Formulierung und Übersetzen der Vision und der Strategie

Die Strategie eines Unternehmens resultiert aus der Unternehmensvision.

Die Vision stellt ein übergeordnetes Leitbild für das betrachtete Unternehmen dar, sie ist als pauschale, aber sehr plakative Aussage wenig konkret, gilt aber als oberste Handlungsmaxime und stellt so eine Art Kurzfassung der Unternehmensphilosophie dar.

Für unterschiedliche strategische Geschäftseinheiten eines Unternehmens werden entsprechende Strategien festgelegt. Diese Strategien müssen sich am Erfolgsziel des Unternehmens orientieren. Daher ist es notwendig, dass zu Beginn der Einführung einer BSC das Top-Management des Unternehmens in einem Workshop die Vision und die daraus resultierenden Strategien für die strategischen Geschäftseinheiten bestimmt. In den meisten Fällen wird das Ergebnis eine finanzielle Zielsetzung (finanzielle Perspektive) sein. Der Schwerpunkt kann unterschiedlich sein: Mögliche Ziele sind bestimmte Werte für Kapitalrentabilitäten, ROI, Shareholder Value, Umsatzerlöse oder Cash Flow. Die finanziellen Ziele müssen durch ein spezifisches Verhalten auf dem zu bearbeitenden Markt realisiert werden (Kundenperspektive) Daher werden nach der Zielsetzung die entsprechenden Markt- und Kundensegemente ausgewählt. Auch für diese Kundenperspektive werden strategische Ziele definiert und die relevanten Kennzahlen erfasst. Sie können sich z. B. auf Marktanteile oder Wachstumsraten bestimmter Kundensegmente beziehen.

Zur Realisierung spezifischer marktorientierter Strategien sind entsprechende Unternehmensressourcen notwendig. Bei der Festlegung einer Balanced Scorecard werden die Ressourcen auf zwei Arten erfasst:

  1. Nachdem die Finanz- und Kundenziele festgelegt sind, werden die bedeutenden Geschäftsprozesse (Prozessperspektive) betrachtet und Zielsetzungen festgelegt sowie Maßnahmen und Kennzahlen generiert. Im Mittelpunkt der Betrachtung stehen hier in der Regel Prozesszeiten und -kosten.

  2. Im Rahmen der so genannten Lern- und Entwicklungsperspektive werden aus den strategischen Zielvorgaben der Finanzperspektive, Kundenperspektive und Prozessperspektive die strategischen Ziele für Personalentwicklung, Informationstechnologie und Innovationen abgeleitet.

Alle definierten strategischen Ziele stehen durch diese Vorgehensweise bei der Definition einer Balanced Scorecard in einem gegenseitigen Wirkungsgefüge, das als Ursache-Wirkungs-Kette beschrieben wird.

Wichtig für diesen ersten Schritt ist, dass auf Managementebene ein allgemeiner Konsens über die Vision und die abgeleiteten Strategien und strategischen Zielen gefunden wird.