.
Die Modellierung der Aufbauorganisation des Unternehmens ist Ausgangspunkt für die in der DV-Konzept-Ebene zu definierenden Netztopologien, die diese Aufbauorganisation bestmöglich unterstützen sollen. Zur Definition der Netztopologie gehören Netzkanten und Netzknoten, die sich an bestimmten Standorten des Unternehmens befinden. Der Standort einer Organisationseinheit ist somit das wichtigste Bindeglied zwischen Fachkonzept und DV-Konzept der Organisationssicht. Jeder Organisationseinheit ist deshalb im Fachkonzept bereits der Standort zuordenbar, an dem sie sich befindet. Ein Beispiel hierzu zeigt diese Abbildung.
Standorte sind beliebig hierarchisierbar. Ein Standort kann ein gesamtes Werk, ein Gebäude, oder auch bei einer detaillierteren Betrachtung ein Büro bis hin zu einem einzelnen Arbeitsplatz in einem Zimmer sein. Damit ist es im DV-Konzept möglich, Netzknoten eines Netzes den einzelnen Arbeitsplätzen der organisatorischen Einheit zuzuordnen, also z. B. zu definieren, dass in einem Büro (Zimmer 102) insgesamt 3 Netzknoten zur Verfügung stehen müssen.
Diese Abbildung zeigt das Beispiel einer Standorthierarchisierung.