E-Business scenario diagram

Die reibungslose Abfolge von unternehmensübergreifenden Geschäftsprozessen gewinnen ständig an Bedeutung. Dabei steht auf der einen Seite der Ablauf bestimmter Vorgänge an den Schnittstellen zwischen den Unternehmen, auf der anderen Seite die Schnittstelle zwischen Unternehmen und ihren Kunden im Blickpunkt. Die Kontakte sollen übersichtlich, schnell, einheitlich und direkt erfolgen.

Auch das schnelle Finden von adäquaten Geschäftspartnern aus Unternehmenssicht und Anbietern aus Verbrauchersicht wird ständig wichtiger. Eine optimale Gestaltung dieser Prozesse bedeutet einen Wettbewerbsvorteil. Die geeignete Plattform zur Unterstützung dieser bilateralen Beziehungen ist das Internet. Da die Vorgänge innerhalb des oben beschriebenen Umfeldes sehr vielschichtig sind, muss definiert werden, was unter E-Business verstanden wird.

Der Begriff E-Business bezeichnet alle computergestützten Prozesse zwischen zwei Wirtschaftssubjekten und den Versuch durch neue Medien einen Mehrwert zu erzielen.

Dies kann somit der simple Kauf eines Artikels via Internet sein, ein hoch komplexes Projekt zweier Unternehmen oder die Erstellung einer Web-Site zur Unternehmenspräsentation.

Beziehungen Unternehmen - Unternehmen werden als Business-To-Business (kurz: B2B) bezeichnet, Beziehungen Kunde - Unternehmen als Business-To-Customer (kurz: B2C).

Zur Unterstützung des E-Business wurde das E-Business scenario diagram entwickelt.

Durch die Möglichkeit, eine Wertschöpfungskette ganzheitlich zu betrachten, d.h. vom Endkunden bis zu allen an einem Vorgang beteiligten Unternehmen, soll Optimierungspotenzial entwickelt werden. Ziel hierbei ist beispielsweise die Verbesserung der Supply Chain, Senkung von Beschaffungs- und Vertriebskosten oder Optimierung der Architektur des Informationssystems. Die durch die Ziele dargestellten Inhalte werden durch diese Methode modellierbar.

Die Wirtschaftsobjekte werden im Diagramm in der oberen Zeile eingeordnet und als Business participants bezeichnet. Die beteiligten Unternehmen können durch ein Organigramm hinterlegt werden. Zentrale Objekte sind hierbei die am Gesamtprozess beteiligten Einzelprozesse der Wirtschaftsobjekte und ihre Schnittstellen zueinander. Ein Einzelprozess, auch Business Process, ist ein wesentlich an unternehmensübergreifenden Kooperationen beteiligter Unternehmensprozess, der dem Prozessmodell hinterlegt werden kann. Der Business Process wird von Anwendungssystemen (Business Components) unterstützt, z. B. durch das R/3-System.

Auch die Rollen der am Prozess beteiligten Mitarbeiter können definiert werden. Sie werden im Modell als Employee role bezeichnet.

Die Schnittstellen sind durch die Übertragung prozessspezifischer Informationen charakterisiert. Sie sind in Business Documents zusammengefasst und können die Form eines XML- oder eines HTML-Dokuments annehmen. Auch das Business Document kann als Datenmodell hinterlegt werden. Alternativ zu diesem Objekt können auch die Objekte Money Transaction (zur Darstellung des Geldstroms), Goods Shipment (zur Darstellung des Güterstroms), E-Mail, Internet, Intranet, Extranet und Handy (zur Spezifizierung des technologischen Aspektes der Datenübertragung) verwendet werden.

Alle ein Unternehmen betreffenden Abläufe werden im Modell in der Zeile unter dem Business Participant, aber in derselben Spalte modelliert.

Daraus folgt, dass die Spaltenränder die abstrakten Schnittstellen bilden. Diesen gilt besonderes Augenmerk, da sie das Hauptoptimierungspotenzial beinhalten und deshalb für Modellierungszwecke besonders interessant sind.

Begriffserläuterung: Im folgenden Beispielmodell steht OEM für Original Equipment Manufacturer und MRP für Material Ressource Planning Controller.

eBusiness Szenario Diagram

Im Beispielmodell wird das Zusammenspiel eines Herstellers, eines Importeurs und eines Händlers dargestellt. Jeder hat im Gesamtgebilde seine spezifischen Prozesse, die an den Schnittstellen zu den Prozessen anderer Geschäftspartner via Business Dokuments Informationen austauschen. Auch die an den Geschäftsprozessen beteiligten Personen werden mit ihren Rollen erfasst und zugeordnet.