Die Ursache-Wirkungs-Kette verdeutlicht die Ursache-Wirkungsbeziehungen zwischen den einzelnen Teilzielen einer Strategie, also über die definierten Perspektiven der Kennzahlen hinweg. D. h., sie beschreibt, wie die Ziele der Perspektiven erreicht werden können. Dabei bilden die Perspektiven selbst sozusagen die Rahmenbedingung für die Ursache-Wirkungs-Kette („Kraftfeld des Unternehmens“). Man geht davon aus, dass Verbesserungen im Umfeld der Lern- und Entwicklungsperspektive einen direkten und positiven Einfluss auf Ziele und Kennzahlen der internen Prozessperspektive haben. Weiterhin wirken sich die Entwicklungen der Prozessperspektive auch positiv auf die Ziele und Kennzahlen der Kundenperspektive aus, was letztlich zu einer Verbesserung der Finanzziele führt.
Während des Aufbaus eines unternehmensweiten Balanced Scorecard-Systems werden für jede Strategie Ziele und Kennzahlen definiert und deren Wirkungsbeziehungen innerhalb der Perspektiven sowie perspektivenübergreifend dargestellt. Man geht von den Zielen und Kennzahlen der finanziellen Perspektive aus und sucht entsprechende „positive Verursacher“ (Leistungstreiber) in der Kundenperspektive. Diese werden dann über die interne Prozessperspektive bis auf die Lern- und Entwicklungsperspektive heruntergebrochen. Diese Vorgehensweise ermöglicht es, Strategien eines Unternehmens oder einer Division in Teilziele und Kennzahlen aufzuspalten und auch entsprechende operative Maßnahmen abzuleiten.
Durch die Festlegung der Ursache-Wirkungs-Kette und die Definition der Kennzahlen ergibt sich implizit ein Gleichgewicht zwischen Frühindikatoren und Spätindikatoren.