Bei einem exklusiven Prozessdurchlauf wird eine Prozessmappe an einer Verzweigung nur durch einen ausgehenden Flow weitergeleitet. Die Entscheidung, welche Verzweigung aktiviert wird, kann im BPMN process diagram mittels Wahrscheinlichkeiten oder Ereignissen modelliert werden:
Wahrscheinlichkeiten
Sobald eine Prozessmappe an einem Exclusive gateway mit mehreren ausgehenden Gates aktiviert wird, wird eine Prozessmappe mit der Prozessnummer der aktivierenden Prozessmappe durch ein Gate weitergeleitet. Die Weiterleitung beruht standardmäßig auf Wahrscheinlichkeiten. Die Wahrscheinlichkeiten können für ausgehende Sequence flows definiert werden (Attributtypgruppe Simulation, Attribut Wahrscheinlichkeit). Die Summe der Wahrscheinlichkeiten aller Sequence flows sollte gleich 1 sein.
Ist dies nicht der Fall oder sind keine Wahrscheinlichkeiten gepflegt, gelten folgende Regeln:
Wenn alle Wahrscheinlichkeiten gepflegt und gleich 0 sind, wird nichts geändert.
Wenn alle Wahrscheinlichkeiten gepflegt sind und die Summe nicht gleich 1 ist, werden die Wahrscheinlichkeitswerte normalisiert, sodass ihre Summe 1 entspricht.
Wenn nur ein Teil der Wahrscheinlichkeiten gepflegt und die Summe kleiner 1 ist, wird die Differenz zwischen 1 und der Summe der gepflegten Wahrscheinlichkeiten zu gleichen Anteilen auf die nicht gepflegten Wahrscheinlichkeiten verteilt.
Wenn nur ein Teil der Wahrscheinlichkeiten gepflegt und die Summe größer 1 ist, werden die nicht gepflegten Wahrscheinlichkeiten auf 0 gesetzt und die gepflegten Wahrscheinlichkeiten normalisiert, sodass ihre Summe 1 beträgt.
Ereignisse
Ein eventbasierter Exclusive gateway kann modelliert werden, indem (Receive-)Tasks oder Intermediate Events durch Sequence flows damit verbunden werden. Eine Prozessmappe, die an einem Gateway ankommt, wartet bis eine Message an einem der (Receive-)Tasks empfangen wird oder bis eins der Ereignisse ausgelöst wird. Sobald dies passiert, wird eine Prozessmappe durch den entsprechenden Sequence flow an das folgende Objekt weitergeleitet.