Die Interface Library ist eine von mehreren in SAP® Solution Manager 7.2 eingeführten Bibliotheken.
Die Interface Library stellt ein Inventar von Schnittstellen dar, die dazu dienen, die Kommunikation zwischen Partnern zu vereinfachen. Diese strukturierte Schnittstellensammlung kann direkt auf Prozessebene verwendet und referenziert werden. In SAP BPMN-Diagrammen können Schnittstellen auch mit Zwischenereignissen durch Hinzufügen einer Schnittstellenverknüpfung verbunden werden. Da ARIS keine Informationen zu Schnittstellen speichern kann, die bei der Diagrammübertragung mit Zwischenereignissen verbunden sind, werden Zwischenereignisse nicht berücksichtigt.
In SAP Solution Manager gilt eine Schnittstelle als Strukturelement, das in der Interface Library gespeichert ist. Die Identifizierung einer Schnittstelle erfolgt anhand ihres Namens, ihres Typs (Schnittstelle oder Sammelschnittstelle) und zusätzlichen Parametern wie z. B. Sending logical component group (Logische Komponentengruppe senden), Receiving logical component group (Logische Komponentengruppe empfangen) und Middleware logical component group (Logische Middleware-Komponentengruppe). Das Attribut Schnittstellentechnologie muss für Schnittstellen vom Typ Schnittstelle gepflegt sein.
Der Inhalt der Interface Library wird in ARIS auf dieselbe Weise wie alle anderen SAP Solution Manager-Elemente zugeordnet. Die hierarchische Struktur der SAP® Solution Manager-Elemente wird in ARIS mit Hilfe der definierten Hinterlegungsstruktur aufgebaut. Strukturelemente werden durch SAP-Funktionen abgebildet. Die hierarchische Struktur wird über Funktionen mit speziellen SAP-Funktionstyp-Attributen, Datenbank-Untergruppen und Modellen mit zugehörigen SAP-Modelltyp-Attributen gehandhabt. Schnittstellen werden mit dem Objekt Class dargestellt. Objektdefinitionen werden im zugehörigen Interface Library-Ordner angelegt. Objektausprägungen werden in den zugehörigen Funktionszuordnungsdiagrammen (FZD) platziert.
Schnittstellen benötigen diese Attribute in ARIS:
Die in Klammern angegebenen Werte sind die zugehörigen API-Namen.
Dieses Attribut ist der sendenden logischen Komponentengruppe in SAP Solution Manager zugeordnet. Die Werte der Attribute Sendende Komponente, Empfangende Komponente und Middleware-Komponente müssen genau mit dem Namen der logischen Komponentengruppe gemäß der Definition in der Systemlandschaft der SAP-Solution übereinstimmen.
Dieses Attribut ist der empfangenden logischen Komponentengruppe in SAP Solution Manager zugeordnet. Die Werte der Attribute Sendende Komponente, Empfangende Komponente und Middleware-Komponente müssen genau mit dem Namen der logischen Komponentengruppe gemäß der Definition in der Systemlandschaft der SAP-Solution übereinstimmen.
Mögliche Werte sind Schnittstelle oder Sammelschnittstelle.
Das Attribut Schnittstellentechnologie wird nur für Schnittstellen vom Typ Schnittstelle benötigt.
Das Attribut Middleware-Komponente ist optional.
Im Gegensatz zu SAP Solution Manager müssen Schnittstellen, die Prozessen zugeordnet sind, in ARIS nicht verändert werden. Sie können z. B. nicht für ein und dieselbe Schnittstelle unterschiedliche Beschreibungen oder Kundenattribute verwenden, da in ARIS Ausprägungskopien der zugehörigen Objektdefinitionen verwendet werden. In ARIS können Sie nur die im entsprechenden Interface Library-Ordner gespeicherte Objektdefinition ändern. Wenn Sie dies tun, wird die entsprechende Interface Library, die ursprünglich aus dem SAP-System stammt, auch während der Datenübertragung zu SAP Solution Manager geändert. Der Grund dafür ist, dass Schnittstellen in SAP Solution Manager Strukturelemente sind, aber diese in ARIS Hinterlegungen zugeordnet werden. Eine Schnittstelle ist immer mit der Interface Library verbunden, selbst wenn die Library nicht bei der Datenübertragung berücksichtigt wird. Beachten Sie, dass die Attribute immer geändert werden, auch wenn Sie im Dialog des Synchronisations-Assistenten Strukturelemente übertragen die Option Interface Library berücksichtigen deaktivieren und stattdessen im Dialog Ausführbare Einheiten, Dokumente und Schnittstellen übertragen die Option Neue Schnittstellen übertragen aktivieren.
Wenn Sie einem Prozess eine Schnittstelle hinzufügen möchten, platzieren Sie im FZD des Prozesses eine Objektausprägung des entsprechenden Class-Objekts. Die Ausprägung einer Schnittstelle wird durch ihre externe GUID identifiziert.
Wenn Sie Schnittstellen assistiert anlegen, können Sie alle Pflichtattribute im Dialog wählen. Schnittstellen, die Sie auf diese Weise anlegen, stimmen immer mit den Konsistenzregeln überein.