Simulation kennt die Einarbeitungs- und die Bearbeitungszeit sowie die Liegezeit. Diese Zeiten werden in der Attributtypgruppe Simulation gepflegt und ergeben in Summe die Zeit, die für eine Funktionsausführung benötigt wird.
Dynamische Liegezeit
Fällt an, wenn eine Funktion bearbeitet werden könnte, jedoch keine Personalressourcen oder technische Ressourcen zur Verfügung stehen, um die Funktion zu bearbeiten.
Statische Liegezeit
Fällt an, wenn zwischen der Ausführung von zwei Funktionen eine bestimmte Wartezeit eingehalten werden muss, z. B. wenn ein Werkstück lackiert wurde und vor dem Verpacken trocknen muss. Das Format ist tttt:hh:mm:ss, wobei t=Tag, h=Stunde, m=Minute und s=Sekunde. Soll die statische Liegezeit für eine Funktion z. B. 1 Stunde und 15 Minuten betragen, geben Sie Folgendes ein: (0000:01:15:00). Geben Sie den entsprechenden Zeitraum für die Verteilung konstant ein, wenn Sie dieselbe statische Liegezeit allen Prozessinstanzen zugrunde legen möchten, die während der Simulation generiert werden. Informieren Sie sich über das Eingabeformat der übrigen angebotenen Verteilungen, um für jede Prozessinstanz eine statische Liegezeit nach einer bestimmten Verteilung ausgeben zu lassen.
Einarbeitungszeit
Gibt an, wie lange eine Ressource benötigt, um sich mit der Funktionsausführung vertraut zu machen. Führen mehrere Mitarbeiter die Funktion gemeinsam aus, fällt die Einarbeitungszeit für jeden Mitarbeiter an. Ist das Attribut gepflegt und sind genügend Ressourcen vorhanden, wird beim Eintreffen einer Prozessmappe die Einarbeitungszeit gestartet. Die Bearbeitung beginnt erst, wenn die Einarbeitungszeit verstrichen ist.
Um zu vermeiden, dass die Einarbeitungszeit für jede Prozessinstanz anfällt, wenn eine Personalressource dieselbe Funktion mehrfach hintereinander abarbeitet, wählen Sie den entsprechenden Wert für das Attribut Einarbeitung notwendig und pflegen Sie das Attribut Zu bearbeitende Prozesse (Objekt Funktion > Attributtypgruppe Simulation). Für die angegebene Anzahl von zu bearbeitenden Prozessen wird die Einarbeitungszeit dann nur einmal, nämlich beim ersten Bearbeitungsvorgang, berücksichtigt. Das Format ist tttt:hh:mm:ss, wobei t=Tag, h=Stunde, m=Minute und s=Sekunde. Soll die Einarbeitungszeit für eine Funktion z. B. 17 Minuten betragen, geben Sie (0000:00:17:00) an. Möchten Sie die angegebene Einarbeitungszeit allen Prozessinstanzen zugrunde legen, die während der Simulation generiert werden, geben Sie den entsprechenden Zeitraum für die Verteilung konstant ein.
Einarbeitung notwendig
Mit dem Attribut Einarbeitung notwendig (Objekt Funktion > Attributtypgruppe Simulation) kann festlegt werden, wie oft die Einarbeitung notwendig ist:
Jedes Mal, wenn die Funktion bearbeitet wird.
Die Einarbeitungszeit wird für jede Prozessinstanz benötigt. Dies kann der Fall sein, wenn eine Funktion mehrfach in einem Prozess verwendet oder mehrfach innerhalb eines Kontollflusszyklus durchlaufen wird.
Die Einarbeitungszeit wird nur beim ersten Mal benötigt, nämlich dann, wenn die Funktion zum ersten Mal bearbeitet wird.
Die Einarbeitung erfolgt nur für die erste Funktionsausführung, wenn eine Funktion mehrfach hintereinander für verschiedene Prozessinstanzen ausgeführt wird. Dies kann der Fall sein, wenn
Beispiel
Liegen im aktuellen Simulationslauf gerade 7 Prozesse zur Bearbeitung an der Funktion und haben Sie bei Zu bearbeitende Prozesse 7 eingetragen, fällt die Einarbeitungszeit mit der Einstellung Einmal pro Simulationslauf bei der ersten Bearbeitung an und bei den folgenden 6 Bearbeitungen nicht.
Die Attributtypgruppe Zeiten von Funktionen enthält die Gruppen Liegezeit, Bearbeitungszeit und Einarbeitungszeit, in denen Sie jeweils die minimalen, mittleren und maximalen Zeiten angeben können. Bei der Simulation wird jeweils die mittlere Liege-, Einarbeitungs- oder Bearbeitungszeit berücksichtigt, wenn die Steuerungsattribute (Zeitwerte) in der Attributtypgruppe Simulation nicht gepflegt sind.
