Alternative oder additive Zuordnung von Ressourcen
Sie können festlegen, ob alle Personalressourcen, die einer Funktion zugeordnet sind, benötigt werden, um die Funktion auszuführen (additive Zuordnung) oder nur eine davon (alternative Zuordnung). Die Zuordnungsstrategie können Sie auf zwei verschiedene Arten modellieren:
Mit Kantentypen:
Sind mehrere Ressourcen einer Funktion mit der Kante führt aus zugeordnet, wird die Funktion alternativ ausgeführt, d. h. nur eine Ressource wird benötigt. Sind mehrere Ressourcen einer Funktion mit dem Kantentyp wirkt mit bei zugeordnet oder mit beiden Kantentypen (führt aus/wirkt mit bei), wird die Funktion additiv ausgeführt, d. h. alle Ressourcen werden benötigt.
Mit dem Funktionsattribut Ressourcenzuordnung:
Sind mehrere Ressourcen einer Funktion zugeordnet und das Attribut Ressourcenzuordnung ist gepflegt, legt dieser Wert die Zuordnungsstrategie (alternativ oder additiv) fest. Das Funktionsattribut Ressourcenzuordnung hat Priorität vor der Zuordnung durch die Kantentypen.
Anzahl der Mitarbeiter
Dieses Attribut (Attributtypgruppe Simulation) gibt an, welche Personalressource zur Bearbeitung einer Funktion herangezogen werden soll, wenn mehrere Mitarbeiter zur Bearbeitung herangezogen werden können. Je höher die Zahl, desto höher die Priorität. Sind beispielsweise drei Mitarbeiter zugewiesen, wird bevorzugt der Mitarbeiter mit der Priorität 3 zur Prozessbearbeitung herangezogen. Trifft während dieser Mitarbeiter tätig ist ein neuer Prozess bei der Funktion ein, wird der Mitarbeiter mit der Priorität 2 zur Bearbeitung des neuen Prozesses herangezogen usw.
Bei der Verwendung mehrerer Ressourcen für Stellen und Rollen gilt: Wenn mehrere Personen herangezogen werden müssen, wird zuerst die Person der am höchsten priorisierten Stelle oder der am höchsten priorisierten Rolle herangezogen, danach die Person der nächst höher priorisierten Stelle/Rolle. Das so lange, bis alle benötigten Personen gebunden sind.
Die Personenanzahl muss höher sein als die Anzahl der Prozessinstanzen. Bitte beachten Sie, dass für die Objekttypen Stelle und Rolle immer von einer Mitarbeiterzahl von 1 ausgegangen wird, gleichgültig, welche Anzahl Sie im Attribut Anzahl benötigter Mitarbeiter (Attributtypgruppe Simulation) für die Kante führt aus eingetragen haben.
Priorisierung der Ressourcenzuordnung
Sind Ressourcen einer Funktion alternativ zugeordnet, können Sie mit dem Attribut Priorität festlegen, welche Ressource Priorität hat, wenn mehrere gleichzeitig verfügbar sind. Die Ressource mit der höchsten Priorität wird dann zugeordnet.
Allgemeine Priorisierung von Ressourcen
Um festzulegen, welche Ressource allgemein bevorzugt herangezogen werden soll, definieren Sie das Attribut Priorität an Personalressourcen oder technischen Ressourcen (Attributtypgruppe Simulation). Es gibt an, welche Personalressource zur Bearbeitung einer Funktion herangezogen werden soll, wenn mehrere Mitarbeiter zur Bearbeitung herangezogen werden können. Je höher die Zahl, desto höher die Priorität. Sind beispielsweise drei Mitarbeiter zugewiesen, wird bevorzugt der Mitarbeiter mit der Priorität 3 zur Prozessbearbeitung herangezogen. Trifft während dieser Mitarbeiter tätig ist ein neuer Prozess bei der Funktion ein, wird der Mitarbeiter mit der Priorität 2 zur Bearbeitung des neuen Prozesses herangezogen usw.
Bei der Verwendung mehrerer Ressourcen für Stellen und Rollen gilt: Wenn mehrere Personen herangezogen werden müssen, wird zuerst die Person der am höchsten priorisierten Stelle oder der am höchsten priorisierten Rolle herangezogen, danach die Person der nächst höher priorisierten Stelle/Rolle. Das so lange, bis alle benötigten Personen gebunden sind.