Bearbeitungszeit
Gibt an, wie lange eine Ressourcen braucht, um eine Funktion auszuführen. Führen z. B. mehrere Mitarbeiter die Funktion gemeinsam aus, fällt die Bearbeitungszeit bei jedem Mitarbeiter an. Das Format ist tttt:hh:mm:ss, wobei t=Tag, h=Stunde, m=Minute und s=Sekunde. Soll die Bearbeitungszeit für eine Funktion z. B. 2 Stunden und 35 Minuten betragen, geben Sie Folgendes ein: (0000:02:35:00). Möchten Sie die angegebene Bearbeitungszeit allen Prozessinstanzen zugrunde legen, die während der Simulation generiert werden, geben Sie den entsprechenden Zeitraum für die Verteilung konstant ein.
Unterbrechbar
Legt fest, ob eine Funktion unterbrochen werden kann oder nicht. Ist eine Funktion nicht unterbrechbar (Attribut Unterbrechbar deaktiviert), wird die Ausführung der Funktion abgeschlossen, obwohl die Ressource gemäß Zeitplan nicht mehr zur Verfügung steht. Eine Personalressource steht während der Ausführung einer Funktion nicht mehr zur Verfügung, wenn gemäß Zeitplan z. B. eine Pause oder das Arbeitsende definiert ist. Die Zeit, die dann über die geplante Zeit hinausgeht, wird im Attribut Kumulierte Mehrarbeit einer Personalressource/technischen Ressource erfasst (Attributtypgruppe Simulation > Ergebnisse). Die Ausführung der Funktion wird unterbrochen, wenn das Attribut Unterbrechbar aktiviert ist. Ist das Attribut nicht gepflegt, wird die Ausführung der Funktion nicht unterbrochen.
Alternative Zeiten
Diese Zeiten sind von Bedeutung, wenn die oben genannten Zeiten nicht gepflegt wurden. Die alternativen Zeiten können als eine Art Standardeinstellung gesehen werden, die verwendet wird, wenn keine simulationsrelevanten Zeiten vorliegen. Um dem realistischen Ablauf von Prozessen möglichst nahe zu kommen, können Sie in Kontrollflüssen für Zeiten Verteilungen festlegen. Wurden in der Attributtypgruppe Simulation keine simulationsrelevanten Zeiten gepflegt, werden der Simulation die durchschnittlichen Werte der Attribute Mittlere Liegezeit, Mittlere Einarbeitungszeit und Mittlere Bearbeitungszeit (Attributtypgruppe Zeiten) zugrunde gelegt. Diese Attribute erlauben keine zufallsverteilten Werte.
Besonderheiten bei BPMN-Diagrammen
Verhalten verschiedener Task-Typen
Sind Tasks mit eingehenden und ausgehenden Message flows. Erreicht eine Prozessmappe einen solchen Task, wird eine Message durch den ausgehenden Message flow geleitet. Der Task ist abgeschlossen, wenn eine Message durch den eingehenden Message flow empfangen wird. Beim Abschluss wird eine Prozessmappe durch jeden ausgehenden Sequence flow geleitet. Die Zeitspanne zwischen Message senden und empfangen ist die Bearbeitungszeit des Tasks. Die Angaben für statische Liegezeit, Einarbeitungszeit und Bearbeitungszeit werden ignoriert.
Sind Tasks ohne eingehenden und ausgehenden Message flow. Erreicht eine Prozessmappe einen solchen Task, werden statische Liegezeit, Einarbeitungszeit und Bearbeitungszeit nacheinander abgearbeitet. Der Task ist abgeschlossen, wenn die Bearbeitungszeit abgelaufen ist.
Ist ein Task mit einem eingehenden Message flow. Der Task wird durch das Eintreffen einer Message ausgelöst. Ist die Message eingetroffen, werden statische Liegezeit, Einarbeitungszeit und Bearbeitungszeit nacheinander abgearbeitet. Der Task ist abgeschlossen, wenn die Bearbeitungszeit abgelaufen ist.
Ist ein Task mit einem ausgehenden Message flow. Erreicht eine Prozessmappe einen solchen Task, werden statische Liegezeit, Einarbeitungszeit und Bearbeitungszeit nacheinander abgearbeitet. Ist die Bearbeitungszeit abgelaufen, wird die betreffende Message durch den ausgehenden Message flow geleitet. Der Task ist damit abgeschlossen.