Die Personenanzahl muss höher sein als die Anzahl der Prozessinstanzen. Bitte beachten Sie, dass für die Objekttypen Stelle und Rolle immer von einer Mitarbeiterzahl von 1 ausgegangen wird, gleichgültig, welche Anzahl Sie im Attribut Anzahl benötigter Mitarbeiter (Attributtypgruppe Simulation) für die Kante führt aus eingetragen haben.
Priorisierung von Ressourcen für eine spezielle Funktion
Um festzulegen, welche Ressource für eine bestimmte Funktion bevorzugt herangezogen werden soll, definieren Sie das Attribut Priorität an der Kante zwischen Funktionen und Ressourcen (Attributtypgruppe Simulation). Das kann von Vorteil sein, wenn bestimmte Ressourcen für die Ausführung einer bestimmten Aufgabe besser geeignet sind als andere. Das Attribut an der Kante hat Vorrang vor dem Attribut an der Ressource. Je höher der Wert, desto höher die Priorität.
Zuordnung von mehreren Ressourcen zu Stellen
Sie können einer Stelle mehrere Mitarbeiter zuordnen. Wird die Stelle angefragt, wird ein verfügbarer Mitarbeiter dieser Stelle zugeordnet. Sind Prioritäten für Mitarbeiter gepflegt, wird derjenige mit der höchsten Priorität zugeordnet.
Ressourcenbindung
Eine Ressource, die aufeinanderfolgenden Funktionen zugeordnet ist, bearbeitet diese Funktionen nacheinander, auch wenn sie von einer anderen Funktion angefragt wird. Die Ressourcenbindung ist für jede Ressource separat steuerbar und kann für Teile des Prozesses aktiviert oder deaktiviert werden. Die Zuordnungsstrategie kann durch das Attribut Ressource binden an den Kantentypen führt aus und wirkt mit bei gesteuert werden. Ist das Attribut aktiviert, bearbeitet die Ressource die aufeinanderfolgenden Funktionen, denen sie zugeordnet wurde, ohne Unterbrechung, auch wenn die Ressource von anderen Funktionen angefragt wird. Die Ressource wird freigegeben, sobald die Prozessmappe eine Funktion erreicht, die ihr nicht zugeordnet ist. Das bedeutet, dass die Bindung nur solange besteht, wie die Funktionen direkt aufeinander folgen (Ereignisse werden dabei nicht berücksichtigt). Eine Ressource wird freigegeben sobald sie aus einem anderen Grund als dem Mangel der Ressource warten muss. Ein besonderer Fall dieser Regel sind UND- und ODER-Verbindungen (siehe weiter unten). Wurde eine zusätzlich zugeordnete Ressource mit der Ausführung einer Funktion gebunden, aber eine der anderen zugeordneten Ressourcen ist nicht verfügbar, wird die Ressource freigegeben. Ansonsten würde sie unnötig warten, während sie andere Funktionen ausführen könnte. Die Zuordnungsstrategie, die durch die Pflege des Kantenattributes an einem bestimmten Punkt im Kontrollfluss aktiviert wird, bleibt durch den restlichen Kontrollfluss aktiv, bis der Wert des Attributs Ressource binden geändert wird.
Wurde der Kontrollfluss durch eine Regel geteilt, enthalten die Pfade die Bindungsstrategie, die vorher verwendet wurde. Innerhalb dieser Pfade kann die Strategie dann unabhängig geändert werden. Erreicht eine Prozessmappe eine zusammenführende UND- oder ODER-Regel, werden alle Ressourcen dieser Prozessmappe freigegeben. Dies passiert aus den folgenden Gründen:
Die Prozessmappe muss an der Verbindung auf Prozessmappen aus anderen eingehenden Pfaden warten. Würde die Ressource nicht freigegeben werden, wäre sie für andere Aufgaben solange nicht verfügbar obwohl sie keine Funktion ausführt.
Es gibt Fälle in denen eine Ressource für die Ausführung von Funktionen verschiedener Prozesspfade benötigt wird, die zu einer Verbindung führen. Wäre die Ressource nicht freigegeben, könnte sie diese Funktionen nicht ausführen. Dadurch würde eine unlösbare Situation entstehen und der Prozess könnte nicht abgeschlossen werden.
Nach der Zusammenführung wird der Wert des Attributs Ressource binden aktiviert, wenn mindestens eine der eintreffenden Prozessmappen an diesem Attribut auf aktiv gesetzt wurde, und deaktiviert, wenn alle Prozessmappen auf deaktiviert gesetzt wurden. Erreicht eine Prozessmappe eine XOR-Zusammenführung und kann weitergeleitet werden, bleibt die Ressource der Prozessmappe gebunden. Kann die Prozessmappe nicht weitergeleitet werden, wird die Ressource freigegeben. Die Zuordnungsstrategien gemäß dem Attribut Ressource binden könnte mit der Strategie gemäß dem Attribut Priorität von Ereignissen und Personalressourcen kollidieren. Deshalb hat das Attribut Ressource binden Vorrang.
Benötigte und verfügbare Mitarbeiter
Für Ressourcentypen, die mehr als einen Mitarbeiter repräsentieren, z. B. Organisationseinheit, Gruppe, ist es möglich, die Anzahl der benötigten und bereitgestellten Mitarbeiter zu spezifizieren. Die Anzahl der Mitarbeiter einer bestimmten Ressource, die für die Ausführung einer Funktion angefragt wurde, kann für Kanten zwischen Funktion und Organisationseinheit mit dem Attribut Anzahl benötigter Mitarbeiter gepflegt werden. Die Anzahl der Mitarbeiter, die durch eine Ressource zur Verfügung gestellt wird, kann mit dessen Attribut Anzahl Mitarbeiter gepflegt werden. Ist der Ressource ein Organigramm hinterlegt, werden die darin definierten Ressourcen verwendet. Eine Funktion wird nur ausgeführt, wenn die Anzahl der angefragten Mitarbeiter kleiner oder gleich der Anzahl der vorhandenen Mitarbeiter ist. Trifft dies nicht zu, stapeln sich die eintreffenden Prozessmappen an der Funktion im Status Dynamisch liegend. Bietet die Ressource die Anzahl der benötigten Mitarbeiter mehrfach, kann die Funktion entsprechend oft parallel ausgeführt werden. Sind die entsprechenden Attribute nicht gepflegt, wird die benötigte und vorhandene Anzahl der Mitarbeiter auf 1 gesetzt.
Ressourcenbindung für mehrfache Funktionsausführung
Mit dem Funktionsattribut zu bearbeitende Prozesse legen Sie fest, wie oft die betreffende Funktion ausgeführt wird, bevor die bearbeitende Ressource anderen Funktionen mit dynamisch liegender Prozessmappe zugeordnet werden kann. Ist die Anzahl der Prozessmappen mit dynamischer Liegezeit an der Funktion höher als der Attributwert, wird die Funktion so oft ausgeführt wie im Attribut spezifiziert. Ist die Anzahl der Prozessmappen mit dynamischer Liegezeit an der Funktion kleiner oder gleich dem Attributwert, wird die Funktion ausgeführt, solange Prozessmappe warten.
Die Zuordnungsstrategie gemäß dem Attribut zu bearbeitende Prozesse (führt eine bestimmte Funktion öfter als ein Mal aus) kollidiert mit der Zuordnungsstrategie gemäß dem Attribut Ressource binden (führt mehrere Funktionen in Reihe durch) der Kanten führt aus und wirkt mit bei. Falls beide Attribute gesetzt sind, hat die Strategie gemäß Ressource binden Priorität.
Die Zuordnungsstrategie gemäß dem Attribut zu bearbeitende Prozesse (führt eine bestimmte Funktion öfter als ein Mal aus) kollidiert mit der Zuordnungsstrategie gemäß dem Ereignisattribut Priorität. Arbeitet eine Ressource an einem Stapel gemäß dem Attribut zu bearbeitende Prozesse und wird zur gleichen Zeit von einer Funktion oder eine Prozessmappe mit höherer Priorität angefordert, wird zuerst die Stapelverarbeitung beendet, bevor sie einer anderen Funktion zugeordnet wird.